• Karl Schönfeld
• Ingo Riegel

• Bantle I
• Würz

Freiburger Gäste beim Eintracht-Jubiläum

Frankfurt am Main, auf Welle 467: Die Wetterwarte meldet für Samstag und Sonntag hie und da leichte, vereinzelte Regenfälle, Besserung der Wetterlage! Und es tropfte, regnete und goß natürlich in Strömen, so daß die Eintracht mit dem Beginn ihres Jubiläums reichlich Pech hatte. Zu Ehren ihres verstorbenen Gönners Hugo Strauß ist ein Wanderpreis im Fünfkampf gestiftet worden, dessen Austragung durch den Regen eben zu Wasser wurde im wahrsten Sinne des Wortes.

Den Fußballern machte das Geplätscher nicht so viel aus, zumal sich die Rasenplätze, trotz wochenlangen Regens, in guter Verfassung befanden. Den Beginn machte am Samstag ein Alte-Herrenturnier, an dem F.C. Freiburg, Hanau. 93, Offenbacher Kickers und Eintracht teilnahmen. Eintracht kämpfte recht unglücklich gegen Hanau 93 A. H., das Ensemble des „Ohm Halle" führte fast bis zum Ende 4:2 und ließ sich dann noch drei Tore aufbrummen! Noch viel schlimper ging's den Offenbachern, von denen fast jeder ein Tor mit nach Hause bekam, 9:0 blieben die elf Freiburger alten Knaben Sieger. Die Elf spielte sehr behend, flüssig, technisch gut und sehr vornehm, sie gewann am nächsten Tag den Schlußkampf gegen Hanau 93 mit 2:0 und holte sich damit verdientermaßen den Jubiläumspreis.

F.C. Freiburg Liga — Sp.G. Eintracht. 4 :1 (1:1).

In dem ersten Jubiläumsspiel erwies sich Freiburg um eine Klasse besser als sein zur Zeit recht schwacher Gegner, der sich bis zur Pause noch hielt, aber dann durch das Versagen des Sturmes und Nachlassen des Mittelläufers ganz zusammenklappte und wiederum eine schwere Niederlage erleiden mußte. Die Freiburger waren das Muster einer ausgeglichenen Mannschaft und spielten einen recht gesunden, kräftigen, aber anständigen Fußball mit guter Technik und ausgezeichnetem Stellungsspiel. Eintracht probierte einen Junior aus, dessen kraftloses Spiel den ganzen Sturm durcheinander brachte.

Durch Schönfeld ging Frankfurt nach einem gut durchgeführten Angriff in Führung, Freiburg glich kurz vor dem Seitenwechsel durch Würz aus, nachdem Riegel einen Elfmeter für Frankfurt dem Torwächter in die Hände gegeben hatte. Bantle I und Würz erzielten drei weitere Tore, Eintracht wurde nach der Pause nur selten gefährlich.

Vor versammelter Mannschaft ehrte man den überall als Sportmann im idealsten Sinne des Wortes bekannten Eintrachtläufer Emil Schneider durch Ernennung zum Ehrenspielführer und durch Überreichung eines Lorbeerkranzes. Wenn je ein Spieler eine solche öffentliche Ehrung Verdiente, so war es Herr Schneider, der streng gegen sich selbst stets seine Pflicht tat und bis heute einer der Besten des Mainbezirkes geblieben ist. (aus dem 'Fußball', Ausgabe 36/1924 vom 04.09.1924)

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