Eintracht Frankfurt - 1860 München

Bundesliga 1968/1969 - 32. Spieltag

3:0 (2:0)

Termin: Fr 23.05.1969, 20:00 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Horst Herden (Hamburg)
Tore: 1:0 Wilhelm Huberts (28., Foulelfmeter), 2:0 Jürgen Grabowski (32.), 3:0 Bernd Nickel (70.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt 1860 München

 


  • Petar Radenkovic
  • Hans Reich
  • Bernd Patzke
  • Max Reichenberger
  • Manfred Wagner
  • Klaus Fischer
  • Wilfried Kohlars
  • Alfred Heiß
  • Hans-Günther Kroth
  • Jürgen Schütz
  • Hans Rebele

 

Wechsel Wechsel
  • Rudolf Zeiser für Hans-Günther Kroth (50.)
Trainer Trainer
  • Hans Pilz



Krallenlose Löwen

Die Münchner „Löwen" haben im Frankfurter Waldstadion in den letzten Jahren selten ihre Krallen gezeigt. In der Freitagabendpartie waren sie aber noch schneller stumpf als sonst. Das Eckenverhältnis, das zur Pause schon 14:2 und am Ende 19:5 für die Eintracht lautete, besagt alles. Echte Torchancen hatten die Gäste nur drei, zwei davon durch Kohlars und eine durch Rebele, der in der 25. Minute am leeren Kasten vorbeischoß. Dagegen berannten die Frankfurter die „Festung Radenkovic" nahezu pausenlos, und nachdem der „Löwen"-Kapitän ein paar eindrucksvolle Paraden gezeigt und zum Teil mit geradezu aufreizender Lässigkeit seine Linie sauber gehalten hatte, mußte er in der 28. Minute bei einem Huberts-Elfmeter zum ersten Male kapitulieren.

Als es vier Minuten später 2:0 für die Eintracht hieß, war es mit der Moral der Gäste endgültig vorbei. Sie spulten nur noch ihr Pflichtpensum für den restlichen Teil der 90 Minuten herunter und rissen sich kein Bein mehr aus. Um so eindrucksvoller auf der anderen Seite, wie umsichtig ein Huberts als Libero das Spiel von hinten dirigierte und mit weiten, genau auf den Mann kommenden Pässen die Münchner Formation schon im Mittelfeld aufriß, wie listenreich ein Jusufi diesmal von der rechten wie von der linken Seite her das Feld aufrollte, wie unentwegt Hölzenbein seine langen Spurts ansetzte, wie das Trio vorn immer wieder durcheinanderwirbelte und dabei selbst einen so routinierten Mann wie Patzke als Ausputzer in Verlegenheit brachte.

Hans Pilz, der Mann auf der Münchner Trainerbank, gratulierte nach dem Spiel spontan seinem Kollegen Ribbeck: „Der Sieg war absolut verdient. Nach dem 2:0-Vorsprung war für uns nichts mehr drin. Mein besonderes Kompliment für Huberts. Man muß schon lange suchen, bis man einen so überlegenen und so überlegten Spieler findet."

Der Sieger Erich Ribbeck blieb auf dem Teppich: „Nach dem 2:0 lief unser Spiel so gut, wie es eben laufen kann, wenn man einen so klaren Vorsprung im Rücken hat. Dabei hatten die Münchner eigentlich die erste große Chance, und ich weiß nicht, ob wir zu diesem Spiel gefunden hätten, wenn den „Löwen" der Führungstreffer geglückt wäre. Dann allerdings war der Unterschied zwischen beiden Mannschaften doch sehr groß." Und nach kurzer Pause: „Trotzdem ist das große Zittern noch immer nicht vorbei. Selbst 30 Punkte sind — wie es jetzt aussieht — noch keine endgültige Sicherung."

Tore

1:0 Huberts (28., Elfmeter, Wagner legt Kraus. Beim Strafstoß lockt Huberts Radenkovic zur Parade in die linke Seite und schießt dann rechts ein); 2:0 Grabowski (32., Jusufi schießt von links, Radenkovic kann den Ball nur abprallen lassen, Grabowski ist zum Nachschuß zur Stelle.); 3:0 Nickel (70., wieder führt ein Nachschuß zum Ziel, nachdem Radenkovic vorher Hölzenbeins Schuß nur abklatschen konnte). (Kicker)


 

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