TuS Bremerhaven 93 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1957/1958

1:4 (1:3)

Termin: 29.12.1957
Zuschauer: 4.000
Schiedsrichter: Schönsbein (Bremerhaven)
Tore: 0:1 Istvan Sztani (22.), 0:2 Eberhard Schymik (28.), 0:3 Istvan Sztani (35.), 1:3 Kapteina (52., Handelfmeter), 1:4 Erich Bäumler (57.)

>> Spielbericht <<

TuS Bremerhaven 93 Eintracht Frankfurt

  • Balzer
  • Weber
  • Wagenbreth
  • Preuße
  • Kapteina
  • Dippold
  • Siegfried Presche
  • Machnicki
  • Manfred Presche
  • Mokroß
  • Knorr

 


 

Wechsel
  • Halle für Machnicki
Wechsel
Trainer
  • Robert Gebhardt
Trainer

 

Patek: Wie leicht für HSV

Das also war das Vergleichsspiel der beiden Oberliga-Tabellenzweiten. Völlig verdient entschied Frankfurt die freundschaftliche Begegnung gegen Bremerhaven 93 mit 4:1 (3:0) für sich. Wie man mit Schnelligkeit, Schußstärke, Ballfreudigkeit und verständnisvollem Zusammenspiel zu Torerfolgen kommen kann, das zeigte die süddeutsche Mannschaft vor annähernd 4000 Zuschauern bei Regen und Wind am Bremerhavener Zollinlandsplatz.

Selten haben die Einheimischen einfallsloser und umständlicher gespielt wie gestern. Selten zuvor aber kam es auch zu einer Häufung von krassen Fehlern im eigenen Strafraum. Hier gewinnt das Wort 'jeder spielt so gut, wie der Gegner es zuläßt', erneut an Bedeutung. Spielerisch waren die Frankfurter um eine Klasse besser. Die Adlerträger machten deutlich, wie gut man auf süddeutschen Fußballplätzen schon spielen und kämpfen muß, um sich in den Kämpfen gegen zahlreiche gleichwertige Gegner durchzusetzen.

Bemerkenswert die Meinung von Eintrachttrainer Patek. Der Wiener brachte nach dem schnellen und wirklich spannungsvollen Spiel zum Ausdruck, daß er nun verstehen könne, wie leicht es der HSV in Norddeutschland habe.

Hut ab vor dieser Frankfurter Mannschaft. Auch ohne Pfaff (sollte sich schonen) und Weilbächer warteten sie mit einer ansehnlichen Leistung auf. Bei der Hintermannschaft mit Horvat und Höfer war überhaupt kein Deuteln. Während Torwart Loy einige Male ausgezeichnet faustete oder abwehrte, unterstützten beide Außenläufer den Angriff sehr wirkungsvoll. Im Sturm verschaffte sich jeder Spieler den gewünschten Respekt. Herausragend besonders der ehemalige ungarische Junioren-Auswahlspieler Sztani — ein Mittelstürmer, wie er im Buche steht, aber auch Bäumler und Kreß zeigten eindrucksvolle Proben ihres Könnens. Einen schwachen Punkt wiesen die Frankfurter keineswegs auf. Wie sich jeder Spieler auf dem weichen Rasenboden leichtfüßig und schnell bewegte, wie mühelos die Pässe oder Vorlagen des Gegners abgefangen wurden und wie antrittsschnell sie sich vom eigenen Gegenspieler lösten, das war schon imponierend und zeigte gleichzeitig an, was man bei Bremerhaven 93 noch zulernen muß.

Die Torfolge: Weil Bremerhavens Kapteina sich nicht rechtzeitig zur Ballrückgabe an seinen Torwart entschließen konnte, hatte Sztani in der 22. Minute kaum Mühe, den Ball ins nahe Tor zu schieben. Besonders eindrucksvoll das zweite Tor, das Außenläufer Schymik in der 28. Minute mit einem unhaltbaren Flachschuß aus 20 Meter Entfernung erzielte. Nochmals war Sztani erfolgreich, als er in der 35. Minute ein Mißverständnis zwischen zwei Bremerhavener Abwehrspielern geschickt auszunutzen wußte. Bremerhavens Tor fiel in der 52. Minute durch einen von Höfer verschuldeten und von Kapteina verwandelten Handelfmeter. Wenig Mühe hatte in der 57. Minute Bäumler, der den Ball nur in das von Balzer verlassene Tor einzudrücken brauchte. (Paul Pätzel in 'Der neue Sport' vom 30.12.1957)

 

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