Eintracht Frankfurt - Kickers Oxxenbach

Freundschaftsspiel 1944/45

2:4 (1:1)

Termin: 06.08.1944
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Nowotny (3.), 1:1 Siegler (6.), 2:1 Alfred Kraus, 2:2 Kaiser (62.), 2:3 Harter (65.), 2:4 Nowotny (76., Elfmeter)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Kickers Oxxenbach (verstärkt)

 


  • Feucht (FSV)
  • Preis (VfB Offenbach)
  • Nowotny
  • Schuchardt (FSV)
  • Fix
  • Kaiser
  • Harter

 

Trainer
Trainer

 

Die Kickers und die 93er kommen"

Wieder drei Stunden Fußball an der Roseggerstraße

Schon am letzten Augustsonntag sollen die Fußballmannschaften des Sportgaues Hessen-Nassau wieder in allen Klassen mit den Punktespielen beginnen. Es bleiben also nicht mehr allzuviel freie Sonntage, und diese werden so eifrig zu Freundschaftsspielen genützt, daß morgen Begegnungen auf sechs Plätzen im Groß-Frankfurter Gebiet zu verzeichnen sind. Im Vordergrund steht wieder eine Doppelveranstaltung auf dem Platz an der Roseggerstraße, bei der sich die vier Ersten der letzten Meisterschaftsrunde zu vielversprechenden Freundschaftsspielen gegenübertreten.

Den Auftakt bildet das Spiel zwischen den Meisterschafts-Zweiten und -Dritten Hanau 93 und FSV Frankfurt (14.30). Die Hanauer haben einige Wochen der Pause hinter sich, aber man weiß von ihnen, daß sie sich stark fühlen, wenn sie antreten und daß sie dann ernstgenommen werden müssen. Da die Bornheimer jedoch wieder ihre beste Aufstellung zur Verfügung haben, kann man ihnen mehr Erfolg als im Punktestreit zutrauen.

Fast noch reizvoller scheint das anschließende Spiel zwischen dem Gaumeister Kickers und der Eintracht. Beide Mannschaften haben noch ein Hühnchen miteinander zu rupfen. Die Offenbacher, weil sie im Meisterschaftsstreit einmal unterlagen, die Riederwälder, weil sie das peinliche Ergebnis der Rückrunde richtigstellen möchten. Hier etwas vorauszusagen, ist kaum möglich.

(aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 05./06.08.1944)

 

 


 

 

Nur die Kickers kamen

Hanau 93 sagte ab, der FSV blieb ohne Gegner

Aus der neuen Fußball-Doppelveranstaltung an der Roseggerstraße wurde nichts. Als nach langem, vergeblichem Warten auf den Beginn schließlich durchsickerte, daß mit den drei Stunden Fußball nicht zu rechnen sei, weil Hanau 93 abgesagt und Versuche, den Bornheimern zu einem anderen Gegner zu verhelfen, keinen Erfolg gehabt hätten, nahmen die 2000 Zuschauer das mit erfreulicher sportlicher Haltung auf. Sie wurden auch durch das schöne Spiel, das sich Eintracht und die Offenbacher Kickers lieferten, etwas entschädigt und schieden, obschon kein Frankfurter Sieg heraussprang, sondern das Ende ein 4:2 für die Gäste war, zufrieden.

