Eintracht Frankfurt - Nationalmannschaft Polen

Freundschaftsspiel 1985/1986

1:5 (0:1)

Termin: 13.05.1986 in Mörfelden
Zuschauer: 4.500
Schiedsrichter: Brückner (Darmstadt)
Tore: 0:1 Boniek (12.), 0:2 Zgutczynski (52.), 0:3 Prusik (75.), 1:3 Josef Sarroca (77.), 1:4 Tarasiewicz (82.), 1:5 Tarasiewicz (88.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt Nationalmannschaft Polen

 


  • Mlynarczyk
  • Wojcicki
  • Kubicki
  • Majewski
  • Ostrowski
  • Buncol
  • Matysik
  • Komornicki
  • Boniek
  • Dziekanowski
  • Smolarek (32. Palasz)

 

Wechsel 2. Halbzeit
  • Wandzik
  • Zmuda
  • Pawlak
  • Przybys
  • Karas
  • Tarasiewicz
  • Zgutczynski
  • Palasz (65. Prusik)
  • Urban
  • Furtok
  • Baran
Trainer Trainer
  • Antoni Piechniczek

 

 

Motivierte Polen

Die SKV Mörfelden hat den Fußballfans der Region etwas Besonderes zu bieten, denn die polnische Nationalmannschaft nutzt das Mörfelder Waldstadion drei Tage vor einem Länderspiel in Kopenhagen gegen Dänemark zu einem Vorbereitungsspiel gegen Eintracht Frankfurt. Leicht ungehalten reagieren allerdings die Tennisspieler der SKV, die feststellen müssen, dass ihre Plätze wegen des Spiels gesperrt sind.

Was die rund 4.500 Zuschauer - darunter zahlreiche Spielervermittler und auch Trainer wie Fuchs, Kessler und Dänemarks Coach Piontek - von diesem Spiel zu erwarten haben, macht Eintrachttrainer Dietrich Weise im Vorfeld klar: Während seinen Frankfurtern eine harte Saison in den Knochen steckt, sind die Polen in hohem Maße motiviert. Denn zwei Mann aus dem Kader von Nationaltrainer Antoni Piechniczek werden noch für das Mexiko-Aufgebot gestrichen. So nimmt es nicht Wunder, dass Polens Co-Trainer Blaut ein engagiertes Auftreten seiner Truppe angekündigt.

Und engagiert gehen die polnischen Spieler wirklich zur Sache. Zwar hat Krämer in der 9. Minute eine Chance für die Eintracht, doch bereits in der 12. Minute kann der Mittelfeldstar und Italien-Legionär Boniek einen gelungenen Angriffszug der Polen mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze abschließen, der unhaltbar für Gundelach ins Netz geht. Bereits in der 32. Minute der erste Wechsel bei der Eintracht: Thomas Reubold kommt für Harald Krämer, der sich bei einer vergebenen Torchance zu allem Überfluss auch noch verletzt. "Eine Zerrung am rechten Oberschenkel", stellt Masseur Lutz Meinl fest. Auch im weiteren Verlauf überzeugen die Polen, bieten zeitweise ein begeisterndes Kombinationsspiel und agieren kraft- und druckvoll. Ein weiteres Tor will ihnen aber vor dem Halbzeitpfiff nicht gelingen.

Bei der Eintracht dagegen, die ohne den für das morgige Länderspiel gegen die Niederlande abgestellten Berthold angetreten ist, hält sich der Widerstand in Grenzen. Mit Ausnahme der aufopferungsvoll kämpfenden Abwehrspieler Uwe Müller und Armin Kraaz sowie Torwart Hans-Jürgen Gundelach können die Spieler vom Riederwald kaum überzeugen. Wie schon aus der Bundesliga gewohnt, stehen Harald Krämer und Dave Mitchell im Angriff weitgehend auf verlorenem Posten. Dennoch hat die Eintracht in den letzten fünf Minuten vor dem Wechsel Chancen zum Ausgleich, als erst Mitchell zu schwach köpft, dann Sievers, Müller und Reubold mit Schüssen und Kopfbällen Pech haben.

In die zweite Hälfte starten die Polen mit einem komplett durchgewechselten Team, so dass bis auf den dritten Torhüter alle Spieler zum Einsatz kommen. Und diese zweite Garnitur erweist sich als kaum schwächer als die Stars. Zunächst allerdings hat Trieb in der 50. Minute den Ausgleich hat auf dem Fuß, scheitert aber frei vor Torhüter Mandzik. Besser macht es in der 52. Minute Zgutczinski auf der Gegenseite, der eine Hereingabe von Urban zum 0:2 nutzt. Kurz darauf trifft Amateur Andreas Möller nur den Pfosten. In der 75. Minute schließlich verwertet Prusik eine schwache Faustabwehr von Jürgen Pahl per Heber über Freund und Feind hinweg ins lange Eck zum 0:3. Für das einzige zählbare Erfolgserlebnis der Eintracht sorgt dann Josef Sarroca, der eine Flanke von Thomas Reubold zum 1:3 einnetzt. Doch zwei Freistöße von Tarasiewicz in der 85. und 89. Minute - der erste flach ins linke Eck per Aufsetzer, der zweite hoch in den Winkel - stellen den Endstand auf 1:5.

Nach dem Schlusspfiff werden die Polen mit Beifall in die Kabinen begleitet. "Mensch, die haben ganz schön gewirbelt", bringt Armin Kraaz den Spielverlauf auf den Punkt. Wenig verwundert ob der klaren Niederlage ist Trainer Weise: "Wir sind am Ende einer harten Saison, und Polen schickt gleich zwei komplette Mannschaften gegen uns aufs Feld." (fgo)

 

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