Eintracht/FSV - DFC Prag

Freundschaftsspiel 1924/25

2:4 (1:3)

Termin: 06.08.1924
Zuschauer: 6.000
Schiedsrichter: Ludwig Neureuther
Tore: 0:1 Paték, 0:2 Leß, 1:2 R. Strehlke, 1:3, 2:2 Klump, 2:4 Michael Grünerwald (Eigentor)

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Eintracht Frankfurt / FSV Frankfurt DFC Prag

 


  • Korein
  • Jimmy
  • Schaffer
  • Schillinger
  • Mahrer
  • Neugebauer
  • Strnad
  • Paték
  • Sedlacek
  • Leß
  • Heuneberger

 

Trainer
Trainer

Deutscher Fußballklub Prag als Gast

D.F.C. Prag schlägt am Mittwoch Eintracht-Sp.-Verein 4 : 2 (3 :1)

Die Prager kamen mit sehr starker Mannschaft. Frankfurt hatte seine im Spiel gegen Sparta Prag so bewährte Elf der beiden Bornheimer Vereine gestellt. Kurz gesagt, unsere großen Hoffnungen auf dieses Spiel wurden enttäuscht. Wohl hatte man seine große Freude an dem großen Können der Prager, an denen wirklich kaum etwas auszusetzen war, aber an unserer Frankfurter Mannschaft! Auch sie hatte ihre guten Teile, aber einige Spieler versagten, weil sie es trotz aller Anstrengungen eben nicht besser konnten, und, was tausendmal schlimmer ist, mehrere Spieler wollten ganz einfach nicht, weil nicht alles nach ihrem Kopf ging. Das ist die sportliche Erziehung dieser Herren! Nun, geschehen ist geschehen, unser Urteil ist gefällt!

Unter Leitung von Herrn Ludwig Neureuther lief das Spiel durchaus anständig. Herr Neureuther isl als sehr strenger Schiedsrichter bekannt, das mußte auch Klump erfahren, den er kurzerhand, aber berechtigt, vom Platz wies.

D.F.C. Prag war stets leicht überlegen. Die Deutschböhmen gingen durch Patek in Führung, dem nach Fehler eines Verteidigers ein ruhiger, sicherer Torschuß aus kurzer Entfernung gelang. Bei einem fraglichen Strafstoß schlug Trump den Ball zu Boden, Patek zog ihn über den Kopf zur Mitte, die Verteidiger standen überrascht da und Leß drückte mühelos den Ball ein. Frankfurt griff dann etwas stärker an und R. Strehlke drückte eine Flanke Gattermanns das erste Tor für die Kombinierten ein.

Nach der Pause stand das Spiel weiterhin meist im Zeichen der Prager, der Frankfurter Sturm zeigte keine Spur von Einheitlichkeit, trotzdem vier Mann schon seit Jahren nebeneinander spielen, ein zweites Tor wäre fast durch Unüberlegtheit vereitelt worden, doch gelang es Klump trotz. Behinderung durch seinen eigenen rechten Nebenmann aus vollkommen freier Stellung einen zweiten Treffer für Frankfurt zu erzielen. Ein Eigentor Grünerwalds bei dem Versuch, eine Ecke abzuköpfen, schloß den Reigen.

Was bei der Prager Elf am besten gefiel, das war das exakte Sturmspiel, die feine Ballbehandlung, die absolute Fairneß und der ganz hervorragende Mittelläufer. In dem Frankfurter Sturm genügte Riegel allen Ansprüchen, nur wurde er von A. Strehlke nahezu geschnitten, ebensowenig verstand sich Klump mit R. Strehlke, und Gattermann war mehr als bequem und fast nie zur Stelle. Die Läuferreihe arbeitete eifrig bis zuletzt, aber der Mittelläufer konnte kaum gefallen, seine Vorlagen an den Sturm waren mangelhaft. Gut war bei den beiden Parteien die gesamte Hintermannschaft, Trump ereilte auch in diesem Spiel wieder das Geschick allzu großer Waghalsigkeit, bewußtlos schied er nach der Pause aus.

Das Spiel hinterließ allseits einen bitteren Nachgeschmack. Nach der einen Seite schiebt man alle Schuld auf den ungenügenden Mittelläufer und glaubt sich dadurch einen Freibrief für Interesselosigkeit und Unlust geschaffen zu haben. Wo soll das noch hinaus? (aus dem 'Fußball', Ausgabe 33/1924 vom 18.08.1924)

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