• Robert Steiger
• Paul Brandt
• Speyer
• Fritz Becker
• Paul Imke
• Emil Schneider
• Karl Schönfeld
• Debus
• Karl Herber
• Rudi Kirchheim
• H. Mölders

Der Beginn der neuen Saison in Frankfurt.

Offenbacher Kickers gegen „Eintracht" 2:1 (0:1)

Kickers traten in stärkster Aufstellung an, während Eintracht verschiedene Spieler aus unteren Mannschaften in der Ligamannschaft ausprobierte. Dieses Beginnen des Spielausschusses ist nur auf das wärmste zu empfehlen. Für den Ruf eines Vereins ist es doch nicht so ganz einerlei, ob seine erste Mannschaft aus Spielern besteht, die im Vereine gross geworden sind, im Vereine Fussballpiel gelernt haben, oder ob seine Ligamannschaft eine Fremdenlegion en miniature verkörpert.

Die erste Halbzeit zeigte nur eine kaum merkliche Ueberlegenheit der Kickers, die durch ihre Schussfreudigkeit wieder sehr angenehm auffielen, wenn sie andererseits aber auch durch sehr unfaires Spiet glänzten. Gleich in der ersten Viertelstunde gelingt es Eintracht, durch Imke den ersten Erfolg zu erzielen. Jetzt tauen die Kickers auf, können aber trotz mächtiger Anstrengung nichts erreichen, da Steiger im Eintrachttor in bestechender Weise die unmöglichsten Sachen zu halten weiss. Halbzeit 1:0 für Eintracht.

Nach Halbzeit zeigt sich sogleich eine bedüuckende Ueberlegenheit der Kickers. Bei einem wieder einmal als harmlos aussehenden Angriff greift Brand (Eintracht) nicht an, Schuss... unhaltbar für Steiger, der Ausgleich ist erzielt. Bald gleitet Steiger ein scharfer, niedriger-Ball unter dem Körper durch, 2:1 für Offenbach. Gleich daraus hält er im Fallen einen Ball aus zirka 4 Meter, einen Ball, den Jeder für ein sicheres Tor hielt. Noch einmal rafft sich Eintracht auf, doch Offenbachs gute Verteidigung vereitelt jeden Angriff und mit 2:1 muss Einbracht zum Saisonbeginn eine bittere Pille schlucken.

Offenbachs Elf zeigte deutlich, das sie ein gutes, zweckmässiges Training hinter sich hat. Unermüdlicher Eifer, stetes Am-Ball-sein, ausserordentlich grosse Schussfreudigkeit, gutes, knappes Zuspiel fallen am meisten in die Augen.

Die Eintrachtstürmer liessen, wie immer, den krönenden Schuss vermissen, während sie so ein sehr erstaunliches Kombinationsspiel vorführten. Die Halfreihe mit Imke als Mittelläufer, den alten Kanonen Becker und Schneider, stand auf der gewohnten Höhe. Die Verteidigung hingegen, sonst Eintrachts Stärke, spielte unter aller Form. Brand rettete zwar wiederholt sehr gut, greift aber stets zu spät an, was auch die Ursache zum ersten Tor war. Speyer als Ersatz für Pfeiffer spielte zum ersten Male in der Mannschaft und konnte ebenfalls nicht vollkommen befriedigen. Steiger im Tor war, wie bereits öfter erwähnt, in blendender Form. In den kommenden Verbandsspielen wird er wohl, im Verein mit dem hervorragenden Verteidiger Pfeiffer, das Bollwerk sein, an dem die Gegner nicht vorbeikommen.

Nun aber auch über den Schiedsrichter eine Kritik: Ein Theoretiker, der es vielleicht glänzend versteht, in Schiedsrichterkursen Regeln zu besprechen, als Praktiker jedoch nicht zu gebrauchen. Seine oftmals direkt falschen Entscheidungen beeinflussten selbstverständlich in nicht geringem Masse den gesamten Spielverlauf.       Paulchen. (aus dem 'Kicker' vom 04.08.1920)

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