Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04

Freundschaftsspiel 1947/48

2:1 (0:1)

Termin: 06.09.1947 im Stadion
Zuschauer: 45.000
Schiedsrichter: Sackenreuther (Nürnberg)
Tore: 0:1 Burdenski (12.), 1:1 Werner Heilig (57.), 2:1 Heinz Baas (88.)

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Eintracht Frankfurt FC Schalke 04

 


  • Kwiatkoski
  • Kretschmann
  • Schweißfurth
  • Preuß
  • Tibulski
  • Dargaschewski
  • Klodt II
  • Burdenski
  • Winkler
  • Kuzorra
  • Berg

 

Trainer Trainer
  • Ernst Kuzorra

45000 Frankfurter feiern Eintracht-Sieg

Schalke aber weiß trotzdem zu gefallen

Eintracht erfüllte mit dem Gastspiel der Schalker einen mehrfachen Zweck: zunächst die eigene neue Mannschaftsformation noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und darüber hinaus den Fußballfreunden des Südens den Schalker Kreisel-Flachpaß vorzuführen.

Die Knappen, die trotz ihrer Niederlage Eindruck machten, hatten vor Beginn der Westdeutschland-Meisterschaftsrunde erhebliche Veränderungen im Mannschaftsgefüge vorgenommen: Man gab dem Nachwuchs die Chance, sich zu bewähren. Für Hans Klodt hatte Ernst Kuzorra diesmal ein junges Talent in Kwiatkowski ins Tor gestellt, und dieser fangsichere Gummimann wurde mit zunehmendem Ablauf sogar zu einer auffallenden Figur. Neben Schweißfurt stand in Kretschmann ein weiterer junger Spieler aus eigenem Wuchs. Was bei Schalke immer wieder besticht, auch wenn es verliert, ist die Vielseitigkeit jedes einzelnen. Verteidiger können bei den Blauhemden Verbinder, Läufer und auch Außenstürmer spielen, so war es auch in Frankfurt. Berg, bisher als Verteidiger und in den letzten Spielen nur als Abwehrmann wirkend, wurde diesmal als linker Flügel eingesetzt. Winkler, vor acht Tagen beim Repräsentativspiel in Hannover noch als Außenstürmer wirkend, wurde diesmal in die Angriffsmitte beordert.

Die Eintrachtler hatten diesmal ebenfalls mit Mannschaftsschwierigkeiten zu kämpfen. Für den noch nicht einsatzbereiten Turek-Nachfolger Hennig mußte Fischer ins Tor gestellt werden. In der Läuferreihe fehlte die Aufbaukraft Schädler und im Angriff der Torjäger Adamkiewicz, der trotz aller Besserwisserei am Main nun doch wieder bei seinem Stammverein als Außenstürmer spielt. Und dennoch übertrafen sich die Frankfurter Gastgeber. Sie übertrafen sich insofern, als sie zum Schluß und vor allem in den letzten 20 Minuten mehr Kraft als die Westdeutschen und die bessere Kondition aufzuweisen hatten und auch einen stärkeren Tordrang entwickelten.

Zwar gingen die Schalker bereits in der 15. Spielminute nach einem schweren Abwehrschnitzer der Frankfurter in Führung, doch vermochte Eintracht in der 57. Minute durch Heilig auszugleichen. Die Schalker vergaben dann einen Elfmeterball. Die Eintracht holte in den letzten Phasen noch zum großen Schlag aus und vermochten nach einem Deckungswirrwarr im Schalker Strafraum durch Baas in Führung zu gehen.

45 000 sprangen von den Sitzen und beklatschten diesen Triumph der Frankfurter, die mit solch moralischer Rückenstärkung nunmehr in die neuen Meisterschaft einziehen. (aus dem 'Sport' vom 10.09.1947)

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