Aris Saloniki - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1964/1965 - Turnier in New York

0:1 (0:0)

Termin: 16.04.1965 (Flutlichtspiel)
Zuschauer: 8.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Erwin Stein

 

 

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Aris Saloniki
Eintracht Frankfurt

 


 

Eingewechselt
Eingewechselt
Trainer
Trainer


 

Vor dem Abflug noch eine Pockenimpfung für Lindmer und Schämer

Eintracht: Von Rhein-Main ab nach USA!

Flachs um Solz: "DFB-Strafe geht vom Haushaltsgeld meiner Frau ab!"

Bis auf die Aufregung, die Dieter Lindllers und Lothar Schämers erforderliche Pockenimpfung auslöste, ging die Abreise von Eintracht Frankfurts Expedition zum New Yorker Osterfußballturnier am Dienstag planmäßig vonstatten. Lindner und Schämer bekamen von dem diensthabenden Arzt auf dem Rhein-Main-Flughafen ihre Spritze „verpaßt", und kurz danach kletterten die 14 Spieler und vier Offiziellen in die Maschine.

Der Flachs blühte, und das Opfer war Wolfgang Solz. Irgend jemand hatte zur Spendenaktion aufgerufen, weil der Brasilianer tags zuvor vom Sportgericht des DFB zu 200 Mark Geldstrafe verdonnert worden war, doch Solz winkte ab. „Das spart sich meine Frau vom Haushaltsgeld in den nächsten zehn Tagen ab."

Solange werden die Frankfurter unterwegs sein, nachdem sie am Donnerstag gegen Aris Saloniki, am Montag gegen die Ukrainians New York und am Mittwoch nächster Woche gegen Fiorentina Florenz spielen Die Partie zwischen der Eintracht und dem derzeitigen italienischen Tabellenfünften wird zum Höhepunkt des Turniers werden und mit größter Wahrscheinlichkeit über den Sieg in der Runde jeder gegen jeden entscheiden.

Zum zweitenmal reisen die Riederwälder nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach den USA, wo sie aber auch während ihrer Weltreise 1962 Station machten. Der erste Flug über den großen Teich fiel in die Zeit der Henig, Kesper und Kudraß 1951, nicht einer aus dem damals ebenfalls I8köpfigen Aufgebot ist noch dabei Christian Kiefer, Träger des goldenen Eintracht-Ehrenrings war damals „Chef de Mission", diesmal verabschiedete er die "Buwe" am Flughafen. Die Eintracht vertraute wieder einmal auf ihr Glück und nahm mit Egon Loy nur einen Torwart auf die Reise, als Feldspieler warten alle, die in Neunkirchen dabeiwaren, und daneben noch Lindner, Schämer und Solz auf ihren Einsatz. ('Frankfurter Neue Presse' vom 14.04.1965)

 

 

Verregnetes New Yorker Turnier

Das Eintracht-Spiel fiel „ins Wasser"

Starker Regen an der amerikanischen Ostküste brachte den Terminplan des New Yorker Osterfußballturniers gehörig durcheinander.

Die beiden für Donnerstag angesetzten Spiele zwischen Fiorentina Florenz und den New York Ukrainians sowie der Frankfurter Eintracht und Aris Saloniki wurden um 24 Stunden verschoben und finden nach mitteleuropäischer Zeit in der Nacht zum heutigen Samstag nach Redaktionsschluß dieser Ausgabe statt. Wenn die Frankfurter zurückkommen erwarten sie neben den restlichen Bundesligaspielen gegen Stuttgart, Kaiserslautern und in Braunschweig vor der Sommerpause einige Freundschaftstreffen. Schon fest abgeschlossen sind: Am 2. Mai in Biebesheim gegen Young Boys Bern, am 5. Mai in Wiesbaden gegen eine Kombination Biebrich 02/Germania und am 27. Juni in Bad Wildungen gegen Hessen Kassel.

