SpVgg Lam - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1978/1979

0:6 (0:4)

Termin: 08.07.1978
Zuschauer: 3.000
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Rudolf Elsener (6.), 0:2 Wolfgang Kraus (11.), 0:3 Wolfgang Kraus (16.), 0:4 Rüdiger Wenzel (22.), 0:5 Norbert Nachtweih (75.), 0:6 Werner Lorant (80., Foulelfmeter)

 


>> Spielbericht <<

SpVgg Lam Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
Trainer

 

 

Eintracht im Trainingsquartier Lam eingetroffen

Vom Regen verfolgt war die Frankfurter Eintracht gestern auf ihrem Weg ins Trainingslager nach Lam im Bayerischen Wald. Hier wird sich die Eintracht bis zum 15. Juli intensiv auf die 16. Bundesligasaison vorbereiten. Fast sechs Stunden saßen die zwanzig Spieler, darunter auch Stepanovic sowie Trainer Otto Knefler, im Bus, nur unterbrochen von einer kurzen Kaffeepause. Und fast ununterbrochen prasselte der Regen hernieder. Der Ernst des Fußballerlebens hatte wieder begonnen. Allerdings mit Verspätung, denn das für den Vormittag am heimischen Riederwald angesetzte erste Training fiel aus — wegen Regens. Trainer Otto Knefler: „Wir haben in Lam genug Zeit, um hart zu arbeiten "

So mußten die Spieler, darunter die Neulinge Werner Lorant (1. FC Saarbrücken), Ruedi Elsener (Grasshoppers Zürich) und Dieter Allig (Viktoria Aschaffenburg) lediglich für die Fotografen posieren, bevor es ab in den Bayerischen Wald ging. Otto Knefler hatte zuvor in einer Pressekonferenz seine Ziele für die neue Saison genannt: „Wir wollen keine Sprüche machen, sondern gut arbeiten und so das im letzten Jahr verpaßte Ziel, die Teilnahme am UEFA-Pokal, erreichen."

Auf dem Weg dahin erscheint es dem ehemaligen Duisburger Coach besonders wichtig, die Unbeständigkeit der Mannschaft zu eliminieren. „Die Spieler müssen willensstärker werden. Fußballspielen kann ich den meisten sowieso kaum noch beibringen, das können sie hervorragend. Aber Selbstbewußtsein und Durchsetzungsvermögen können noch gestärkt werden." Durch die Neuzugänge habe sich die Eintracht erheblich verbessert, meint Knefler. „Werner Lorant ist ein Dauerläufer, der auch gerne „Schmutzarbeit" übernimmt und Ruedi Elsener müßte in der Lage sein, das Flügelstürmerproblem zu lösen."

Ob zu diesen beiden und Jugendnationalspieler Allig noch Bruno Pezzey hinzustoßen wird, bleibt weiter fraglich. Knefler: „Pezzey kann gar nicht so gut spielen, wie das jetzt von ihm erwartet wird." Und Manager Klug: „Die Verhandlungen beginnen am Ende der Woche am Nullpunkt." Eine Schonfrist erhielt nach Weltmeisterschafts-Teilnahme Bernd Hölzenbein, der erst am 12. Juli in Lam antreten muß, sich aber bei Karl Sucke in Frankfurt in Schwung hält.

 

 


 

 

Knefler: „Elsener und Lorant sind echte Verstärkungen"

Die erste Spielpraxis beim 6:0 gegen Lam gab dem Coach einige interessante Erkenntnisse

Der Einstand der Neuen bei der Frankfurter Eintracht ist geglückt. Rudi Elsener und Werner Lorant schossen beim 6:0-(4:0-)Erfolg im Saison-Eröffnungsspiel bei der Spvgg. Lam am Samstag je einen Treffer und überzeugten ihren Trainer Otto Knefler mit guten Leistungen. „Mit Elsener und Lorant haben wir uns echt verstärkt", lobte Knefler, der insgesamt mit seiner Mannschaft allerdings nicht ganz zufrieden war. „Daß sie wollten, hat man bei allen gesehen", gestand der neue Coach den Spielern zu, „doch nach der Pause merkte man doch deutlich, daß einige wichtige Spieler fehlten. Da lief das Spiel nicht mehr so, wie ich mir das vorgestellt hatte."

Knefler hatte in der Halbzeit bis auf Lorant, Elsener und Körbel komplett ausgewechselt, um allen Spielern nach der ersten Trainingswoche Spielpraxis zu geben. Nicht geglückt ist in dieser zweiten Halbzeit auch das Experiment mit Dragoslav Stepanovic als Libero. Knefler: „Das werden wir nicht wiederholen. Stepanovic bewies zwar erneut, daß er in guter körperlicher Verfassung ist, aber er machte einfach zu viele Stellungsfehler." Stepanovic soll nun in den nächsten Spielen wieder auf seinen gewohnten Posten, Außenverteidiger oder Mittelfeldspieler, eingesetzt werden.

Das Spiel in Lam begann für die Eintracht vor 3000 Zuschauern recht gut, die Kombinationen liefen zügig, und es sah schnell nach einem Schützenfest aus. Rudi Elsener, Schweizer Nationalspieler, führte sich mit einem Kopfballtor auf Flanke von Jürgen Grabowski gleich gut ein. Nach knapp einer Viertelstunde hatte Wolfgang Kraus mit zwei schönen Treffern auf 3:0 erhöht. Einmal setzte sich der flinke Mittelfeldspieler in Zusammenarbeit mit Jürgen Grabowski durch, dann hob er aus sechzehn Metern den Ball geschickt ins lange Eck. Nach Wenzels 4:0 in der 22. Minute — nach einem Nickel-Schuß, den der Torhüter nicht festhalten konnte, drückte Wenzel den Ball über die Linie — kam dann etwas Sand ins Getriebe. „Ich bin ganz zufrieden, aber es hätten ruhig einige Tore mehr fallen können", bemängelte Trainer Knefler zur Pause.

Nach dem großen Auswechseln merkte man in der zweiten Halbzeit deutlich die fehlende Harmonie. Trotz guter Chancen gelang lange kein Tor, bevor Norbert Nachtweih mit einem herrlichen 20-Meter-Schuß das 5:0 schaffte. Den Schlußpunkt setzte schließlich Werner Lorant. Nach einem Foul an Wolfgang Trapp verwandelte der Elfmeter-Spezialist den fälligen Strafstoß ganz sicher.

In der kommenden Woche nun will Knefler verstärkt Wert auf taktische Übungen legen. „Eckbälle, Freistöße und ganze bestimmte Spielzüge werden wir pauken, bis sie sitzen", kündigte der neue Coach an.

 

 

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