Eintracht Frankfurt - Fortuna Düsseldorf

Bundesliga 1991/1992 - 20. Spieltag

1:1 (0:0)

Termin: Sa 30.11.1991 15:30
Zuschauer: 17.000
Schiedsrichter: Markus Merk (Kaiserslautern)
Tore: 0:1 Sven Demandt (74.), 1:1 Ralf Weber (82.)

 

 

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Eintracht Frankfurt Fortuna Düsseldorf

 


  • Jürgen Wittmann
  • Ralf Loose
  • Karsten Hutwelker
  • Christian Schreier
  • Martin Spanring
  • Michael Schütz
  • Sven Demandt
  • Karl Werner
  • Michael Büskens
  • Darko Drazic
  • Thomas Allofs

 

Wechsel

Wechsel

  • Antoine Hey für Karsten Hutwelker (66.)

Trainer

Trainer

  • Rolf Schafstall

 

Unparteiisch

"Der Scheppe" hat Geburtstag. Es ist aber nicht der ehemalige Eintracht-Profi und –Manager Wolfgang Kraus, der seinen Ehrentag feiert, sondern sein Vater Willi, von dem er den Sitznamen geerbt hat. Der Linksaußen hat ihn einst dafür erhalten, dass er sein linkes Bein so verdrehen konnte, dass selbst aus den seltsamsten Lagen die Schüsse ins Tor flogen. Willi Balles entdeckte den "Scheppe" bei Viktoria Eckenheim und holte ihn zur Eintracht. Später wechselte Kraus zu Alemannia Aachen, bevor er an den Main zurückkehrte, um für den FSV und auch für den SC Preußen Frankfurt auf Torejagd zu gehen.

"Es war eine schöne Zeit mit der Eintracht in den Nachkriegsjahren", erinnert er sich an die erfolgreiche Eintracht-Mannschaft mit Adam Schmitt, Adamkiewicz, Schädler, Bechtold und Wirsching. Als sein größtes Spiel nennt er jenes 4:0 gegen den damaligen süddeutschen Meister VfB Stuttgart, als er alle vier Treffer zum Eintracht-Sieg erzielte. Am Dienstag wird der einstige Kraftfahrer in Diensten der Frankfurter Rundschau (FR) 65 Jahre. Der Frührentner wünscht sich, dass der Enkel Dennis einmal die Fußball-Tradition der Familie Kraus fortsetzen wird. Immerhin spielten Willis Vater Konrad in Eckenheim und sein jüngerer Bruder Werner bei Rot-Weiss Frankfurt und den Preußen. "Besonders aber freue ich mich, was aus meinem Sohn Wolfgang geworden ist", sagt der Jubilar stolz.

Stolz sein kann auch Markus Merk, der jüngste Bundesligaschiedsrichter. Mit nur 29 Jahren hat er es bereits auf 32 Bundesligaspiele gebracht und wurde gerade vom DFB für die FIFA-Liste vorgeschlagen. Internationale Einsätze winken also. Die Schiedsrichterei wurde Merk quasi in die Wiege gelegt, denn sein Vater Rudi ist Schiedsrichterbetreuer beim amtierenden Meister Kaiserslautern und Obmann der Jugend- und Amateurabteilung. Merks größtes – und ungelöstes - Problem ist seine hohe Stimmlage, die oft belustigend wirkt. Da ein Schiedsrichter sich keinen Autoritätsverlust erlauben kann, demonstriert Merk bei seinem Auftreten ein – wie es Walther Lücker in der FR nennt - "Übermaß an Selbstsicherheit", das ihn schützen soll, aber eben nicht mehr authentisch wirkt. Seinem Erfolg als Schiedsrichter tut das jedoch keinen Abbruch.

Der Anerkennung seiner Leistungen durch den DFB folgt allerdings keine öffentliche, was dem Vereinsmitglied des 1. FC Kaiserslautern, der als Zuschauer bei Heimspielen auf dem Betzenberg namentlich begrüßt wird, nicht gleichgültig ist. In Frankfurt trägt man Merk immer noch das Spiel aus dem September 1989 nach, als die Eintracht gegen den FC Bayern zwei Tore erzielt zu haben glaubte, doch Merk den Treffern die Anerkennung verweigerte. Die Richtigkeit seiner Entscheidungen wurden durch die Fernsehaufzeichnungen im Nachhinein eindeutig bestätigt, doch das geht in der herzlichen Abneigung gegen den schwarzen Mann mit der Fistelstimme unter.