Paul Osswald noch im Krankenhaus

Auch über die Osterfeiertage muß Eintracht Frankfurts Trainer Paul Osswald noch im Köpperner Krankenhaus bleiben. Der Riederwälder Coach hat sich zwar von seinem Herzinfarkt soweit erholt, daß er schon kleinere Spaziergänge machen kann, doch der behandelnde Arzt will jegliches Risiko vermeiden und seinen Patienten noch einige Zeit bis Ende des Monats unter genauer Kontrolle haben. ('Frankfurter Neue Presse' vom 17.04.1965)

 

 

"Vater" zweier Eintracht-Siege: Selbst Italiener lobten Stein über den grünen Klee

Jetzt geht's gegen Fiorentina

Frankfurt reicht nach Erfolgen über Aris und Ukrainians ein Unentschieden zum Turniersieg

„Uns fehlen wichtige Spieler, die wegen ihrer Verletzungen zu Hause bleiben mußten." Mit diesen Worten hatte Ivica Horvat, der jugoslawische Trainer der Frankfurter Eintracht, vor Beginn des New Yorker Fußballturniers in einem Interview die Aussichten seiner Mannschalt eingeschränkt. Diese etwas pessimistische Feststellung hinderte indessen die Gäste aus der Bundesrepublik Deutschland nicht, nach dem zweiten Durchgang in der Runde jeder gegen jeden die Führung in dem Quartett der vier beteiligten Klubs zu übernehmen. Die Frankfurter gewannen ihr erstes Spiel gegen Aris Saloniki 1:0 und das zweite gegen die New Yorker Ukrainians 2:0. Damit überflügelten sie den italienischen Tabellenfünften Fiorentina Florenz, der die New Yorker Elf 5:1 geschlagen hatte, aber gegen Saloniki mit einem 1:1 zufrieden sein mußte. Den Deutschen reicht also schon ein Unentschieden am Mittwoch gegen die Italiener, um Turniersieger zu werden.

Die Frankfurter sind zu den Stars des Turniers avanciert und können sich vor Einladungen gar nicht mehr retten. Besonders gefragt ist Mittelstürmer Erwin Stein, und das ist kein Wunder. Ihm hatte die Eintracht beide Erfolge zu verdanken, denn er schoß das „goldene Tor" in dem vom Donnerstag auf Freitag verschobenen Spiel gegen die Griechen und buchte beide Treffer gegen die New Yorker. Die Eintracht-Offiziellen waren mit ihrem Angriffsführer allesamt sehr zufrieden. Präsident Rudi Gramlich sagte. „Jetzt sieht man wieder einmal. wie entscheidend das Fehlen Steins in den Bundesligaspielen war." Selbst aus dem italienischen Lager von Fiorentina kamen Worte höchsten Lobes für den dreifachen Torschützen. Der Coach von Florenz hat durchblicken lassen, daß er sich Gedanken machen wird, wie die „Geheimwaffe Stein" der Eintracht auszuschalten wäre.

Als am Donnerstag die beiden ersten Spiele ausgetragen werden sollten, goß es in Strömen vom Himmel. Alle Spieler waren heilfroh, daß die Organisatoren eine Verschiebung um 24 Stunden verkündeten, aber dann war das Wetter auch nicht besser. Ein eiskalter Wind fegte über den Platz und verscheuchte einen großen Teil der ursprünglich erschienenen 8000 Zuschauer noch vor dem Ende der Doppelveranstaltung. Die Eintracht spielte gegen Aris in der Aufstellung Loy; Schämer, Weber; Lindner, Lutz, Stinka, Tutschek, Trimhold, Stein, Lechner und Solz, letzterer stand also erstmals nach Wochen wieder in der Mannschaft. Nach torlosem Spiel in der ersten Halbzelt köpfte Erwin Stein eine Flanke Lechners zum 1:0 ein. Alle Bemühungen der Griechen um den Ausgleich scheiterten an der sicheren Abwehr der Deutschen. ... ('Frankfurter Neue Presse' vom 20.04.1965)

 

 

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