London - Frankfurt

Messepokal - Gruppe 1

3:2 (0:2)

Termin: 26.10.1955 im Wembley Stadion
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Fritz Buchmüller (Schweiz)
Tore: 0:1 Alfred Pfaff (25., Elfmeter), 0:2 Kaufhold (30.), 1:2 Jezzard (46.), 2:2 Robson (60.), 3:2 Jezzard (76.)

 

>> Spielbericht <<

London Frankfurt

  • Ditchburn (Tottenham Hotspurs)
  • Sillett (Chelsea)
  • Willemse (Chelsea)
  • Blanchflower (Tottenham Hotspurs)
  • Hurley (Millwall)
  • Hammond (Charlton Athletic)
  • Groves (Leyton Orient)
  • Robson (Fulham)
  • Jezzard (Fulham)
  • Bentley (Chelsea)
  • Mitten (Fulham)

 


  • Willi Rado (FSV)
  • Helmut Sattler (OFX)
  • Willi Magel (OFX)
  • Willi Keim (OFX)
  • Günter Lurz (FSV)
  • Willi Weber (OFX)
  • Engelbert Kraus (OFX)
  • Gerhard Kaufhold (OFX)
  • Richard Kreß
  • Alfred Pfaff
  • Richard Hermann (FSV)

 

Manager
  • Joseph Mears
Trainer

 

Knapp an der Sensation vorbei

Pfaff und Kaufhold schossen die Frankfurter Tore beim 2:3

Dr. Paul Schneeberger telefonierte aus dem Wembley-Stadion

Unter ungewohnten Umständen auf dem schnellen Wembley-Rasen, noch tückischer gemacht durch Rieselregen, hielt sich am Mittwoch die Frankfurter Fußball-Auswahl im Spiel um den Messepokal mehr als brillant. In der 1. Hälfte war ihr Vorsprungvon 2:0 wohl verdient, wobei die Gäste noch das Pech hatten, zweimal die Stange zu treffen. Nach Seitenwechsel freilich fanden sich die Londoner etwas besser zusammen, und ihre Überlegenheit war dann deutlich.

Aber in jeder Phase des Spiels zeigten die Gäste das bessere System, sich stets freistellend, und sie hielten den Ball immer auf dem Boden. In der Frankfurter Hintermannschaft zeichneten sich besonders Sattler, der zweimal auf der Linie rettete, und Lurz aus. Der Flügel Kraus-Kaufhold brillierte besonders vor der Pause. Das zweite Tor Frankfurts wurde durch ein technisches Meisterstück von Kraus eingeleitet, wie man es hier höchstens einmal von Matthews an einem guten Tage zu sehen bekommt. Pfaff und Herrmann waren vielleicht etwas schwächer, aber es wäre verfehlt, auch nur einem der deutschen Spieler den Vorwurf einer nicht befriedigenden Leistung zu machen.

Die Engländer hatten Robson statt Gaold eingestellt, und die Frankfurter wollten ursprünglich Kreß als Verteidiger spielen lassen, aber dann spielte er doch Mittelstürmer und Sattler rechter Verteidiger. Die Sensation — und als solche muß man den Spielverlauf und das Ergebnis betrachten, denn die Londoner waren als hohe Favoriten gestartet — schien sich bereits in den ersten Minuten anzubahnen. Krell hielt die 40.000 Zuschauer im Wembley-Stadion mit seinem Spiel in Bann. Er hatte bereits in den ersten Minuten eine große Chance, die er allerdings knapp vergab. Nach 15 Minuten schoß er an die Latte.

Der Führungstreffer der Frankfurter in der 25. Minute war ein verwandelter Elfmeter. Kreß wurde von Hurley gefoult, Pfaff verwandelte den Strafstoß. Immer wieder gingen die Gäste vor, vom Beifall der Zuschauer belohnt. In der 31. Minute schien eine herrliche Gelegenheit für Frankfurt im Nichts zu zerrinnen, da der Ball am Londoner Tor vorbeiging, aber Kraus erwischte ihn und lief die Torlinie von der Eckfahne entlang, wie es ein Matthew nicht hätte besser machen können, und seinen Flankenball jagte Kaufhold in das Netz.

Nach der Pause gingen die Londoner die Sache scharf an, und in der 47. Minute erzielte Jezzard das erste Tor für die Londoner, wobei Rado etwas unentschlossen schien. Die Londoner blieben nun weiterhin im Angriff. In der 57. Minute kam der Ball von Jezzard über Bentley zu Robson, und ihm gelang der Ausgleich. Die Frankfurter Verteidigung hatte nun schwere Zeiten mitzumachen, aber es fiel nur noch ein Tor durch Jezzard. In der letzten Spielphase kamen die Frankfurter nochmals auf, aber Ditchburn im Londoner Tor war nicht zu überwinden. (Frankfurter Neue Presse vom 27.10.1955)

 

 

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