Arminia Hannover - Eintracht Frankfurt

Oberliga Vergleichsrunde (Totorunde) 1956 - Gruppe 1

1:4 (1:4)

Termin: 30.06.1956
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Päschke (Herrenhausen)
Tore: 0:1 Werner Heitkamp (14.), 1:1 Kling (24.), 1:2 Werner Heitkamp (27.), 1:3 Hans-Walter Eigenbrodt (39.), 1:4 Hans-Walter Eigenbrodt (45.)

>> Spielbericht <<

Arminia Hannover Eintracht Frankfurt

  • Dr. Wittke
  • Goldau
  • Richter
  • Linsen
  • Schrader
  • Jansen
  • Drinkuth
  • Lossak
  • Bertram
  • Kling
  • Reinhardt

 


 

Trainer
  • Walter Risse
Trainer

Eigenbrodt schoß zwei Tore

Richard Kreß in Urlaubslaune

Eigentlich wollten Kreß und Weilbächer schon vorige Woche ihren Urlaub antreten. Sie blieben, weil sich die Situation in der Gruppe 1 der Vergleichsrunde plötzlich so von Grund auf zugunsten der Eintracht veränderte, daß es nur eines Sieges in Hannover bedurfte, um vom vorletzten Tabellenplatz bis in den engsten Kreis der Favoriten vorzudringen. Die kleine Verschiebung des Ferienanfangs hat sich gelohnt. Ohne Kreß hätten es die Riederwälder bei der bisher zu Hause ungeschlagenen Arminia nicht geschafft, und auch Weilbächer trug den Rest seiner Arbeitsfreude zu dem Erfolg bei.


Freilich, ein bißchen schien es Kreß doch zu wurmen, daß ein Tag von seinem Urlaub flöten ging. Als Mittelstürmer wollte er sich diesmal offenbar doch nicht so „verrückt machen" wie sonst, und er blieb meist in vorderster Linie. Damit tat er genau das, was sich die Eintracht von ihm erhoffte. In Hannover, wo Kreß sich kaum um Angelegenheiten kümmerte, die ihn nichts angingen, lieferte der Richard eine seiner wirkungsvollsten Mttelstürmerpartien. Er tendierte kaum nach rückwärts, dafür aber um so öfter nach seitwärts, und war so auch von dem stärksten Hannoveraner, dem Mitteläufer Schrader, nicht zu stoppen.

Bechtold bewährte sich — wie meist auf fremden Plätzen — als gewissenhafter und besonnener Aufbauläufer; Schymik stürzte sich von einem Zweikampf in den anderen: Wloka postierte sich so geschickt, daß er den gesamten gegnerischen Innensturm kontrollieren konnte, und so hatten es die beiden Verteidiger leicht. Rothuber befand sich nach dem Wechsel im Geiste schon bei seinen Angehörigen in Oberbayern.

Als eigentlicher „Knüller" aber erwies sich der Sturm. Nicht, weil er Bäume ausriß, sondern weil er ohne Pfaff und Bäumler zu einer eigenen Form fand. Es wurde keineswegs brillant, aber verständig zusammengespielt, und die Aufgabenteilung zwischen Heitkamp, dem Ballverteiler, und Weilbächer, dem Ballschlepper, war nahezu homogen. Als Rechtsaußen stürmte Eigenbrodt, der. sich in gewissen Zeitabständen immer einmal wieder in der Ersten versucht, und zwar stets auf einem anderen Posten. Der talentierte Amateur tat das, was „junge Springer" in solchen Fällen überhaupt tun sollten. Er wagte nicht viel und so ging auch kaum etwas schief. Er paßte und paßte sich an. Bei Schußgelegenheiten allerdings ging er voll aus sich heraus und ließ dem gegnerischen Hüter bei seinen zwei Toren keine Chance. (Ludwig Dotzert in 'Der neue Sport' vom 02.07.1956)

 

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