TSG Ulm 46 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1953/54

2:1 (1:0)

Termin: 16.08.1953
Zuschauer: 2.800
Schiedsrichter: Horn (München)
Tore: 1:0 Schoy (34.), 1:1 Alfons Remlein (57.), 2:1 Sick (72.)

>> Spielbericht <<

TSG Ulm 46 Eintracht Frankfurt

  • Köhler
  • Baumeister
  • Gorniak
  • Grünsteudel
  • Finkbeiner
  • Medveczuk
  • Gauß
  • Sick
  • Hain
  • Schoy
  • Schnumberger

 


 

Wechsel

 

Wechsel

Trainer
Trainer

Krömmelbein empfahl sich bestens

Verlegenheitsspiel einer Verlegenheits-Eintracht

Man sehe sich zunächst die Mannschaftsaufstellung der Riederwälder an. So war ungefähr alles. Nicht nur, daß Pfaff und Henig fehlten, auch Bechtold (wegen eines Schnupfens), Dziwoki (wegen seines fast chronischen Blutergusses am Knöchel) Wloka (wegen seines anfälligen Knies) und Kreß ließen sich entschuldigen.

Die Verlegenheitself lieferte das ihr zustehende Verlegenheitsspiel. Kein Grund zur Aufregung vorhanden. Im Gegenteil. Willi Balles wird Trainer Windmann, der seinerseits wegen Nierenkolik zu Hause blieb, immerhin einiges Aufschlußreiches berichten können. Das wichtigste dürfte die Erkenntnis sein, daß Krömmelbein unter allen Umständen in der Ersten zu bleiben hat. Alles, was vernünftig war an dem zerhackten und zerstückten Eintrachtspiel lief über den Mathematiker, der sich von Minute zu Minute besser in seine Rolle als Abwehr- und Aufbaumann einfügte. Zum Schluß steuerte er auch noch den einzigen vernünftigen Schuß aufs Tor bei, der aus 35 Meter in mitreißender Fahrt das Torkreuz ansteuerte.

Aber die Entfernung war zu groß, so daß Tormann Köhler rechtzeitig reagierte. Die übrigen Erkenntnisse waren allerdings weniger erfreulich. Es stellte sich vor allem heraus, daß der Kreis der Spieler die zur Zeit bei der Eintracht Gruppenspielreife besitzen, doch enger begrenzt ist als angenommen wird. Von den Nichtstammspielern überzeugte nur Rothuber in diesem Treffen, Reichert dagegen verirrte sich jedesmal schon nach wenigen Schritten, Gonschorek erinnerte an seine schwärzesten FSV-Zeiten, stand allerdings unter Bewachung der Ulmer Stopperentdeckung Zinkbeiner. Geyer und Weilbächer meistern noch nicht die Führerrolle des Verbinders, da sie selbst noch geführt werden müssen, womit beileibe nichts gegen ihren Eifer gesagt sein soll. Bayer fühlte sich noch als Fremdling. Ebeling befriedigte nur solange, als er Verteidiger spielte. Der Angriff zog diesmal jeden, der sich ihm näherte, unweigerlich in die Tiefe.

Und Remlein, der sozusagen die Ursache des Treffens bildete? Er schoß das Tor, mit dem die Eintracht vorübergehend ausglich. Gewiß, bestätigt wurde aber damit nur erneut sein verderblicher Hang zur Offensive. Man hat den Eindruck, daß er nicht brennt, wenn es um ihn brennt. Um so mehr brannte Heilig als Stopper, wo seine Pflichten genau abgesteckt sind, wo er sich also nicht verzetteln kann. Er, Rothuber und Kudraß stützten die Abwehr immer wieder erfolgreich ab, wenn es knisterte im Gebälk. Auch ein Glück, daß auch die Ulmer nicht mehr die alten waren. Immerhin standen ihre beiden Tore inmitten unverkennbarer Perioden leichter Feldüberlegenheit. (aus 'Der neue Sport' vom 17.08.1953)

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