Eintracht Frankfurt - Reichsbahn Wormatia Worms

Bereichsklasse Südwest, Gruppe Mainhessen 1940/41 - 1. Spiel

3:3 (3:1)

Termin: 15.09.1940
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Siffling (2.), 1:1 Karl Müller (12.), 2:1 Ernst Hütter (22.), 3:1 Adam Schmitt, 3:2 Kiefer II (75.), 3:3 Kiefer II

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Reichsbahn Wormatia Worms

 


  • Schwind
  • Fries
  • Herbold
  • Zimmermann
  • Kiefer I
  • Sattler
  • Herkert
  • Sattel
  • Siffling
  • Stabl
  • Kiefer II

 

Trainer Trainer
  •  

 

Die Eintracht begann gegen Worms zunächst vielversprechend. Bei der Pause führte sie 3:1 und schien einem sicheren Siege zuzusteuern. Aber sie stand wieder einmal nicht durch. Worms dagegen nutzte seine Chance. Die sechs Tore: Siffling schoß das erste und der junge Linksaußen Kiefer II die beiden letzten. Dazwischen erzielte die Eintracht ihre drei Treffer durch Müller, Hütter und A. Schmidt. (aus dem 'Fußball' vom 17.09.1940)

 

 


 

 

Wormatia ist wieder starke Elf

3:1 führte Eintracht schon, ehe der junge „Atlan" aufholte — Borussia und
FVS. besiegten die Pfälzer glatt

Die wichtigsten Feststellungen, die nach dem dritten Spieltag im Bereich Südwest gemacht werden können, sind folgende:

1. In der Gruppe Ost ist das plötzliche Wiedererstarken der Wormatia die große Ueberraschung. Geradezu sensationell wirkte das Unentschieden, das den Wormsern auf Frankfurter Boden gegen die seit langer Zeit schon von Sieg zu Sieg eilende Eintracht gelang.

2. In beiden Staffeln verblüfft die Schlagkraft und Widerstandsfähigkeit der Neulinge Germania 94 und Mundenheim. Während die Mundenheimer auf dem äußerst heißen Boden des gefürchteten Betzenberg nur 1:0 bezwungen werden konnten, gelang den Germanen in Niederrad sogar ein 3:2-Sieg, der umso höher zu bewerten ist, als die Elf erst vor acht Tagen den aufreibenden Entscheidungskampf mit Offenbach gewonnen hat.

3. Der Fußballverein Saarbrücken steht in alter Stärke! Sein 4:2-Sieg bestätigt schon heute diese Behauptung umso mehr, als er gegen Frankenthal, also eine Mannschaft erfochten wurde, deren Qualität durch ein Unentschieden durch die Neukirchener Borussen unter Beweis gestellt wurde.

4. Einige Mannschaften, so der FSV. Frankfurt und der SV. Wiesbaden, sind durch das Fehlen von guten Kräften zur Zeit mehr geschwächt als andere glücklichere Konkurrenten.

Das große Ereignis in der Gruppe Ost war das Treffen zwischen Eintracht und Wormatia am Riederwald vor 3000 Zuschauern. Bunt und kraus war sein Verlauf. Zunächst griff Wormatia lustig an. Der Mundenheimer Gastspieler Siffling und der junge Kiefer auf dem linken Sturmflügel zogen feste vom Leder, und in der 12. Minute sprang ein Schüßlein Sifflings zuerst an den Pfosten und von dort über den Fuß des nicht sehr geistesgegenwärtig reagierenden Tormannes Fischer ins Frankfurter Netz. Dann aber sah es ganz nach einem deutlichen Eintrachtsieg aus,

als Adam Schmidt erkannt hatte,

daß der alte Fries ein lockerer Ziegel in der Mauer der Wormatiaabwehr war und dort den Meißel der Eintrachtangriffe ansetzte. Ein Kopfball Müllers ergab den Ausgleich. Hütter verwandelte eine Flanke von Schminke, wobei Matthes Kiefer nicht rechtzeitig im Bilde war, was sich wiederholte, als der Adam selbst Nr. 3 markierte. So stand es 3:1, und alles schien programmäßig zu verlaufen.

Aber der junge Sohn des „Atlan",

äußerlich dessen Ebenbild, auf dem linken Flügel der Wormaten, gab nicht Ruhe, bis er zweimal ins feindliche Netz gefunkt hatte und damit die Ueberraschung dieses Unentschieden hatte Tatsache werden lassen. Was nutzte nun der Eintracht das Eckballverhältnis von 12:5, was ihre Ueberlegenheit und ihre Führung von 3:1? Ein Punkt war dahin und Wormatia bleibt Tabellenführer.

In Niederrad gingen die Germanen durch Hugo Mantel und Leichum 2:0 in Front; dann nahm Union eine entscheidende Umstellung vor. Man ließ den bis dahin verteidigenden Erfurth stürmen, und siehe da, der Umschwung folgte auf dem Fuß, Erfurth und Bante glichen aus. Aber als die Union nun einem sicheren Endsieg zuzusteuern schien, kam plötzlich Germania wieder mächtig auf und der Linksaußen Wonaut lief so glücklich in eine Flanke seines Kameraden von der rechten Seite, Siebert, hinein, daß der Ball geradeswegs ins Uniontor flog, und mit 3:2 hatte der Neuling die ersten Punkte auf fremder Wiese gepflückt. (aus dem 'Kicker' vom 17.09.1940)

 

 

 


 

 


('Frankfurter General-Anzeiger' vom 16.09.1940)

 

 

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