Eintracht Frankfurt - Eintracht Braunschweig

Bundesliga 1971/1972 - 25. Spieltag

1:1 (1:1)

Termin: Sa 18.03.1972, 15:30 Uhr
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Walter Eschweiler (Euskirchen)
Tore: 1:0 Bernd Nickel (2.), 1:1 Friedhelm Haebermann (21.)

 

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Eintracht Frankfurt Eintracht Braunschweig


  • Bernd Franke
  • Wolfgang Grzyb
  • Joachim Bäse
  • Peter Kaack
  • Friedhelm Haebermann
  • Klaus Gerwien
  • Franz Merkhoffer
  • Eberhard Haun
  • Bernd Gersdorff
  • Ludwig Bründl
  • Jürgen Dudda
Wechsel Wechsel
  • Hartmut Konschal für Klaus Gerwien (58.)
  • Rainer Skrotzki für Hartmut Konschal (88.)
Trainer Trainer

 

Windpockenkranke

Es ist kein Geheimnis, dass die Eintracht noch einen starken Abwehrspieler sucht. Oder gesucht hat, denn Eintracht-Präsident Albert Zellekens verkündet: "Er ist gefunden." Obwohl er keinen Namen nennt, steht für die "Bild" bereits fest, dass es sich dabei um Uwe Kliemann von Rot-Weiß Oberhausen handelt. Günther Brocker, der Trainer der Oberhausener, zeigt sich überrascht, aber nicht abgeneigt. "Das ist mir neu, aber Reisende soll man ziehen lassen. Es wird allerdings eine Kleinigkeit kosten, denn wir haben eine Option für Kliemann", kündigt Brocker an.

Derweil sind die Pläne für den Umbau des Frankfurter Waldstadions für die Fußballweltmeisterschaft 1974 noch einmal vom Magistrat geändert worden. Jetzt soll auch die alte Haupttribüne abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Durch den Einbau einer Rundlaufbahn sowie mehrerer Sprunganlagen an der Längsseite wird außerdem eine Leichtathletikanlage für internationale Veranstaltungen geschaffen. Der DFB hat der neuen Konzeption bereits zugestimmt. Die Kosten des Projekts sollen nun 27 Millionen Mark betragen, das Fassungsvermögen des Stadions 61.000 Plätze, davon 21.000 überdachte Sitzplätze.

"Das Zentralthema im Kreise der verantwortlichen Männer der Eintracht heißt in allen Diskussionen und Überlegungen: Der Stadionumbau und der Weg dort hin", schreibt derweil Eintrachtpräsident Albert Zellekens in der Sportzeitung des Vereins vor dem Spiel gegen Eintracht Braunschweig. "Der Beschluss das Stadion den Erfordernissen der Zeit anzupassen", ergibt "gewisse Vorteile für die Zukunft der Eintracht. Aber bis zur Zukunft ist (es) ein dornenreicher Weg", kündigt Zellekens an.

"Das Schweigen auf die vielen Fragen, die wir im Zusammenhang mit der Umbauzeit und den Folgen daraus für unsere Bundesligamannschaft stellen mussten, beunruhigen uns. Wir können nicht planen und nicht rechnen", klagt der Präsident, der von der Stadt keine Antwort darauf bekommen hat, wo die Eintracht während der Umbauphase spielen soll und in welchem Umfang die Durchführung der Spiele gestört sein wird. Besorgt fragt er: "Wird es nicht doch Zeiten geben, in denen ein Ausweichen auf einen anderen Platz womöglich notwendig ist? Sei es, weil die Baupolizei den Bauplatz Stadion für Besucher sperrt, sei es, dass es auch ohne solch offizielles Verbot unzumutbar erscheint, Zuschauer ins Stadion zu rufen. Wenn der Zuschauer einmal im Baudreck versinkt, kommt er einmal und nie wieder", fürchtet Zellekens.