Während Merk am Samstag beim Heimspiel der Eintracht gegen Düsseldorf auf dem Rasen stehen wird, nimmt der Spielmacher der Frankfurter dick vermummt auf der Tribüne Platz. Zum ersten Mal nach fünf Tagen Bettruhe wegen einer Grippe traut sich Uwe Bein wieder aus dem Haus. Er ist in Begleitung seiner Tochter Selina, die er vor dem Spiel im Innenraum liebevoll und fürsorglich mit einem Schal, einer Wollmütze und Handschuhen warm einpackt. Ein Kranker in der Familie Bein ist genug, für Trainer Stepanovic ist er bereits einer zu viel. "Ich werde ihn wohl überreden, zu spielen", hatte der Trainer zuvor noch angekündigt, aber offensichtlich hat die Vernunft gesiegt.

Ob die Dienste Beins auch tatsächlich von Nöten sein werden? Immerhin tritt die Eintracht, die seit dem 12. Spieltag die Tabellenführung ununterbrochen inne hat, gegen den Tabellenvorletzten des 20er-Feldes an. Für die sportliche Führung von Fortuna Düsseldorf in Person von Trainer Schafstall und Präsident Peter Förster wäre ein überraschender Punktgewinn in Frankfurt einiges wert. Viele Fans sich immer noch aufgebracht, dass der beliebte Torwart Schmadtke geschasst wurde: "Schmadtke und Fortuna = 1. Liga. Vorstand und Schafstall = 2. Liga", ist auf Transparenten im Fortuna-Block ebenso zu lesen wie "Lieber Abstieg mit Schmadtke als Meister mit Despoten". Um den Titel muss man sich bei den Düsseldorfern sicher keine Gedanken machen, aber diese Stimmung ist bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass unter Trainer Schafstall, der die Fortuna mit 0:12 Punkten von Josef Hickersberger übernommen hat, 15:11 Punkte erzielt wurden und die Düsseldorfer wieder Anschluss an die Nichtabstiegsplätze bekommen haben.

Der Eintracht, die vor einer Woche am letzten Hinrundenspieltag Hansa Rostock durch Tore von Yeboah und Weber 2:0 schlagen und sich so die Herbstmeisterschaft sichern konnte, sind durch die beiden 0:1-Niederlagen zu Hause gegen Leverkusen und vor 14 Tagen in Bremen die Verfolger wieder dichter auf die Pelle gerückt. Der Vorsprung auf Rang 2 beträgt nur einen Punkt und bis zur Winterpause, in die die Eintracht als Tabellenführer gehen will, sind es mit dem Spiel heute noch drei Partien. Der Meistertitel bleibt als letztes Ziel, nachdem man Anfang September mit einer 0:1-Heimniederlage gegen den KSC aus dem DFB-Pokal geflogen ist und sich Anfang November – ebenfalls nach einer 0:1-Niederlage im Waldstadion – gegen den AA Gent nicht für das Achtelfinale im UEFA-Pokal qualifizieren konnte.

In Abwesenheit von Uwe Bein soll heute Heinz Gründel das Spiel der Eintracht lenken. Gründel allerdings fiel nach dem 7. Spieltag über Monate aus und kam seither nur am 16. Spieltag zu einem achtminütigen Einsatz und gegen Rostock zu einer Partie über die volle Distanz. Mit der Nummer 10, die sonst Uwe Bein trägt, läuft heute aber weder Gründel noch Möller, sondern Ralf Weber auf.

