SuS Lage - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1967/1968

2:5 (2:1)

Termin: 26.05.1968 in Pottenhausen
Zuschauer: 2.000
Schiedsrichter: Senf (VfL Schildesche)
Tore: 0:1 Wolfgang Solz (3.), 1:1 Wenzel (17.), 2:1 Repasky (42.), 2:2 Lothar Schämer (51.), 2:3 Wilhelm Huberts (58.), 2:4 Wilhelm Huberts (68.), 2:5 Wilhelm Huberts (74.)


"40 Jahre VfL Pottenhausen"

 

 

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SuS Lage (verstärkt) Eintracht Frankfurt

 


 

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Trainer
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Eintracht Frankfurt siegte 5:2 mit Huberts Hat-Trick

Lippes Verbandsligist SuS v. 1912 Lage war ein tapferer Verlierer

Waddenhausen. Was der süddeutsche Bundesligist „Eintracht" Frankfurt zur 40-Jahr-Feier des VfL Potrenhausen den 2000 Fußballanhängern am Sonntagnachmittag im Waddenhauser Stadion bis zur Pause bot, war nicht begeisternd, so daß ihre Enttäuschung nur durch die überraschende 2:1-Führung des lippischen Verbandsfigisten SuS v. 1912 Lage gedämpft wurde. Nachdem die „Eintracht'ler in der zweiten Halbzeit mit einem umstrittenen Treffer ausglichen und durch den am Vortag enttäuschenden Huberts mit 2:3 in Führung gegangen waren, beherrschten sie dank ihrer größeren Routine und Kondition die Szene und kamen durch Huberts Hat-Trick doch noch zu einem klaren 5:2-Erfolg, ohne den anspruchsvollen Zuschauer zu begeistern.

Nach einem Grußwort des Bürgermeisters und Vorsitzenden des gastgebenden VfL Pottenhausen, Ernst Fellensiek, übergab Bürgermeister Hans Knippschild (Lage) dem Frankfurter Spielführer einen Wappenteller als Erinnerungsgabe der Stadt Lage, dessen Verbandsligaelf dem nicht in stärkster Aufstellung antretenden süddeutschen Bundesligisten (vor allem wurde der Jugoslawe Jusufi vermißt!) bis zur Pause einen spannenden Kampf lieferten. Als MSt Solz den ersten Frankfurter Angriff in der dritten Spielminute mit der 0:1-Führung krönte, schien sich eine katastrophale Schlappe der mit Klaus Stutzke (Langenholzhausen) und Brinkmann (Ahmsen) spielenden Lagenser anzubahnen. Um so größer war die Freude der 2000 Zuschauer, als Torwart Hüls, Stopper Burre und ihre ehrgeizigen Kameraden in der SuS-Abwehr schnell ihre verständliche Nervosität ablegten, so daß die ersten Angriffe gegen das von Nationaltorwart Hans Tilkowski gehütete Frankfurter Tor rollten. Nach der ersten Viertelstunde wich RA Wenzel auf den linken Sturmflügel aus, spielte seinen Bewacher aus und erzielte in der 17. Spielminute den vielbe-jubelten Ausgleich, gegen den Hans Tilkowski vergeblich wegen Abseitsstellung des Torschützen protestierte!

Dieser Erfolg spornte die Lagenser zu einer großen kämpferischen Leistung an, so daß die spieltechnisch dominierenden ,,Eintracht"ler .bis zur Pause nicht mehr zum erfolgreichen Torschuß kamen. Leider wurde LA Horst Mannel im Zweikampf von Hans Tilkowski gefoult und mußte in der 30. Minute durch Brinkmann (TuS Ahmsen) ersetzt werden, der aber nicht den notwendigen Kontakt mit seinen Nebenspielern fand, so daß sich die Fehlpässe im Angriff der Lagenser häuften. Dennoch kam der süddeutsche Bundesligist bis zur Pause nicht zum Führungstor, sondern geriet sogar in Rückstand! Nachdem ein Prachtschuß des nordlippischen Torjägers Klaus Stutzke (TuS Langenholzhausen) sein Ziel nur knapp verfehlt hatte, erhielt MSt Repasky drei Minuten vor der Pause freistehend das Leder und ließ Hans Tilkowski keine Chance, so daß SuS Lage mit einem sensationellen 2:1-Vorsprung in die zweite Halbzeit ging.

Um so bedauerlicher war die Fehlentscheidung des keineswegs überzeugenden Schiedsrichters Senf (VfL Schildesche), der einen an die Innenkante des Torpfostens geschossenen indirekten Freistoß von Schämer in der 51. Spielminute als Frankfurter Ausgleich anerkannte und im Gegenzug ein klares Foul der Frankfurter Abwehr an Klaus Stutzke ignorierte. Diese Benachteiligungen schmälerten die Kampfmoral der Lagenser, die sich zwar mit lobenswertem Einsatz gegen die Niederlage wehrten, aber nicht verhindern konnten, daß der am Vortag in der Schalker „Glückauf-Kampfbahn" schwächste Spieler Huberts mit Hat-Trick (38., 68. u. 74. Min.) für einen klaren Frankfurter 5:2-Sieg sorgte. Tilkowski-Vertreter Feghelm wurde im Schlußdrittel kaum auf eine ernsthafte Probe gestellt und hatte das Glück, daß „Bomber" Fischer in der 83. Spielminute eine klare Chance zum dritten Gegentor vergab.

Ein ehrliches Lob, das Frankfurts scheidender Trainer EIek Schwartz nach dem Schlußpfiff der großen kämpferischen Leistung des lippischen Amateuroberligisten zollte, bestätigte unser Fazit, daß SuS Lage sich im Waddenhauser Stadion gegen den Tabellensechsten der deutschen Bundesliga ehrenvoll geschlagen hat. (Albert Hey)

 

 

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