AS Cannes - Eintracht Frankfurt

Turnier in Cannes 1986/1987 - Halbfinale

0:3 (0:0)

Termin: 07.02.1987
Zuschauer: 400
Schiedsrichter:
Tore: 0:1 Wlodzimierz Smolarek (52.), 0:2 Janusz Turowski (56.), 0:3 Wlodzimierz Smolarek (90.)

 

 

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AS Cannes Eintracht Frankfurt

 


 

Wechsel
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Trainer
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Ein Tor zum Debüt

Am Freitag steht für die Eintrachtspieler die letzte ernsthafte Trainingseinheit während der Vorbereitung an der Cote d'Azur auf dem Programm, am Samstag um 14:00 Uhr trifft sie bei einem internationalen Turnier auf den Gastgeber AS Cannes, der derzeit in der 2. französischen Liga spielt. Im zweiten Spiel dieses Turniers stehen sich die rumänische Olympia-Auswahl und der französische Erstligist AS Monaco gegenüber.

Für Janusz Turowski ist dies ein ganz besonderer Tag. Der Pole mit dem deutschen Pass wird heute nicht nur 26 Jahre alt, er läuft auch zum ersten Mal nach seiner Flucht aus Polen bei einem offiziellen Spiel auf - und zwar als Sturmpartner seines Landsmannes Smolarek für die Frankfurter Eintracht.

Mit einem Freundschaftsspiel hat die Partie wenig zu tun. Besinnlich ist es nur vor dem Anpfiff beim Abspielen der Nationalhymnen, dann geht es auf dem holprigen Platz hart zur Sache. Die Franzosen praktizieren ein aggressives Forechecking und setzen immer wieder ihre eingespielte Abseitsfalle ein. Beides bereitet der Eintracht massive Probleme, so dass Torchancen für die Riederwälder Mangelware bleiben. Bis zur 25. Minute dauert es, ehe die Eintracht zum ersten Mal vors Tor der Franzosen kommt. Bis zur 45. Minute, ehe Smolarek die erste Chance hat. Wenig Impulse kommen aus dem Frankfurter Mittelfeld. Biernat ist zwar fleißig, aber glücklos, Berthold und Binz können keine Akzente setzen. Aber auch die Defensive wackelt in der ersten Hälfte bedenklich. Mehrmals liegt der Führungstreffer für die Gastgeber in der Luft, doch deren Stürmer treffen ebenso schlecht wie die der Eintracht in der Bundesliga. Das 0:0 zur Halbzeit ist demnach schmeichelhaft.

Mit unveränderter Aufstellung, aber einer gänzlich anderen Einstellung kommen die Eintrachtler nach dem Wechsel aus der Kabine. Die Härte der Franzosen wird mit gleicher Münze zurückgezahlt, die Abseitsfalle ein ums andere Mal ausgetrickst. So in der 52. Minute, als der Linienrichter nach einem Pass von Biernat auf Berthold die Fahne oben hat, der Schiedsrichter aber weiterspielen lässt. Berthold versetzt den Torwart, legt vors Tor, und Smolarek schiebt den Ball aus wenigen Zentimetern über die Linie.

Vier Minuten später bereiten Müller mit einem Solo und Smolarek, der den Torhüter ausspielt, mit einer Vorlage das Premieren- und Geburtstagsgeschenk für Turowski, der den Ball aus fünf Metern zum zweiten Tor für die Eintracht über die Linie drücken kann. Damit ist zwar das Spiel entschieden, aber noch lange nicht vorbei. Die letzten zwanzig Minuten geht es hart zur Sache. Auslösender Faktor ist ein übles Foul von Moizan, der Thomas Berthold gegen den nur einen Meter neben der Außenlinie stehenden Zaun stößt. Bertholds Reaktion sind Schläge für den Franzosen, Auswechselspieler Harald Krämer, der in der Nähe steht, schlichtet den Streit. Der Schiedsrichter hat nichts gesehen.

In der Folge entpuppt sich Berthold weiter als Hitzkopf und tritt mehrmals nach, Armin Kraaz liefert sich ein Handgemenge mit seinem Gegenspieler Sassus, der eingewechselte Alex Conrad wird Chaverot umgetreten. Doch zum Glück für Conrad, der gerade erst zwei Operationen hinter sich hat, verletzt er sich nicht und kann weiterspielen.

Den sportlichen Schlusspunkt unter diese Partie setzt schließlich Smolarek. Der polnische Linksaußen nimmt Sekunden vor dem Abpfiff einen Abschlag von Hansi Gundelach auf, zieht allein davon und hebt den Ball über den französischen Torwart hinweg zum 3:0 für die Eintracht ins Tor. Damit steht die Eintracht im Endspiel dieses Turniers. Gegner wird die rumänische Olympia-Auswahl sein, die den AS Monaco mit 3:2 nach Elfmeterschießen bezwungen hat. (fgo)

 

 

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