Die Verantwortlichen der Eintracht hoffen darauf, dass die Baupläne exakt mit den Bundesligaspielplänen abgestimmt werden, um möglichst oft im Stadion spielen zu können, aber nach ihrer Ansicht "scheint es zu riskant, keine Alternativen zum Ausweichen zu haben." Eine Alternative, die die Eintrachtfunktionäre natürlich längst im Auge haben, um so zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: "Darum unsere Forderung, auch den Riederwald in einen Zustand zu versetzen, dass dort zur Not Bundesligaspiele stattfinden können." Der Riederwald soll seit einigen Jahren renoviert werden, doch dem Verein fehlt ebenso lange das dazu notwendige Geld, weil man in der Ära Gramlich über die finanziellen Verhältnisse gelebt hat. Die Trennung von einigen gut verdienenden Spielern sowie das verstärkte Setzen auf junge Talente ab der Saison 1968/69 war bekanntlich nicht einem Jugendkonzept geschuldet, sondern geschah aus der finanziellen Not heraus.

"Wir waren auf gutem Wege, den Schuldenberg langsam abzubauen und in unserer Mannschaft eine Konsolidierung zu schaffen, deren Erfolge sich ja in dieser Saison abzeichnen. Diese Arbeit ist gefährdet, denn wir müssen während der Bauzeit mit einem Millionendefizit pro Spielzeit rechnen", warnt Gramlichs Nachfolger Zellekens also nicht ohne Grund und schließt: "Darum unser dringlicher Appell. Ohne tatkräftige Hilfe sehen sich die verantwortlichen Männer der Eintracht außerstande, das Vereinsschiff, das jetzt auf einem guten Kurs ist, auch in den sicheren Hafen zu geleiten."

Ein Schiff, das vor nicht mal einem Jahr übrigens um ein Haar gekentert wäre. Der 5:2-Sieg gegen den heutigen Gegner am 27. Spieltag der letzten Saison war enorm wichtig, um das Absaufen des einst so flotten Dampfers vom Main zu verhindern. Der Abstiegskandidat schlug damals den Tabellendritten deutlich, und auch dieses Mal treten die beiden Mannschaften mit demselben Vereinsnamen, aber erneut unter völlig anderen Voraussetzungen an: Die Frankfurter Eintracht hat in dieser Saison zu Hause noch kein Spiel verloren, die Braunschweiger Eintracht auswärts noch nicht gewonnen. Entsprechend optimistisch äußert sich auch Geschäftsführer Jürgen Gerhardt, der ankündigt, dass die Hessen mit gutem Spiel und glattem Sieg schon Werbung für die nächsten Heimspiele gegen Kickers Offenbach und Mönchengladbach betreiben wollen.

Nach den beiden Unentschieden in Köln und Berlin soll mit dem fast schon obligatorischen Heimsieg der Anspruch auf Platz 5 untermauert werden, immerhin gab es selbst für die beiden auswärtsstärksten Mannschaften der Liga – Schalke und Bayern - am Main außer einer Niederlage nichts zu holen. Ein Sieg im Heimspiel gegen den Namensvetter aus Braunschweig, der es in dieser Saison bisher in der Fremde auf fünf und in der Rückrunde bislang nur auf drei Zähler gebracht hat, sollte also durchaus machbar sein. Verzichten muss Trainer Ribbeck bei diesem Unterfangen auf Karl-Heinz Wirth, den eine Kinderkrankheit vom Waldstadion fernhält: Wirth hat die Windpocken. Für ihn rückt Ender Konca in die Mannschaft, wobei allerdings Rohrbach Wirths Position übernimmt. Konca spielt, wie bei seinen Einsätzen gewohnt, Linksaußen.

Trotz der personellen Veränderungen verläuft - bei für den März ungewöhnlich hohen Temperaturen - der Auftakt des Spiels für die Frankfurter ganz nach Wunsch, denn was kann einem gegen eine defensivstarke Mannschaft Besseres widerfahren, als eine frühe Führung? Für diese sorgt der Torschütze vom Dienst, der bereits mit seinem Treffer in Köln für den Punktgewinn gesorgt hat: Bernd Nickel. Hölzenbeins Flanke verwandelt Nickel mit einem herrlichen Volleyschuss, Franke im Tor der Niedersachsen hat keine Abwehrchance. Keine zwei Minuten sind gespielt und die Eintracht vom Main liegt 1:0 in Front.