Aber auch für Jörn Andersen und Dietmar Roth hat diese Begegnung eine besondere Bedeutung. Roth hat mit Trainer Schafstall zu seinen Schalker Zeiten diplomatisch ausgedrückt nicht die besten Erfahrungen gemacht und Andersen ging am 1. Spieltag in diesem Duell der beiden Vereine noch für die Fortuna an den Start. Der Torschützenkönig des Jahres 1990, der sich gleich danach bei seinen Wechselabsichten verpokerte und bei den Düsseldorfern hinter den Erwartungen weit zurückblieb, ist ja seit 16. September wieder bei der Eintracht unter Vertrag. Im ersten Spiel nach seiner Rückkehr traf er bei Bayern München gleich zwei Mal, doch danach folgten nur zwei weitere Tore in acht Ligaspielen. Nach der Niederlage in Bremen scheint er seinen Stammplatz erst einmal verloren zu haben, denn Trainer Stepanovic ließ den "dänischen Schweden aus Norwegen", wie er Andersen genannt hat, gegen Rostock 86 Minuten auf der Bank. Und auch heute muss der Stürmer dort Platz nehmen. Anthony Yeboah hat klar die Nase vorn. Nachdem er zu Beginn der Saison nur als Einwechselspieler zum Einsatz kam, hat er in den letzten 13 Ligaspielen 9 Tore erzielt – soviel wie in der gesamten letzten, seiner ersten Saison bei der Eintracht.

Doch Yeboah kommt in der ersten Halbzeit so wenig zur Geltung wie Lothar Sippel, der ja ebenfalls bereits neun Tore geschossen hat. Bein wird aber nicht nur bei den Stürmern als Ideen- und Passgeber vermisst, denn auch Andreas Möller scheint ohne Bein ein solches zu fehlen. Für sieben Tore war Möller in dieser Runde bisher gut, doch heute ist er nicht zu gebrauchen. Er reibt sich in einem emotionsgeladenen Duell mit Christian Schreier auf, der zu Saisonbeginn von Leverkusen nach Düsseldorf gewechselt ist. Beide Kontrahenten haben Glück, dass mit Merk ein Schiedsrichter pfeift, der gerne und viel laufen lässt.

Yeboah ist die einzige Sturmspitze, obwohl nach Stepanovics Vorstellung auch Gründel in der Spitze agieren sollte, was Gründel ohnehin nicht behagt, wie jeder – mit der Ausnahme des Trainers? - weiß. Gründel, der in zwei Monaten 35 Jahre alt wird, fehlt die Grundschnelligkeit. Wenig verwunderlich hat er nach der langen Verletzungspause auch Schwierigkeiten, dem Tempo zu folgen. Aber auch Studer und Sippel haben gebrauchte Tage erwischt: Bei Studer kommt kaum eine Flanke, obwohl die sonst eine seiner Stärken sind, und Sippel wirkt fahrig und nervös.

Gut eingestellt präsentiert sich dagegen bislang die Truppe von Schafstall, die sich nicht hinten rein stellt, wie das die meisten anderen Gäste im Waldstadion praktizieren. Die Eintracht kann daraus aber keinen Vorteil ziehen. Büskens ist im Mittelfeld viel unterwegs, was ihm die Eintracht aber auch erleichtert, in dem sie ihm bereitwillig den Weg freizumachen scheint, und von Drazic, der auf dem linken Flügel viel zu viel Platz hat, geht einige Gefahr aus. Auch Schütz wirbelt nach Herzenslust, so dass Stepanovic froh sein kann, dass Uwe Bindewald und der diesmal sehr sicher und abgeklärt agierende Dietmar Roth die Sturmspitzen Thomas Allofs und Sven Demandt gut im Griff haben.


Andersen, Binz und
Möller in der
Diskussion mit Merk

Zur zweiten Halbzeit bringt Stepanovic Andersen für Gründel. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff hat die Eintracht bereits einen Treffer erzielt, doch es bleibt beim 0:0, weil Schiedsrichter Merk eine Abseitsposition festgestellt hat. Der vermeintliche Torschütze Andersen ist fassungslos, doch Merk ist natürlich nicht umzustimmen.

Die Eintracht lässt sich aber von dieser Entscheidung nicht beeindrucken. Weber, der schon in den ersten 45 Minuten die einzige treibende Kraft bei den Gastgebern war, gibt jetzt mit der Unterstützung von Binz und Falkenmayer ordentlich Dampf auf den Kessel. Selbst in den zuvor nur mitlaufenden Möller kommt jetzt Schwung. Die Fortuna wird an ihrem eigenen Strafraum eingeschnürt und es gelingt ihr nicht, sich aus dieser Umklammerung zu befreien.

