Eintracht Frankfurt - Reichsbahn-Rot-Weiss Frankfurt

Freundschaftsspiel 1944/45

4:3 (0:1)

Termin: 23.07.1944
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Schiffkens (5.), 0:2 Zech (46.), 0:3 Kilz (49.), 1:3 Mechtel (51., Eigentor), 2:3 Werner Heilig (52.), 3:3 Alfred Kraus (60.), 4:3 Alfred Kraus (70.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Reichsbahn-Rot-Weiss Frankfurt

 


  • Mechtel
  • Herchenhan
  • Zech
  • Kilz
  • Schiffkens

 

Trainer
Trainer
  • Sepp Kretschmann

 

Eintracht besiegt Rotweiß 4:3

Auf besonders hoher Stufe stand die von Eintracht an der Roseggerstraße gegen Reichsbahn Rotweiß mit 4:3 Toren gewonnene Begegnung. In den 90 Minuten eines überaus flotten Spiels erlebte man keine Flaute, blieben Planung und Ausführung auf erstaunlicher Höhe, sowohl im Einzelspiel als auch in der Gesamtleistung. Dabei hatten sowohl die „Riederwälder" als auch die Bockenheimer eine Reihe neuer Kräfte eingesetzt, die sämtlich bis auf den noch sehr jungen und etwas unerfahrenen Eintracht-Hüter Zech ausnahmslos einschlugen. Obwohl Eintracht die etwas zahlreicheren Gelegenheiten hatte, ohne sie durch reichliches Pech auswerten zu können (da sich auch Bockenheims Hüter Mechtel selbst übertraf), waren es die Gäste, die durch den flinken Linksaußen Schiffkens bereits in der fünften Minute du erste Tor schössen und ihren Vorsprung bis zur Pause verteidigen konnten. Als dann gleich die ersten Minuten der zweiten Halbzeit durch Zech ein zweites und die vierte Minute durch Kilz ein drittes Bockenheimer Tor brachten, schien der Stern der Riederwälder endgültig im Sinken zu sein.

Doch dann verschaffte ein Eigentor Mechtels wieder Auftrieb, und nun kam der Umschwung ebenso schnell wie überraschend. Nach sieben Minuten hieß es durch feinen Koptball Heiligs bereits 2:3, und nachdem Mechtel einen Hand-Elfmeter von Krauß glanzvoll abgewehrt hatte, war es doch Krauß, der in der 25. Minute den Gleichstand schaffte. Nun waren die Riederwälder nicht mehr zu halten. In zwingendem Zusammenspiel wurde durch Krauß in der 31. Minute auch der Führungstreffer herausgeholt und der Vorsprung bis zum Schluß gehalten.

(aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 24.07.1944)

 

 


 

Ein Spiel, das Freude machte

Eintracht und RSG Rot-Weiß in schöner Form

Wann in den letzten Monaten hat man Leistungen gesehen, wie sie überraschend die Begegnung zwischen Eintracht und der RSG Rot-Weiß an der Roseggerstraße brachte? Beide traten mit neuen Mannschaften an, und beider Spiel lief wie aus einem Guß. Man bekam Einzelzüge von einer Feinheit und Geschmeidigkeit in der Ballbehandlung, einem Einfallreichtum in der Planung zu sehen, daß die Zeit im Nu verrann. Blitzschnell wurde abgespielt, der Angriff prachtvoll vorgetragen und die Vorstöße mit Kernschüssen abgeschossen, an denen man seine Freude haben konnte.

Nach wechselvollem Verlauf gewann die Eintracht mit 4:3. Aber das erste Tor schossen die Bockenheimer. Sie überraschten ihren Gastgeber schon in der 5. Minute, als sie sich gerade durch Herchenhan vervollständigt hatten, mit einem in flinkem Lauf erreichten Treffer ihres Linksaußen Schiffkens, bei dem der Ball dem jungen Eintrachthüter Zech, dessen Unerfahrenheit wohl die einzige kleine Schwäche der Eintrachtler war, der Ball unter dem Körper durchglitt. Bis zur Pause mühten sich die Riederwälder vergeblich um den Ausgleich. Sie scheiterten regelmäßig entweder daran, daß sie es zu genau, machen wollten, oder daß ihnen Hüter Mechtel, prächtig in Fahrt, das Konzept verdarb. Als es dann gleich nach dem Wechsel in der 46. Minute durch Zech 2:0 und in der 49. Minute durch den an der aufgerückten Abwehr vorbeistoßenden Kilz gar 3:0 für die Bockenheimer stand, schienen die Würfel gefallen zu sein. Aber in der 51. Minute half ein Eigentor Mechtels den Gastgebern den Abstand verringern, bereits eine Minute danach erreichte ein Kopfball Heiligs nach Freistoß das 3:2, und in einer anschließenden Viertelstunde glanzvollen Eintrachtspiels gelang Kraus in feiner Art auch der Ausgleich.

Noch einmal rissen sich die Bockenheimer zusammen und überstanden auch einen von Kraus hart auf Mechtel gejagten Hand-Elfmeter. Aber Eintracht konnte noch einen "Zahn" zulegen; die 70. Minute brachte aus der Abwehr heraus durch Kraus, der geschickt allein durchstieß, das Siegestor.

(aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 24.07.1944)

 

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