Es war allerdings keine reine Offenbacher Elf. die den Sieg mitnahm. Die Kickers hatten sich durch die Bornheimer Feycht und Schuchardt in Tor und Läufermitte ergänzen müssen sowie durch den VfB-Spieler Preis, der bekanntlich aus ihren eigenen Reihen hervorgegangen ist. Die so geschaffene Mannschaft spielte aber wie aus einem Guß, und sie wurde in der zweiten Halbzeit so stark, daß den Riederwäldem ein scheinbar schon erreichter Sieg wieder aus den Händen gewunden und aus einem 2:1 noch das 2:4 wurde. Doch auch die Frankfurter gefielen, in deren Reihen man manchen neuen, vielversprechenden Mann kennenlernte. So scheint der von Reineke Brieg gekommene Hüter Goldmann ein Gewinn und der Würzburger Halbrechte Rogenhofer ein brauchbarer Stürmer zu sein, der sich freilich noch einspielen muß. Sehr gut gefiel der eifrige, schußkräftige Oberräder Linksaußen Siegler. der den gewiß tüchtigen Flad auf dem rechten Flügel fast ausstach. Die Offenbacher fanden sich schneller. Bereits nach drei Minuten gab ihnen ein Fernschuß Nowotnys die Führung. Doch dann war auch Eintracht da. Sie sprengte die Umklammerung, warf ihren Sturm in schnellem Steilspiel vor, und in der sechsten Minute glückte nach blendendem Zusammenspiel zwischen Siegler und Kraus durch den nach der Mitte gelaufenen Siegler der Ausgleich. Bis zur Pause sprangen keine weiteren Treffer heraus, doch war das Stiel so reif, schnell und spannend, daß die Minuten schnell verrannen. Gleich nach Wiederbeginn schied der Kickers-Sturmführer Fix nach Zusammenprall mit Hüter Goldmann für wenige Minuten aus. Sie genügten der Eintracht, um durch Kraus die Führung zu erkämpfen. Der Siegesjubel der Anhänger war aber zu früh erschallt. Als die Kickers zu ihrer bekannten Viertelstunde ansetzten, begann Eintracht nachzulassen. Bei dem 2:2 in der 62. Minute durch Schuß Kaisers spürte man, daß der Offenbacher Sieg nicht mehr aufzuhalten war. Bereits drei Minuten später sorgte der nun in der Mitte stürmende Harter für das 2:3. und ein kaum gerechtfertigter Elfmeter, den Nowotny einpfefferte, besiegelte die Niederlage der zum Schluß noch einmal vergeblich anstürmenden Riederwälder.

(aus 'Frankfurter Anzeiger' vom 07.08.1944)

 

 


 

 

Zahlreiche Freundschaftsspiele

Eintracht verlor gegen die Kickers 2:4

Wenn auch die Geduld der 2000 Zuschauer am Roseggerplqatz auf eine harte Probe gestellt wurde, weil das erste der vorgesehenen beiden Spiele zwischen dem FSV Frankfurt und Hanau 93 ausfiel, — Hanau mußte in letzter Minute absagen —, so blieb die Stimmung doch gut; denn das Treffen zwischen Eintracht und den Offenbacher Kickers verlief so anregend und schön, daß man zufriedengestellt vom Platz schied. Auch die Kickers hatten Mannschaftsschwierigkeiten. Es gelang ihnen freilich, sie zu überbrücken. Sie hatten vom VfB Offenbach Preis als Verteidiger mitgebracht, und der FSV Frankfurt steuerte Feucht als Hüter sowie Schuchardt als feinen Mittelläufer bei. So kam eine Elf zusammen, die bis auf kleine Schwächen, so auf dem linken Verteidigerposten, allen Ansprüchen genügte. Die Riederwälder hatten ihre Mannschaft verschiedentlich durch neue Kräfte, so den vom LSV Reinecke Brieg gekommenen Hüter Goldmann und den Halbrechten Rogenhofer vom LSV Würzburg ergänzt. Zeitweise lief auch bei ihr das Spiel ausgezeichnet. Aber die Elf hielt nicht durch, und erlag schließlich dem Offenbacher „Wirbel" in der zweiten Halbzeit, nachdem sie, mit 2:1 in Führung liegend, schon wie der Sieger ausgesehen hatte. Offenbach erreichte bereits in der dritten Minute durch Nowotny die Führung. Das war das Signal zu feinen Gegenstößen der Riederwälder, die plötzlich auf weitem Raum zusammenspielten und in geschicktem Platzwechsel zwischen Kraus und Siegler, der plötzlich in der Mitte auftauchte und die Flanke von Kraus direkt einschlug, in der sechsten Minute gleichzogen. Bis zur Pause blieb das Spiel spannend und hochwertig. Nach dem Wechsel schied Offenbachs Mittelstürmer Fix für fünf Minuten verletzt aus, und ehe er wieder hinkend auf Linksaußen eingetreten war, hatte Eintracht durch Kraus schon die Führung erreicht. Eine Viertelstunde lang waren die Offenbacher stark bedrängt, bis es ihnen gelang, den Spieß umzudrehen und in der 62. Minute durch Kaiser nicht nur gleichzuziehen, sondern in der 65. Minute durch Harter, und in der 76. Minute durch Elfmeter Nowotnys 4:2 zu gewinnen.

(aus 'Rhein-Mainische Zeitung' vom 07.08.1944)

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg