VfR 01 Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Kreisliga Nordmain 1922/23 - 3. Spiel

2:1 (1:1)

Termin: 01.10.1922
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Gerling (Nürnberg)
Tore: 1:0 Hemmel, 1:1 Klemm, 2:1 Bock (46.)

>> Spielbericht <<

VfR 01 Frankfurt Eintracht Frankfurt  

  • Gleiter



  • Koch
  • Schumacher
  • Eberlein
  • Böttcher
  • Egly
  • Schneider
  • Weber
  • Klemm
  • Kirchheim
  • Mölders
  • Szabo

 

Trainer
Trainer

Einen verdienten Sieg errang V.f.R. gegen Eintracht. Viel guter Fußball wurde beiderseits nicht geboten. Die Riederwalder konnten sich auf dem schweren und nebelfeuchten Gelände nicht zurechtfinden, auch der Gegner zeigte wenig Einheitliches, und so siegte der größere Eifer, die größere Arbeitsfreudigkeit und die waren zweifellos bei den Bockenheimern.

Es entspricht vollständig der Art des Spieles und den für ein feines Kombinationsspiel ungeeigneten Bodenverhältnissen, daß die errungenen Erfolge mehr oder weniger Zufallstreffer waren. Genau so, wie es verständlich ist, daß beiderseits sogenannte totsichere Chancen ausgelassen, wurden. V.f.R. hatte davon mehr wie Eintracht, denn die Verteidigung des Altmeisters, in der Lindner fehlte, war auffallend unsicher und unentschlossen. Auf diesen Umstand kam das erste Tor von V.f.R., das schon Minuten nach Anfang fiel. Der ausgeglichene Kampf, der beide Mittelläufer in hervorragender Form sah, brachte Eintracht, deren Kopfspiel zeitweise Klasse war, bis zur Pause den Ausgleich.

1 Minute nach Wiederbeginn führte V.f.R. 2:1. Ein Lattenschuß prallte in glücklichster Manier von dem Körper eines V.f.R.-Stürmers ins Tor. Auf und ab wogte der Kampf, ohne daß weitere Erfolge erzielt wurden. V.f.R. war der zähere Gegner, der mit Eifer und Energie den errungenen Vorsprung zu wahren wußte, nicht zuletzt durch die wuchtige und ballsichere Zerstörungsarbeit des Verteidigers Gleiter. Die letzten Minuten brachte Eintracht noch einen Strafstoß, der von Szabo mit unheimlicher Wucht getreten, an der Torlatte endete, und auch im Nachschuß den Pfosten traf.

Der Schiedsrichter Gerling (Nürnberg) war dem Spiel nicht gewachsen.. Seine Entscheidungen kamen meistens zu spät und wirkten deshalb als unter dem Rufen des Publikums ergangen. Ein Vorfall zur näheren Beleuchtung. Nach einem Abstoß vom V.f.R.-Tor war der Eintrachtsturm im erfolgreichen Angriff auf des Gegners Tor, als die Pfeife ertönte und alles einen Augenblick stand. Die Frage, was los sei, wurde von dem Schiedsrichter geklärt mit dem Rufe „Weiterspielen". Es ging auch lustig weiter, nur daß Eintracht in einem Angriff unterbunden worden war, von dem man noch nicht wußte, wie er ausgegangen wäre. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 40/1922)


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