FV 09 Weinheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1967/1968

2:4 (1:4)

Termin: 05.06.1968
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter: Albers (Ketsch)
Tore:0:1 Wolfgang Solz (6.), 0:2 Fahrudin Jusufi (18.), 0:3 Peter Blusch (24.), 0:4 Wolfgang Solz (26.), 1:4 Brett (41.), 2:4 Schneider (69.)

 


>> Spielbericht <<

FV 09 Weinheim Eintracht Frankfurt


 


 

Wechsel
Wechsel
Trainer
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Grabowski begeisterte

FV Weinheim — Eintracht Frankfurt 2:4 (1:4)

Auf dem schmucken Platz des nordbadischen Amateurligisten zeigte die Eintracht wechselhafte Leistungen. In der ersten Halbzeit entfaltete sie alle Tugenden eines cleveren Bundesligisten. Vor allem Solz und der erstmals wieder eingesetzte Grabowski erhielten viel Beifall auf offener Szene. Bereits in der 4. und 6. Minute zeigte Jürgen Grabowski, daß er in der langen Zeit seiner Verletzung nichts von seiner ausgefeilten Technik verloren hat. Beide Male ließ er Gegenspieler serienweise aussteigen. Sein erster überlegter Rückpaß kam zu Lotz, der mit einem Kopfball aber nur die Latte traf. Beim zweitenmal war Solz der Nutznießer des präzisen Grabowski-Zuspiels. Diesmal landete der Ball im Netz.

Dem munteren Angriffstreiben der Riederwälder schlossen sich selbstverständlich auch Blusch und Jusufi in gewohnter Manier an. Was dem Jugoslawen in einem Bundesligaspiel bisher versagt blieb, der Torschuß gelang ihm hier. Wieder war Grabowski an der Vorbereitung entscheidend beteiligt. Er servierte Jusufi maßgerecht, und es hieß 0:2.

Bis zu diesem Zeitpunkt beschränkten sich die Gastgeber darauf, die Frankfurter beim Angriff zu stören. Der erste Einbruch in den Eintracht-Strafraum gelang ihnen nach einem Patzer von Blusch, doch der Weinheimer traf das Tor nicht. Blusch bügelte seinen Fehler kurz darauf durch einen unhaltbaren 18-Meter-Schuß wieder aus. Einer, dem an diesem Tag nicht sehr viel gelang, war Huberts. Lotz hatte mit Schulz den besten Weinheimer Abwehrspieler gegen sich, der ihm so manches Solo vergällte. Der Eintracht-Abwehr fiel das Glänzen angesichts des Arbeitsmangels schwer. Tilkowski versuchte es einmal mit einem Ausbruch aus dem Strafraum, der aber mißlang. Blusch mußte den Ball von der Linie holen. Auch der vierte Eintracht-Treffer war sehenswert. Solz und Grabowski pirschten sich im Duett an sämtlichen Hürden vorbei. Gentlemanlike ließ der jüngere Jürgen dem älteren Wolfgang beim Torschuß den Vortritt. Weitere Jusufi-Sprints und Schämer-Schüsse rundeten das gute Eintracht-Bild ab. Die Flaute setzte kurz vor der Pause ein. In dieser Phase erzielten die Platzherren ihren ersten Gegentreffer, der ihnen, Mut machte. Nach dem Wechsel erschien eine veränderte Eintracht, besetzungsmäßig und spielerisch. Zu keiner Zeit konnte sie auch nur annähernd an den Elan des ersten Durchgangs anknüpfen.

Solz, jetzt am linken Flügel, verlor an Wirkung. In der Mitte brachten Bronnert und Huberts nichts zuwege. Ein herrlicher Direktschuß von Schneider brachte das 2:4. Zwei Minuten später verschoß Solz lässig einen Handelfmeter.

 

Gespräche Eintracht — Solz

In den nächsten Tagen sollen Gespräche um einen neuen Vertrag zwischen Eintracht Frankfurt und
dem Nationalspieler Wolfgang Solz stattfinden. Solz, der mit dem 1. FC Kaiserslautern verhandelte,
bleibt aus beruflichen Gründen in Frankfurt. Dagegen hat Jürgen Friedrich inzwischen in Kaiserslautern unterschrieben. Die Kündigung für Torwart Peter Kunter, dessen Vertrag noch ein Jahr läuft, wurde zurückgenommen. ('Frankfurter Rundschau' vom 06.06.1968)

 

 

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