FV Saarbrücken - Eintracht Frankfurt

Süddeutsche Meisterschaft, Gruppe Nord-West 1931/32 - 8. Spiel

0:0

Termin: 06.03.1932
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Freiländer (Mannheim)
Tore: ./.

 

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FV Saarbrücken Eintracht Frankfurt

  • Schwarz
  • Sold
  • Benzmüller
  • Conen
  • Gelf
  • Wernv

 


 

Trainer
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FV. Saarbrücken — Eintracht Frankfurt 0:0.

Wenn auch der den Saarbrückern zugefallene, ihre Tabellenstellung befestigende Punkt ein immerhin wertvoller Gewinn war, so hat auf der anderen Seite die Austragung des Spieles dem einheimischen Verein nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die Begenung mit der Eintracht sollte für den FVS. der große Schlager sein. Da aber drei namhafte Leute des süddeutchen Meisters nicht mitwirkten, entschieden sich Tausende dafür, lieber die Radioübertragung aus Leipzig anzuhören, als bei kaltem Wetter und Schneetreiben znm Endspiel im Saarbrücker Ludwigspark zu gehen. So waren kaum 3500 Zuschauer anwesend.

Die Gäste brachten es nicht fertig, dem anwesenden Publikum Hochachtung abzuringen. Dafür war vor allem das Spiel des komplett angetretenen Sturmes der Eintracht nicht in der Lage. Abgesehen von der ersten Viertelstunde, in der das Angriffsspiel der Frankfurter reibungslos, schmissig und geschickt von fünf technisch hervorragenden Stürmern durchgeführt wurde, konnte der Angriff der Mainleute nicht sonderlich überzeugen. Stärker war die mit Mantel, Leis und Sobanski besetzte Läuferreihe Hier hatten die Frankfurter ein klares Uebergewicht. Auch die Verteidigung schlug sich mit großem Erfolg. Dietrich und Kron waren ein famoses Verteidigerpaar, die von ihnen bewältigte Abwehrarbeit war so tadellos, daß sie kaum besser ausgeführt werden konnte. Besonders Dietrich fand bei den Zuschauern ungeteilte Anerkennung. Der junge Pfister im Tor der Eintracht ist zweifellos ein Talent. Einige prächtige Paraden, sicheres Fausten und gutes Stellungsspiel bestätigten diese Annahme. In der zweiten Halbzeit wurde von den Frankfurter Deckungsleuten übermäßig hart gespielt, (der Gegner machte es nicht viel besser). Jedenfalls wurde der an sich schon nicht gute Eindruck hierdurch wesentlich herabgemindert.

Der Fußballverein hatte mehrfach die Möglichkeit, diesen Gang zu seinen Gunsten zu entscheiden. Es spielen zwar in den Reihen der Blauschwarzen nicht so ausgereifte routinierte Leute wie bei den Frankfurtern. Dafür erwies sich aber die Zusammenarbeit der Unseld-Elf und deren jetzige Spielerfahrung so gut, daß sie sich dem Mainmeister auch in diesem Treffen als ein hartnäckiger und volkommen ernstzunehmender Gegner stellten. Wären die Torgelegenheiten ausschlaggebend gewesen, dann hätten die Saarbrücker auf Grund der klaren Mehrzahl an Chancen gewinnen müssen. Der Torwächter Schwarz trat nur selten in Aktion. Wenn dies aber geschah, so machte Schwarz seine Sache unbedingt tadellos, Die beiden Verteidiger hatten mitunter schwache Momente, setzten sich aber so ein, daß doch von einer befriedigenden Leistung zu sprechen ist. In der Läuferreihe wurde nicht immer mit Ruhe und Uebersicht gekämpft. Hauptsächlich in der ersten Halbzeit ließen die Saarbrücker Läufer ihren Sturm recht oft ohne jegliche Unterstützung. Sold, der Mittelläufer kam erst im Lauf des Spieles richtig in Fahrt Der Sturm der Blauschwarzen trug einige glänzende Angriffe vor. Verschiedentlich geschah dies so mustergültig, daß der zum Torschuß bestimmte Stürmer nur noch etwas Entschlossenheit aufzubringen hatte. Die war aber nicht vorhanden, es fehlte fernerhin an der notwendigen Sicherheit. Am fleißigsten betätigten sich Benzmüller und der Halbrechte Gelf. Wernv auf Rechtsaußen kam an Krön nicht vorbei. Der Sturmführer Conen hatte mit einigen Torschüssen und Alleingängen Pech, als Dirigent des Angriffs war er wieder sehr gut.

Auf eine viertelstundige Ueberlegenheit der Frankfurter folgte bis zur Pause ausgeglichenes Spiel. Auch in der zweiten Halbzeit kam es zu einer abwechselnden Belagerung der beiden Tore. In der 29. Minute sollte die Entscheidung für Saarbrücken fallen. Der Spielleiter verhängte zu dieser Zeit, weil Kron den Saarbrücker Rechtsaußen durch Festhalten mit den Händen am Torschuß gehindert hatte, einen Elfmeter gegen Frankfurt. Conen schoß in der Aufregung unplaciert so konnte Pfister den Schuß abfangen und klären. (aus dem 'Fußball' vom 08.03.1932)

 


 

F.V. Saarbrücken — Eintracht Frankfurt 0:0

Die unter Protest angetretene Eintracht, welche Stubb, Schütz und Gramlich für Deutschland — Schweiz abstellten, enttäuschten sehr stark und konnten kein Tor schießen, obwohl sie reichlich Gelegenheit dazu hatten. Auch die Malstatter enttäuschten ihre Anhänger insoferne, als sie gegen die Ersatzverteidigung der Frankfurter leer ausgingen, umsomehr als man von den Stürmern des F.V.S. Tore sehen wollte. Es war ein Spiel der Hintermannschaften, die sich auf beiden Seiten sehr gut schlugen Voraussichtlich wird sich die Eintracht mit diesem Punkt begnügen und nicht auf Wiederholung dieses Treffens bestehen. (aus dem 'Fußball' vom 08.03.1932)

 

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