Reichsbahn Rot-Weiss Frankfurt - Eintracht Frankfurt

Bereichsklasse Südwest, Gruppe Mainhessen 1940/41 - 6. Spiel

2:1 (2:1)

Termin: 24.11.1940
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Werner Heilig, 1:1 Bös, 2:1 Bös

 

>> Spielbericht <<

Reichsbahn Rot-Weiss Frankfurt Eintracht Frankfurt

 


 

Trainer
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Rotweiß schlägt Eintracht 2:1

Die Eisenbahner sind zur stärksten Frankfurter Elf angestiegen

Ein Spiel von großer Bedeutung! Sollte es doch darüber entscheiden, wer von den beiden z.Z. in Frankfurt am stärksten Vereinen der führenden Kickers am dichtesten auf den Fersen bleiben konnte. Eintracht oder Reichsbahn-Rotweiß, das war die Frage! Sie wurde heute am Brentanobad vor 5000 Zuschauern klar zugunsten der Bockenheimer beantwortet. Mit ihrem 2:1-Sieg haben die Reichsbahner bewiesen, daß sie die Niederlage auf dem Bieberer Berg nicht erschüttert hat und daß ihre Erfolge der letzten Zeit nicht auf einen Zufall beruhten oder einem rasch erlöschenden Strohfeuer glichen, sondern daß an dieser Mannschaft wirklich etwas dran ist.

Zwar ging die Eintracht — just wie auf dem Bieberer Berg — nach wenigen Minuten schon in Front, als der muntere Heilig, der sich immer mehr zu einem torgefährlichen „Chancen-Ausnutzer" entwickelt, eine feine Flanke von Adam Schmitt prompt verwandelte. Aber die Platzherren ließen sich durch dieses Intermezzo keineswegs aus der Ruhe bringen. Im Gegenteil, innerhalb von zwanzig Minuten hatten sie das Steuer ganz herumgerissen, um von nun an ihren eigenen Kurs zu steuern. Einen Freistoß von Simon hatte Bös zum Ausgleich umgesetzt, und wiederum Bös war es, der einen abprallenden Riesenschuß des Rechtsaußen Kircher in der zweiten Auflage zum Tor werden ließ. Dabei blieb es dann bis zum Schluß, trotzdem sich hüben und drüben noch allerhand tat, was eine Resultaterhöhung hätte im Gefolge haben können. So war ein Vergehen von Kolb dick elfmeterreif und daß des Schiedsrichters Pfeife in diesem Moment schwieg, war der Anlaß zu allerhand „Gedöns" um die Ränge (während die Spieler vernünftigerweise ziemlich kühl blieben).

Nach der Pause kam eine starke Angriffsperiode der Eintracht. Doch erwies sich gerade in diesem Zeitraum der Rotweiß-Stopper Lautz als unüberwindlich. Er und seine Kameraden in der Deckung trotzten den dann bald wieder verpuffenden Eintrachtlern so ziemlich ohne besondere Schwierigkeiten, und zum Schluß waren die Reichsbahner wieder die Elf, die das Geschehen klar diktierte. Die feine Form der Bockenheimer macht den diesmaligen Jahrgang der Meisterschaft besonders spritzig und süffig! Wenn man bedenkt, daß die Kickers noch ein paarmal nach Frankfurt müssen, so zu Eintracht und Rotweiß, dann wird es einem klar, daß alles noch drin ist, zumal die Kickers heuer auswärts nicht so sicher wirken wie in früheren Jahren. (aus dem 'Kicker' vom 26.11.1940)

 

 

 

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