Die Hessen berauschen sich in den nächsten Minuten an ihrem eigenen Spiel und scheinen darüber wieder einmal zu vergessen, dass Fußball ein Spiel ist, das nach Toren entschieden wird und nicht nach gelungenen oder sehenswerten Aktionen - und dass nach fast jedem Rausch ein böses Erwachen folgt. Das Vertrauen der Frankfurter in die eigene Stärke ist im Waldstadion in dieser Saison ohnehin stark ausgeprägt. Den Ausfällen von Grabowski und Kalb zum Trotz scheint nun durch die beiden Auswärtspunkte und die frühe Führung das Selbstbewusstsein der Hessen fast in Übermut umzuschlagen. Und Übermut tut selten gut ...


Heese versucht vergeblich, Bründls
Schuss zu blocken

Die Frankfurter wirbeln zwar die immer noch mit namhaften Verteidigern bestückte Abwehr der Braunschweiger gehörig durcheinander und haben eine Torchance nach der anderen, doch so leicht wie man sich die Chancen erspielt, so leichtfertig vergibt man diese auch. Parits beispielsweise gelingt es kurz nach dem Führungstreffer zum ersten Mal Kaack und Bäse auszuspielen, doch dann zögert er mit dem Abschluss zu lang. Und die größte Chance vergibt in der 11. Minute Peter Reichel, als er zehn Meter vor dem Tor von Hölzenbein mustergültig freigespielt wird, aber den Ball verstolpert. Hölzenbein, Rohrbach sowie Weidle am rechten Flügel haben blendende Szenen, wie jene, die dem Tor vorausging. Heese und Konca lassen im Trio mit Nickel harte Schüsse auf Frankes Heiligtum sausen, sind dabei allerdings nicht so zielsicher wie "Dr. Hammer". Fatal ist, dass die Riederwälder trotz ihres schlampigen Umgangs mit ihren Einschussmöglichkeiten glauben, sich auf der knappen Führung ausruhen und sich in ihrer Überlegenheit sonnen zu können. Ein folgenschwerer Irrtum, wie sich herausstellen wird.

In die Atempause der Frankfurter platzieren die Niedersachsen nämlich ihre ersten Angriffe. Die ersten Schussversuche stellen zwar für Dr. Kunter kein Problem dar, doch in der 21. Minute hat auch der gute Keeper der Hessen das Nachsehen. Dem aufgerückten Friedhelm Haebermann gelingt ein Doppelpass mit Braunschweigs erfolgreichsten Torschützen dieser Saison, Ludwig Bründl, und sein Abschluss findet den Weg ins Frankfurter Tor. Der 1:1-Ausgleich ist Haebermanns erster Saisontreffer. Die Brüder Schlendrian und Überheblichkeit, von denen sich die Eintracht in den letzten Minuten blenden ließ, haben die erwartete Strafe herbeigebettelt.

Den Adlerträgern gelingt es nun nicht mehr, den Hebel noch einmal umzulegen. Der Wirbel der Anfangsphase bricht abrupt ab, lediglich der unermüdliche Roland Weidle weiß noch zu gefallen. Braunschweig dominiert - angetrieben vom 33-jährigen Libero Joachim Bäse - fortan das Spiel. Bäse schwingt sich im weiteren Verlauf der Partie sogar zum besten Spieler auf dem Platz auf. Peter Reichel dagegen ist die verdorbene Chance aus der 11. Minute offensichtlich so sehr an die Nerven gegangen, dass der sonst zuverlässige junge Mann in seinen Aktionen unsicher wirkt, was allerdings auch für den routinierten Friedel Lutz gilt.

Wer für die zweite Halbzeit auf eine Rückkehr zum weltmeisterlichen Spiel der ersten Viertelstunde gehofft hat, wird nach Wiederanpfiff enttäuscht. Die Braunschweiger halten das Heft des Handelns weiter in der Hand und die Frankfurter haben im Angriff gegen die starke Abwehr der Niedersachsen nicht mehr viel zu bestellen. Ender Konca, den Wirths Windpocken in die Mannschaft gebracht haben, kann seine Chance, sich wieder für die Stammelf zu qualifizieren, nicht nutzen.


