Eintracht Frankfurt - FC Wien

Freundschaftsspiel 1949/50 - 50 Jahre "Eintracht"

3:0 (0:0)

Termin: 27.08.1949 im Waldstadion
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter: Pieroth (Frankfurt)
Tore: 1:0 Hubert Schieth (55.), 2:0 Hubert Schieth (60.), 3:0 Willi Kraus (85.)

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Eintracht Frankfurt FC Wien

 


  • Mayer
  • Stotz
  • Czihak
  • Böhm
  • Linc
  • Sorb
  • Riegler
  • Silhanek
  • Sigmund
  • Weidlich
  • Sobotka

 

Wechsel

 
Trainer Trainer
  • Leopold Hofmann

Klasse-Hüter im Brennpunkt: Henig - Mayer

Ein kämpferisches Spiel mit technischem Glanz — Schieth wird immer torhungriger

Diese Wiener Mannschaft hatte von allen Wiener Clubs, die man bisher in Frankfurt sah, wohl die wenigsten Wiener Eigenschaften. Das war so ziemlich das einstimmige Urteil der im einsetzenden Regen abwandernden Zuschauer, als Krauß das dritte Eintracht-Tor geschossen hatte. Die Wiener spielten in den seltensten Fällen flach, meist halbhoch, oft hoch. Sie waren auch im einzelnen technisch keinesfalls so beschlagen, daß es in dieser Hinsicht zu einer Ueberlegenheit der Gäste gekommen wäre, im Gegenteil, in vielen Zweikämpfen mit den Frankfurtern unterlagen die „Rotweißen" im Kampf um den Ball.

Trotz allem aber konnte man sich gut vorstellen., daß die meisten Wiener Vereine nur mit einem gewissen Unbehagen gerade dieser Elf des FC Wien in den Meisterschaftsspielen entgegentreten, denn die Art dieses Spiels liegt eben Mannschaften wie der Austria und der Admira gar nicht. Der FC Wien verfügt über körper lich kräftige Leute mit einem Schuß gesunder Härte und einer zeitweise beachtlichen Schnelligkeit. Sie spielt so unkonsequent wie nur denkbar, sowohl im Angriff wie in der Deckung. Einmal hing der Mittelläufer Linc weit hinter seinen Verteidigern, von denen übrigens Stotz durch schnellen Start und weiten befreiendem Schlag ausgezeichnet gefiel, dann standen fünf Leute auf Strafraumhöhe in einer einzigen Linie und dann wiederum vernachlässigte man die Deckung überhaupt, so daß der Eintracht-Angriff zeitweise auf zwei oder drei Positionen völlig freistand.

Die Wiener schössen viel und aus größter Entfernung, aber doch nicht placiert genug, um den sich selbst übertreffenden Henig schlagen zu können. So knallte der Rechtsaußen Riegler nach 10 Minuten matten Spielverlaufs plötzlich eine Linksvorlage aus der Luft mit unerhörter Wucht in die äußerste lange Ecke, wo sie Henig in phantastischem Hechtsprung gerade noch um den Pfosten drehte. Von diesem Augenblick an hatte das an sich nicht sehr hochstehende Spiel Farbe und Tempo. Auch auf der Wiener Seite stand der Torhüter im Brennpunkt der Ereignisse und Mayer war nicht schlechter als sein Gegenüber. Das Spiel der Eintracht lief zeitweise gut, ließ aber auch in anderen Abschnitten Schwächen erkennen. Der in der zweiten Halbzeit erstmals wieder eingesetzte Schädler ist noch nicht in seiner alten Form. Schieth war wieder der gefährliche Torjäger, doch bleibt noch einiges zu tun, um den Eintracht-Angriff als Ganzes zu einer gefährlichen Waffe zu machen. (aus dem 'Sport-Magazin' vom 31.08.1949)

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