Sippel, Möller, Binz, Yeboah und besonders Andersen bieten sich beste Chancen, um das Spiel zu entscheiden oder wenigstens den ersten Treffer zu erzielen. Doch sie alle scheitern an Torhüter Wittmann und noch mehr an sich selbst. Nach 66 Minuten kommt bei der Fortuna Antoine Hey für Karsten Hutwelker, doch bevor bei der Eintracht Amateur Dirk Wolf für den enttäuschenden Studer seine Chance erhält, fällt in die Drangphase der Eintracht das 0:1. Drei erstklassige Chancen hat Stepanovics Elf in den letzten Minuten ausgelassen, da inszenieren die Gäste ihren bisher einzig nennenswerten Angriff der zweiten Halbzeit, an dessen Ende Demandt Bindewald ganz abgebrüht aussteigen lässt und einschießt.

16 Minuten sind noch zu spielen und unter den 17.000 Zuschauern macht sich Entsetzen breit. Diese Partie darf man nach dieser Serie von Tormöglichkeiten nicht mehr aus der Hand geben, schon gar nicht, wenn man nach 1959 endlich wieder Deutscher Meister werden will. Den Sieg hat man im Grunde bereits zuvor verschenkt, doch dank des unermüdlichen Weber gelingt der Eintracht in der 82. Minute wenigstens noch der Ausgleich. Möller schlägt in seiner besten Szene eine präzise Freistoßflanke auf die Nummer 10, die den Ball zum 1:1 in die Maschen köpft.

Möller ist es auch, der um ein Haar den unrühmlichen Schlusspunkt der Partie setzt. Wie Roth und Thomas Allofs bereits mit einer Gelben Karte belastet, die er wegen zu heftigen Reklamierens kassiert hat, hält Möller kurz vor dem Ende Schreier an der Hose fest. Gelb-Rot muss nun die Folge sein, doch der Nationalspieler hat Glück, dass Merk die Karte stecken lässt und es bei einer letzten Ermahnung belässt. Es bleibt bis zum Abpfiff bei elf gegen elf und beim 1:1.


Weber gegen Schütz

Ralf Weber ist wegen des Ergebnisses bedient, aber auch körperlich am Ende. Die ganze Mannschaft einschließlich seiner selbst, sei "völlig ausgepumpt", sagt er: "Höchste Zeit, dass es Weihnachten wird." "Jetzt beginnt das harte Leben in der Bundesliga. Da darf man auch in solchen Situationen den Kopf nicht hängenlassen", floskelt Stepanovic, während sich sein Düsseldorfer Kollege freuen darf: "Das Wichtigste für uns war, dass alle gesehen haben, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können. Darüber haben wir in den letzten Wochen oft gesprochen. Wir wollten auch hier in Frankfurt unsere Chance in der Offensive suchen und haben dadurch sicherlich für ein interessantes Spiel gesorgt."

Die Eintracht bleibt Tabellenführer. Doch auch wenn sie zum 14. Mal in dieser Saison auf Platz 1 steht: Der BVB und Stuttgart haben nach Punkten gleichgezogen und Kaiserslautern ist auf Rang 4 nur einen Zähler zurück. Stepanovic schwärmt dennoch: "Die zweite Halbzeit hat mich an die Zeiten erinnert, wo wir mit Elan und Begeisterung die Gegner an die Wand gespielt haben." Einen Anteil daran darf sich der eingewechselte Jörn Andersen auf seine Fahnen schreiben. Einen Seitenhieb in Richtung von Stepanovic kann er sich denn auch nicht verkneifen: "Wenn der Trainer meint, er müsse in Schalke erneut nur mit einer Spitze spielen, dann kann ich daran auch nichts ändern."

Schiedsrichter-Legende und -beobachter Kurt Tschenscher ergreift derweil Partei für den Unparteiischen und trägt dabei eine Spur zu dick auf: Auch er habe sofort die Abseitsstellung von Andersen erkannt und die Entscheidung von Markus Merk als vollkommen korrekt eingestuft. Außerdem müsse es möglich sein, dass ein Unparteiischer aus der Stadt eines Mitkonkurrenten ein Bundesligaspiel leitet: "Denn ein Schiedsrichter ist eine vollkommen neutrale Person."