Lothar Schämer

Ribbeck reagiert und wechselt Konca aus, der vom rechten Verteidiger Grzyb bis dahin zur Wirkungslosigkeit verurteilt wurde. Nun weicht Thomas Parits für Konca auf den Flügel aus. Er erleidet gegen Grzyb jedoch dasselbe Schicksal wie sein Vorgänger auf dieser Position. Der für Konca eingewechselte Lothar Schämer, der in dieser Saison bislang nur auf einen einzigen Kurzeinsatz mit sechs Minuten Spielzeit kam, kann dem Spiel der Hessen keine Impulse geben. Der Versuch mit der Brechstange scheitert ebenso: Den für Parits in die Sturmmitte aufgerückten Horst Heese schirmt Vorstopper Peter Kaack eindrucksvoll ab. Parits, der sich zuvor zwischen Kaack und Bäse festgelaufen hatte, bringt leider vom linken Flügel her auch nichts Wirkungsvolles zustande.

Hinzu kommt, dass Bernd Nickel von Haebermann, seinem Kollegen aus der Olympiamannschaft, beherrscht wird. Nickel, in dieser Woche beim 4:0 der deutschen Olympiaamateure gegen die Auswahl Frankreichs bester Mann auf dem Platz, ist heute nicht der gewohnt umsichtige Lenker und Leiter des Eintrachtspiels. Seine fleißigen Helfer Rohrbach und Hölzenbein sind somit führungslos und irren ohne Orientierung im Braunschweiger Defensivdickicht umher. Allerdings lassen gerade diese Beiden nichts unversucht, um zum wunderbaren Spiel der Anfangsminuten zurückzufinden. Große Unterstützung gewährt ihnen Trinklein, der wohl selten so unternehmungslustig aufgetreten ist, wie am heutigen Tag. Am Ende geht dem Trio freilich die Puste aus. So plätschert das Spiel vor sich hin, weil auch Weidle sich zu weit zurückzieht und den Vorwärtsgang nicht mehr findet.

Der negative Höhepunkt ist erreicht, als Parits ein Opfer der Gangart wird, die so hart ist, wie die Temperaturen hoch: Dudda lässt den Frankfurter fünf Minuten vor dem Spielende böse auflaufen und verhindert, dass Parits den Schlusspfiff auf dem Platz erleben wird. Angesichts der Verletzung seines Mannschaftskameraden kann sich auch Neuzugang Klaus-Peter Stahl nicht über seine Einwechslung freuen. Stahl, der von Trainer Ribbeck nach seinem missglückten Auftritt bei der 2:6-Niederlage in Gladbach bislang keine weitere Chance erhalten hatte, kommt in der 86. Minute zu seinem zweiten Einsatz in dieser Saison. Einen bitteren Moment erlebt aber auch Hartmut Konschal, der für Klaus Gerwien erst in der 58. Minute eingewechselt wurde. In der 88. Minute muss er den Platz wieder verlassen, Rainer Skrotzki nimmt seinen Platz ein und hilft, das Remis über die Zeit zu bringen.

Die Hessen klettern trotz des verlorenen Punktes in der Tabelle vom 6. auf den begehrten 5. Platz, weil die Lauterer in Duisburg eine Niederlage kassiert haben. Braunschweig bleibt auf dem 12. Rang. Die Frankfurter Eintracht ist in dieser Saison zu Hause in Pflichtspielen weiterhin ungeschlagen, muss aber nach genau einem halben Jahr - seit dem 1:1 gegen die Hertha am 18. September 1971 - einem Gast wieder einen Punkt überlassen.

"Die haben sich den Punkt verdient", meint Erich Ribbeck, und Braunschweigs Trainer Otto Knefler ist natürlich zufrieden: "Meine bunt zusammengewürfelte Mannschaft, die immer noch großen Leistungsschwankungen unterworfen ist, hat sich heute prächtig verkauft. Das bisschen Glück, das sie manchmal hatte, war das Glück des Tüchtigen." "Wir hatten zwei, wenn nicht sogar drei Totalausfälle", schimpft dagegen Ribbeck, ohne Namen zu nennen.

