SC Eckenheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1989/1990

0:6 (0:3)

Termin: 19.05.1990
Zuschauer: 800
Schiedsrichter: Bastian (Frankfurt)
Tore: 0:1 Jörn Andersen (8., Foulelfmeter), 0:2 Jörn Andersen (20.), 0:3 Dirk Bakalorz (31.), 0:3 Dieter Eckstein (69.), 0:5 Dieter Eckstein (83.), 0:6 Michael Klein (86.)

 

 

>> Spielbericht <<

SC Eckenheim Eintracht Frankfurt


Wechsel
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Trainer
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Spielwitz war selten

SC Eckenheim — Eintr. Frankfurt 0:6 (0:3)

Wer gedacht hatte, daß die Riederwälder an der Hügelstraße ein Schützenfest veranstalten würden, sah sich getäuscht. Der B-Ligist wehrte sich energisch gegen die Stars, denen man das Fehlen von Binz, Bein und Gründel anmerkte. Außerdem stand der Eckenheimer Vorstopper Enders unerbittlich auf den Füßen von Andersen. Der Torschützenkönig der Bundesliga buchte lediglich ein fragwürdiges Elfmetertor und einen Treffer nach Zuspiel des agilen Falkenmayer. Ansonsten übertraf er sich in Fehlschüssen ebenso wie Dieter Eckstein, der mindestens sechs anstatt der zwei Tore hätte schießen müssen. Die Eintracht tat sich trotz permanenter Dauerbelagerung des Eckenheimer Tores schwer. Man fand zu wenige Mittel, den Sperrblock der 63er zu knacken, hinter dem mit Oberndorfer ein reaktionsschneller Torhüter stand. Studer war zu sparsam mit seinen Flankenläufen und Charly Körbel hielt sich überraschend zurück. Seine Vorstöße konnte man an einer Hand abzählen. Weber — er traf zweimal nur den Pfosten —, Bakalorz, Sippel und Sievers rackerten sich zwar ab, ebenso Weiß, der nach der Pause zwei dicke Chancen vergab, und Klein, aber Spielwitz blitzte nur selten auf. Die Eintracht geht nun am 23. Mai auf „Tournee" nach Norddeutschland und in die DDR. ('Frankfurter Rundschau' vom 21.05.1990)

 

 


 

"Der Berger kann froh sein, daß er nicht da war", sagte ein Zuschauer nach dem 6:0-Erfolg der Frankfurter Eintracht beim SC Eckenheim. Trainer Jörg Berger hatte einen Besuch des Finals im DFB-Vereinspokal in Berlin dem Privatspiel seiner Mannschaft vorgezogen. Eine gute Entscheidung. Was die Bundesliga-Profis beim Frankfurter B-Klassenklub zeigten, hätte ihm wohl ebensowenig gefallen wie Vizepräsident Bernd Hölzenbein, der in Ekcenheim Bergers Platz auf der Bank eingenommen hatte.

Auf drei Stammspieler mußte Hölzenbein verzichten: Binz und Gründel leiden unter einer Bänderdehnung und Bein bereitet sich mit der Nationalmannschaft auf die WM vor. Ohne diese drei Spieler fehlten im Spiel die entscheidenden Impulse. Die Eintracht kam eher glücklich zum 1:0- Andersen verwandelte einen Elfmeter, nachdem Sippel im Strafraum gefoult worden war und in der 20. Minute erzielte der Norweger auch das 2:0. Aber nicht nur damit erregte er Aufmerksamkeit. Geht er nun zum FC Genua, oder geht er nicht, wollten die Fans wissen. Das weiß aber auch der Vize-Präsident noch nicht. „Uns liegt noch kein Angebot vor", sagte Hölzenbein. Ebenfalls noch keine Angebote es für Bakalorz und Klepper, die in jedem Fall gehen werden. Klepper wurde, wie auch Klein, mit Rot-Weiss Frankfurt in Verbindung gebracht, sollten die „Roten" in die Zweite Bundesliga aufsteigen. Beide sagen aber übereinstimmend: „Mit mir wurde noch nicht gesprochen", und Klein ergänzt: „Ich werde in den nächsten Wochen erst einmal mit dem Trainer sprechen, ob er überhaupt noch Interesse an mir hat." Seinen Vertrag bis 1991 erfüllen muß vermutlich Thomas Lasser, der ein Angebot von Borussia Mönchengladbach erhalten hatte. Hölzenbein bestätigte dies und sagt: „Lasser bekommt aber keine Freigabe." Nach einem Einsatz in der Olympia-Auswahl in der vergangenen Woche sah sich der Mittelfeldspieler die wenig überzeugende Leistung seiner Mannschaftskameraden in Eckenheim vom Spielfeldrand aus an.

„Ich dachte, die zeigen etwas aus der Zauberkiste", sagte ein enttäuschter Fan. „das Spiel hätten sie sich sparen können." Privatspiele als Beschäftigungstherapie? Davon wollte Hölzenbein nichts wissen: „Die Spieler verdienen sich hier ihr Urlaubsgeld." Eine Woche noch müssen die Eintracht-Profis für ihre Ferien arbeiten. Von Donnerstag bis Samstag reist die Mannschaft nach Norddeutschland, wo drei Spiele geplant sind, am 28. Mai beginnt dann der Urlaub. Etwas Spaß wollen sich die Eintracht-Spieler zuvor aber auch noch gönnen. Am Dienstag gibt es ein Tennis-Turnier am Riederwald, in dem das beste Doppel in der Mannschaft gesucht wird: Doppel-Spaß statt Doppelpaß. ('Frankfurter Allgemeine Zeitung' vom 21.05.1990)

 

 

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