Eintracht Frankfurt - SC Bürgel

Bezirksliga Main 1924/25 - 3. Spiel

3:2 (2:0)

Termin: 28.09.1924
Zuschauer:
Schiedsrichter: Jäckel (Fürth)
Tore: 1:0 Ingo Riegel, 2:0 Österling, 3:0 Michael Grünerwald (Handelfmeter), 3:1, 3:2

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt SC Bürgel

 


  • Eckweiler
  • Zaiß
  • Schömber
  • Geyer
  • Block
  • Grundel
  • Sohl
  • Söllner
  • Eichhorn
  • Bender
  • Krieger

 

Trainer
Trainer

 

Bei Halbzeit führte Eintracht gegen Sportklub Bürgel nach ganz schönem, nicht zu scharfem Spiel 2:0, der Vorsprung wurde durch einen Handelfmeter auf 3:0 gebracht, dann ging Bürgel zu rein körperlichem Spiel über und holte gegen die entmutigte Frankfurter Elf zwei Tore auf. Es hätte nicht viel gefehlt, dann wäre Eintracht des verdienten Sieges verlustig gegangen! Eintracht spielte ganz gut es herrschte guter Geist in der Mannschaft, aber der Sturm versteht doch noch nicht zu kämpfen, auch erwies sich die Bürgeler Verteidigung als außerordentlich sicher und kräftig.

Der Frankfurter Sturm spielte leidlich gut zusammen, die ganze Mannschaft ist wieder im Kommen. Kischheim leistete vollkommen befriedigende Arbeit, auch die Hintermannschaft war fast ohne Tadel. In den Eintrachtangriffen zeigte sich wenigstens System, während man bei Bürgel kaum etwas davon merkte. Außerordentlich litt das Ansehen der Mannschaft durch das rohe Spiel Schömbers, der zweimal den Platzverweis verdiente, aber lediglich verwarnt wurde. Wenn ein Mann der Bürgeler Elf ganz besonders erwähnt werden muß, so ist es der Verteidiger Bender, der weit über Durchschnitt steht. Sein Schlag ist so sicher, so sauber, seine Abwehr kräftig und doch stets fair, so daß man gar nicht umhin kann, ihn zu unseren Besten zu zählen. Der Schiedsrichter Jäckel (Fürth), eine unserer Kanonen, vermochte sich nicht durchzusetzen, er ging oft in der Wahl seiner Mittel nicht weit genug, als er endlich energischer wurde, konnte er bei jeder Entscheidung gegen Bürgel die ärgsten Schimpfworte einiger Feiglinge hören.

Bürgel stand lange Zeit betreffs Fairneß in einem schlechten Licht. Presseangriffe hatten Remedur geschaffen und zuletzt konnte man sich über die Mannschaft kaum beklagen. Daß sie, wenigstens teilweise, am Sonntag wieder aus der Rolle fiel, ist bedauerlich und sollte der Vereinsleitung Grund geben, ganz energisch auf anständiges Spiel zu wirken. Zu schnell hat ein Verein einen schlechten Namen weg! (aus dem 'Fußball', Ausgabe 40/1924 vom 02.10.1924)

 

 


 

 

Einen schweren Kampf hatte der

F. C. Eintracht Frankfurt

zu bestehen. Eintracht hatte auf eigenem Platze den

Sport Club Bürgel

zum Gegner. Auch hier hatte sich eine große Zuschauermenge eingefunden, um Zeuge eines erbitterten Kampfes zu sein. Eintracht kann durch anfänglich besseres Zusammenspiel durch Ringels schönen Flankenschlag in Führung gehen, um bald darnach noch einen zweiten Erfolg zu erzielen. Mit dem Stande von 2:0 geht Eintracht mit Führung in die Pause. Bürgel geht nach der Pause aus sich heraus und es zeigt sich, daß Bürgel eine richtige Kampfmannschaft ist. Obwohl Eintracht, nochmals durch Ringel, das Resultat auf 3:0 stellt, ist Bürgels Kraft nicht gelähmt. Im Gegenteil, Angriff auf Angriff rollt aufs Eintrachttor und die letzten 20 Minuten muß Eintrachts Hintermannschaft einen mächtigen Abwehrkampf kämpfen. Bürgel erzielt zwei schöne Tore und oft lag der Ausgleich in der Luft. Eintracht hat wohl als technisch bessere Mannschaft den Sieg verdient, aber man hat hier gesehen, was eine zäh durchhaltende Mannschaft zu schaffen vermag, wenn sie Ehrgeiz und Energie zeigt. Das Resultat 3:2 zeigt die Knappheit des Kampfes und trotzdem war es ein schönes flottes Spiel. Der Schiedsrichter war gut und stets am Ball.    (aus 'Deutsche Fußball-Zeitung' vom 03.10.1924)



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