Harzauswahl - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1955/1956

3:5 (2:2)

Termin: 21.08.1955 in Vienenburg
Zuschauer: 5.000
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Auth (21.), 1:1 Richard Kreß (30.) 2:1 Friedrich (35.), 2:2 Eckehard Feigenspan (40.), 2:3 Richard Kreß (50.), 2:4 Werner Heitkamp (61.), 3:4 Kamp (75.), 3:5 Alfred Pfaff (80.)

>> Spielbericht <<

Harzauswahl Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
Trainer

Die Attraktion der 650-Jahrfeier des Städtchens Vieneburg im Harz war das Fußballspiel einer Harzauswahl gegen die Frankfurter Eintracht. 5000 Zuschauer füllten das Plätzchen bis „unters Dach", um sich den seltenen Genuß, eine süddeutsche Oberligamannschaft zu sehen, nicht entgehen zu lassen. Aber sie wollten nicht nur genießen, sie wollten auch ihr Opfer haben.

Ihre Harzauswahl, bei der es sich um eine eingespielte Mannschaft handelt, hatte erst kürzlich bewiesen, daß sie zu allem fähig ist, als eine so wohlrenommierte Elf wie Eintracht Braunschweig gegen die Naturburschen vom Brocken mit 1:4 glatt unterging. Für die Riederwälder allerdings war es gar nicht mehr feierlich, als es in der 21. Minute durch den flinken gegnerischen Rechtsaußen Auth plötzlich 1:0 stand und der unbekümmert loslegende Angriff für weitere bedrohliche Chancen sorgte.

Wer gedacht hatte, daß das Ausgleichstor von Kress nach einer halben Stunde bereits den Umschwung andeutete, sah sich getäuscht. Schon fünf Minuten später legte Mittelstürmer Friedrich erneut einen Treffer vor, und erst kurz vor der Pause gelang Feigenspan das 2:2.

Nach dem Wechsel hatte sich die Widerstandskraft des Gegners, der sichtlich Raubbau mit seinem Kräftereservoir getrieben hatte, so ziemlich erschöpft. Kress mit seinem Temperament und Pfaff mit seinem Witz brachten es fertig, daß sich die leidenschaftlichen 5000 allmählich in stille Genießer verwandelten. Nach einer Vorlage von Heitkamp kamen die Riederwälder durch Kress endgültig in Vorhand und sechs Minuten später beseitigte Heitkamp mit der Nr. 4 alle Zweifel am Sieg der Festgäste aus dem Süden. Der dritte Gegentreffer der tapferen Auswahl durch Kamp hatte nur noch die Bedeutung eines erfrischenden Intermezzos. Zehn Minuten vor Schluß steuerte Pfaff noch ein Kopfstoß-Tor bei, wie es in Vieneburg in den 650 Jahren seines Bestehens nicht oft geschah. (aus 'Der neue Sport' vom 22.08.1955)

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg