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     Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 
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Süddeutsche Meisterschaft, Gruppe Nord-West 1931/32 - 10. Spiel
2:1 (2:1)
Termin: 20.03.1932
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Georg Fuchs (Saarbrücken)
Tore: 0:1 Engel (2.), 1:1 Karl Ehmer (4.), 2:1 Fritz Schaller (27.)
| Eintracht Frankfurt | FSV Mainz 05 | 
 
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| Trainer |  Trainer  
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Eintracht — F.S.V. Mainz 2:1 (2:1).  Der Sieg des Meisters war knapp, jedoch wohl verdient. 
        Die Elf hatte insofern Pech, als sie, abgesehen von ihrer Schwächung 
        durch Spielerabstellungen und Verletzungen, noch mehr als eine Halbzeit 
        mit zehn Mann kämpfen mußte. Diesmal war es Kellerhoff, der 
        ausschied. Der Meister wird jetzt von einer Epidemie der Verletzungen 
        befallen, wie sie manchmal unerklärlicherweise bei einem Verein auftritt. 
        Hoffentlich reißt die Pechsträhne bald ab. Denn soviel Ersatz 
        hat die Eintracht nun doch nicht, daß sie es sich leisten kann, 
        jeden Sonntag einen guten Spieler zu verlieren. Außerdem befriedigten 
        die Ersatzleute auch nicht vollständig. Sobanski geht das präzise 
        Spiel der eingefleischten Eintrachtläufer ab. Er hängt scheinbar 
        noch zu sehr an der   Der beste Spieler auf dem Platze war wieder einmal Walter 
        Dietrich, diesmal als Verteidiger. Der Schweizer ist ein außergewöhnliches 
        Talent. Er hat schon alle Feldposten mit Erfolg gespielt. Der Mittelstürmer 
        der Olympischen Spiele 1924 und 1928 würde auch heute noch jeder 
        Schweizer Ländermannschaft eine wesentliche Verstärkung bieten. 
        Er hat dort als Stürmer keinen Nachfolger gefunden, würde aber 
        heute noch mehr als Läufer und Verteidiger seinen Mann stellen. Diese 
        Vielseitigkeit ist ein besonderes Kennzeichen guter Spieler. Bei der Eintracht 
        trifft man sie mehrfach an. Dort steht kein Spieler in der Hintermannschaft, 
        wie man sie auch stellt, der nicht schon erfolgreich im Sturm gewirkt 
        hätte. Man beachte: Dietrich, internationaler Mittel- und Innenstürmer, 
        Stubb, Linksaußen, Schütz und Pfeiffer, Mittelstürmer, 
        Kron, alle Stürmerposten, Leis, ebenfalls alle Stürmerposten, 
        Gramlich, Halbrechts, Sobanski, Halblinks, Mantel, Mittelstürmer 
        (in Dresden). Nicht die gleiche Vielseitigkeit kann man den augenblicklichen 
        Stürmern der Eintracht nachsagen. Hier sah man wohl schon Ehmer aushilfsweise 
        als Verteidiger, und würde vielleicht auch Möbs und Trumppler 
        gutes Außenläuferspiel zutrauen, bewiesen ist  Mainz überragte nicht. Es trat ohne den immer noch verletzten Scherm an und überraschte durch ein Tor des jungen Mittelstürmers Engel, das bereits nach zwei Minuten Spielzeit fiel. Die bekannten Torschützen der Eintracht, Ehmer und Schaller, sorgten noch in der gleichen Halbzeit für Ausgleich und Siegestreffer. Später begnügte sich die überlegene Eintracht mit der Verbesserung des Eckenverhältnisses. Bei stärkerem Einsetzen von Möbs wären vielleicht die Erfolge zahlreicher gewesen, doch hat das Ausscheiden von Kellerhoff anscheinend den Tatendrang der Stürmer erheblich gehemmt. Es dürfte sich jetzt wohl kein Hindernis (verbandsseits) ergeben, daß die Eintracht Ostern in Berlin sich an dem Tennis-Borussia-Turnier beteiligt. Hoffentlich spielen dort die Riederwälder komplett und in besserer, angeregterer Weise als die letzten Verbandsspiele. In Berlin hat die Eintracht noch seit langem verlangte Beweise anzutreten. Nur schade, daß die Mannschaft durch das unsinnige süddeutsche Spielsystem immer derartig abgenützt wird, daß sie in Privatspielen selten ihren wahren Wert zeigen kann. Mit ihren fünf ausgezeichneten Internationalen, insbesondere der besten deutschen Verteidigung, müßte sie allerdings auch in der Reichshauptstadt imponieren können. (aus dem 'Fußball' vom 22.03.1932) 
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