"Wir haben beängstigend gut angefangen, aber der Faden riss allzu schnell. Solche Spiele gibt’s schon mal", nimmt Jürgen Grabowski Spielverlauf und Punktverlust gefasst. Nicht so leicht kann sich Trainer Erich Ribbeck mit dem 1:1 abfinden, was man an seiner Reaktion auf Hölzenbeins Erklärungsversuch sehen kann, der stellvertretend für seine Mitspieler vorbringt: "Bei so einer Hitze können wir nicht laufen." "Verdammt noch mal, die Braunschweiger mussten in der gleichen Hitze spielen", entgegnet Ribbeck aufgebracht.

Doch auch Torwart Dr. Kunter ist unzufrieden mit seinen Vorderleuten oder präziser ausgedrückt mit der Ausbeute des Frankfurter Sturmlaufs. Angesprochen auf die Tatsache, dass die Überlegenheit der Eintracht sich daran messen ließe, dass er in der zweiten Halbzeit nur noch dreimal einen Ball auflesen musste, fragt Dr. Kunter die Journalisten nach dem Ertrag des spielerischen Übergewichts und der optischen Dominanz: "Was hat denn mein Kollege Franke zu tun gehabt?" In eine ähnliche Kerbe schlägt auch Horst Heese, als er zu Wirths krankheitsbedingten Ausfall befragt wird: "Ein Glück, dass wir es gleich gemerkt haben. Sonst hätte "Kalla" uns noch angesteckt", antwortet Heese und fügt hinzu: "Aber wir haben auch so wie Windpockenkranke gespielt …"

Und das Lazarett füllt sich weiter, denn auf Thomas Parits wird die Eintracht einige Spiele verzichten müssen. Der österreichische Nationalspieler hat sich beim Zusammenprall mit Dudda einen Bruch des linken Unterkiefers in der Nähe des Kiefergelenks zugezogen. Trotz etlicher Röntgenaufnahmen, die noch am Samstagabend im Höchster Krankenhaus gemacht werden, ist noch nicht festzustellen, ob ein glatter oder komplizierter Bruch vorliegt. Im letzteren Fall müsste operiert werden.

Zu Bruch gegangen sind auch 40 Glühbirnen, meldet die Frankfurter Polizei in ihrem Bericht zum Spiel. Die Glühbirnen seien nach dem 1:1 aus einer Straßenbahn herausgeschraubt und auf die Straße geworfen worden. Die Täter, so wird vermutet, gehören der gleichen Gruppe von Fanatikern an, die nach dem Spielende die Kabine von Schiedsrichter Eschweiler zu stürmen versucht hatten. Einer der Anführer der Gruppe, ein 19 Jahre alter Mann, wurde vorläufig festgenommen.

Während man bei der Eintracht um Parits bangt und sich über junge Menschen ärgert, die auf Ärger und Wut nur die Antwort Gewalt kennen, zittert man in Schalke: Der Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit muss um den Titel bangen. Denn alles deutet darauf hin, dass dem DFB mittlerweile Beweise vorliegen, dass auch Schalker Spieler Täter im Bundesliga-Skandal waren. Sie sollen das Spiel gegen Bielefeld im April des letzten Jahres absichtlich verloren und dafür Geld erhalten haben. Für die nächsten Länderspiele des DFB am 29. März in Budapest (A-Mannschaft) und Tatabánya (Nachwuchs) gegen Ungarn verzichtet Bundestrainer Helmut Schön auf alle Schalker Spieler, die bei der fraglichen Niederlage gegen Arminia Bielefeld mitgewirkt haben. Somit fehlen Fichtel, Rüssmann, Libuda, Lütkebohmert - um nur einige zu nennen, die man im "Kreis" erwartet hatte. Die einzigen Schalker Spieler, die im Aufgebot auftauchen, sind Helmut und Erwin Kremers, die zurzeit des Spiels gegen Bielefeld noch bei den Offenbacher Kickers unter Vertrag gestanden hatten. (rs)

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