Merk hat in seinen Spielen als Schiedsrichter lediglich sechs Treffer nicht gegeben, davon war allerdings gleich viermal Jörn Andersen betroffen. Das lässt selbst Merk seufzen: "Ausgerechnet, immer er." Zweimal pfiff er Andersen 1989 im eingangs erwähnten Bayernspiel zurück, einmal in der Partie Köln gegen Düsseldorf und nun wieder gegen Düsseldorf. "Schwach" findet es Merk dennoch, dass Eintracht-Präsident Ohms nun seine Mitgliedschaft in Lautern kritisiert und darüber nachdenken will, ob man ihn künftig noch als Referee akzeptieren kann. Ihn der Parteinahme zu verdächtigen sei absurd, "wer Tabellenführer wird, ist mir so egal, wie wenn in China ein Sack Reis umfällt". "Sehr enttäuscht" sei er über die Anfeindungen bei der Eintracht, das sei eine neue Situation für ihn und er müsse nun erstmal warten, bis es Nacht wird, "und dann werde ich dahingehen, wo mich etwas Liebe erwartet". Am Ausgang des Waldstadions wartet Frau Merk, um ihren Mann zu trösten.

Auf die Frage, ob seine Mannschaft von Schiedsrichter Merk "verpfiffen" worden sein, reagiert Dragoslav Stepanovic im Interview mit der FR deutlich: "Ach was. Ich kommentiere Schiedsrichter-Leistungen ohnehin nicht so gern. Aber Herr Merk ist dafür bekannt, dass er hartes Spiel gelten lässt, er pfeift eben nicht alles. Und mehr Fehler, wie jeder einzelne Spieler auf dem Platz, hat er bestimmt nicht gemacht. Entscheidend dafür, dass wir nicht gewonnen haben, waren andere Dinge: dass die Spieler zu spät gemerkt haben, dass Bein nicht spielt, dass wir vier, fünf klare Chancen nicht genutzt haben und der erste Fehler gleich mit dem 0:1 bestraft worden ist." Dass er den Mut zum offensiven Spiel verloren haben könnte, weil er Andersen als zweite Spitze erst zur zweiten Halbzeit gebracht habe, verneint der Trainer ebenso: "Den werde ich niemals verlieren. Jörn hat in Frankfurt noch kein Tor erzielt und oft so unglücklich gespielt. Bevor er zu uns zurückkam, war er in Düsseldorf. Gegen den alten Verein verkrampfen Spieler oft, weil sie alles geben und alles zeigen wollen. Diesen Krampf wollte ich ihm nehmen. Und als er dann drin war, hätte er zwei Dinger machen können, denn besser kann man nicht mehr stehen. Nein, das war schon richtig so."

Dass der Punktevorsprung verspielt wurde und die Tabellenführung lediglich noch der besseren Tordifferenz zu verdanken ist, ist für Stepanovic kein Grund zur Besorgnis: "Ich habe es immer und immer wieder gesagt, dass uns das passieren kann. Ich finde es völlig normal. Wir haben unseren Vorsprung verbraucht. Ob das nötig oder unnötig war, darüber kann man zwar streiten, aber die Tatsache als solche ist nicht mehr zu ändern. Wir sind schlecht in die Rückrunde gestartet, aber diese Mannschaft bekommt jetzt Konturen. Ich dachte gegen Düsseldorf schon, es ginge uns wie bei der Niederlage gegen Leverkusen. Aber dann hat die Mannschaft mit Mut und Kraft den Kampf aufgenommen und noch Unentschieden gespielt. Das stimmt mich zuversichtlich. Die Spieler haben Charakter gezeigt und das ist ganz wichtig für unsere weitere Arbeit."

Epilog

Rolf Schafstalls Zeit als Trainer der Fortuna ist acht Wochen später beendet, nachdem die Düsseldorfer aus fünf Spielen nur zwei Punkte geholt haben. Nachfolger Hans-Jürgen Gede hält sich auch nur zwei Monate, bevor unter Horst Köppel, dem vierten Trainer in dieser Saison, die Runde zu Ende gebracht wird. Fortuna Düsseldorf steigt - mit Jörg Schmadtke im Tor - als abgeschlagener Tabellenletzter ab. (rs)

 


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