SC Göttingen 05 - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1968/1969

1:1 (0:0)

Termin: 14.10.1968 in Hersfeld
Zuschauer: 3.500
Schiedsrichter: Mühling (Kassel)
Tore: 0:1 Bernd Hölzenbein (54.), 1:1 Rohrbach (70.)

 

 

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SC Göttingen 05 Eintracht Frankfurt

  • Wenzel
  • Klose
  • Evers
  • Kiepatz
  • Himberg
  • Pape
  • Krauß
  • Weller
  • Berking
  • Englert
  • Rohrbach

 


 

Wechsel
  • Stoff für Englert (65.)
Wechsel
Trainer
  • Rebell
Trainer

 

 

Bechtolds Elfmeter an den Pfosten

Ohne Jusufi und Grabowski nur 1:1 (0:0) gegen Göttingen 05 in Bad Hersfeld
Pfostenschüsse und viele Chancen • Trainer Erich Ribbeck war „sauer"

Nach Wuppertal und Rotweiß Frankfurt erlebte die Frankfurter Eintracht zum dritten Mal in dieser Saison gegen einen Regionalligaklub eine unangenehme Überraschung. Ein 1:1 (0:0) erzwang Göttingen 05, Tabellenvierter und renommiertes Mitglied der Regionalliga Nord, beim Hersfelder „Lullusspiel". Trainer Rebell strahlte denn auch Zufriedenheit aus, Ribbeck auf der Gegenseite war rechtschaffen sauer: „Unser Spiel war so schlecht wie der Platz und der Schiedsrichter." Der hätte der Eintracht in der 84. Minute allerdings fast noch den Sieg geschenkt, als er eine Attacke von Evers gegen Hölzenbein mit einem Strafstoß ahndete. Aber Bechtold, zum dritten Male nach langer Krankheitspause in der Erprobung, traf nur den Pfosten.

Bechtolds Auftreten war trotzdem das Erfreulichste dieser Begegnung, die kaum neue Erkenntnisse für den Bundesligaernstfall gebracht haben dürfte. Der Fußballrekonvaleszent ließ nach zögerndem Start alte Gefährlichkeit im Schuß erkennen und spielte zudem intelligent mit. Gelegentliche Unsicherheiten und große Vorsicht sind auf die lange Wettkampfpause zurückzuführen. Vielleicht ist Bechtold im nicht allzu starken Blatt Ribbecks gegen den Club die Trumpfkarte aus der Hinterhand. Neben Grabowski, der wegen seiner Verletzung noch fehlte, könnte er zu neuem Glanz aufblühen.

Sonst sah man bei der Eintracht vornehmlich in der ersten Halbzeit im Mittelfeld manch Schönes (als Huberts und Kalb noch Wirkung erzielten), aber die Platzverhältnisse boten manchen Einhalt — oder die Chance wurden (Kalb, Hölzenbein) vergeben. Doch war auch Pech im Spiel, als Klepatz einen Bechtold-Schuß aus der Linie abwehrte, Kalb und Lotz nur die Latte trafen.

Nach der Pause ließ auch die optische Überlegenheit der Eintracht nach; die Lichtblicke von Lotz und Hölzenbein reichten nicht aus, Göttingens robuste Hintermannschaft vor dem fehlerlosen Wenzel größere Schwierigkeiten zu bereiten. Nickel und Bellut blieben blaß, Kalb irrte jetzt hilflos umher. Die Abwehr stand, auch wenn Wirth große Last mit dem talentierten Rohrbach hatte: Aber Impulse für den Angriff gingen nicht aus. Es ist ein Unterschied, ob Lutz oder Jusufi, der zur Zeit auf Heimaturlaub weilt, nach vorne eilen. Eines zeigte die Partie erneut mit Deutlichkeit: Ribbeck kann experimentieren wie er will — echte Alternativen sind kaum vorhanden. Die Auswahl für den ersten Anzug bleibt knapp. ('Frankfurter Rundschau' vom 15.10.1968)

 

 

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