Eintracht Frankfurt - 1. FC Kaiserslautern

Bundesliga 1964/1965 - 30. Spieltag

1:2 (1:1)

Termin: Sa 15.05.1965 16:00
Zuschauer: 35.000
Schiedsrichter: Gerhard Schulenburg (Hamburg)
Tore: 1:0 Georg Lechner (21.), 1:1 Jacobus Prins (22.), 1:2 Willi Wrenger (55.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1. FC Kaiserslautern

 


  • Horst-Dieter Strich
  • Willi Kostrewa
  • Roland Kiefaber
  • Gerd Schneider
  • Dietmar Schwager
  • Jacobus Prins
  • Werner Mangold
  • Willy Reitgaßl
  • Wilhelm Wrenger
  • Winfried Richter
  • Wilfried Leydecker

 

Trainer Trainer
  • Werner Liebrich



Ohne Harmonie, Klasse und Rasanz

Die vielen Lauterer Schlachtenbummler feierten ihre Mannschaft wie zu „Friedrichs" (Fritz Walter) großen Zeiten als Meisterelf. Die Frankfurter Zuschauer gingen meist schimpfend nach Hause. Ein Glück, daß diese Bundesligasaison zu Ende ist! Zum Finale sah man zwei Mannschaften mit Leistungen, die rein gar nichts mit Bundesliganiveau zu tun hatten. Wenn schon ohne Harmonie, ohne Klasse und Rasanz, so wäre doch schon die Einsatzfreude beiderseits den Zuschauern zuliebe angebracht gewesen.

Doch Einsatzfreude sah man im Grunde nur von dem Mann, der auch Lauterns Sieg im großartigen Alleingang schaffte: Wrenger. Etwas vom alten Lauterer Geist steckte noch in ihm, vom Schwung und Tatendrang aus großen Zeiten. Vorbild, Kämpfer, ja, fast roboterhaft, über volle neunzig Minuten. Und nächst ihm Prins, der am klügsten den Ball führte, die besten Aktionen einleitete, und der dafür auch ins kurze Eck das so wichtige Ausgleichstor schaffte, nachdem Lechner mit der Huberts-Vorlage das 1:0 kurz zuvor erzielt hatte. Und in der Abwehr standen auch einige Kräfte, voran Kostrewa, die um ihre Existenz rangen.

Und die Eintracht? Für sie blieb die Erkenntnis, daß sie bis zur neuen Saison nicht nur „Aufpolieren", sondern „neue Teile" einkaufen muß. Nicht nur einen, sondern einige Spieler von Format. Was Kraus, Huberts, Stein und Schämer diesmal wieder zeigten, war indiskutabel. Das, was man für die Bundesliga verlangen kann, liegt um einiges höher. Glück für die Frankfurter, daß Friedel Lutz gut stand, erfreulich anzusehen, wie der junge Weilbächer mit viel Eifer und auch Überlegung dem hierzulande überschätzten Leydecker alles verdarb, besser noch als Weber gegen Reitgaßl, der früh abbaute.

Stimmen zum Spiel

Werner Liebrich: „Ich bin überglücklich, daß wir es noch schafften. Ich danke jedem Spieler für seinen hingebungsvollen Einsatz. Die schwache Eintracht ist mit diesem knappen Ergebnis noch gut bedient!"

Box-Europameister Mildenberger, FCK-Ehrenmitglied: „Lieber 15 harte Runden boxen, als noch einmal einem so entscheidenden Spiel zusehen zu müssen!"

Eintracht-Trainer Horvat: „Meine Mannschaft völlig ausgebrannt. Wir hatten gegen den mit großem Einsatz spielenden FCK keine Chance, weil unser Angriff versagte."

Spielausschuß-Vorsitzender Berger mit zornrotem Gesicht: „Blamables Spiel unserer Elf, die verdient verlor."

 

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