Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Bundesliga 1995/1996 - 27. Spieltag

2:2 (2:2)

Termin: Di 09.04.1996 20:00
Zuschauer: 30.000
Schiedsrichter: Hans-Jürgen Kasper (Katlenburg)
Tore: 0:1 Marco Haber (2.), 0:2 Radoslaw Gilewicz (5.), 1:2 Johnny Ekström (27.), 2:2 Jay Jay Okocha (42.)

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt VfB Stuttgart


  • Marc Ziegler
  • Thomas Berthold
  • Franco Foda
  • Marco Haber
  • Thorsten Legat
  • Giovane Elber
  • Michael Bochtler
  • Krassimir Balakov
  • Günther Schäfer
  • Thomas Schneider
  • Radoslaw Gilewicz

Wechsel

Wechsel

  • Marco Grimm für Günther Schäfer (69.)
  • Fredi Bobic für Radoslaw Gilewicz (74.)
  • Danny Schwarz für Franco Foda (78.)

Trainer

Trainer

  • Rolf Fringer

Zu spät aufgestanden


Mit der Niederlage gegen St. Pauli ist die Eintracht auf den Abstiegsrang 16 gerutscht. Mehrere Konkurrenten sind noch in Reichweite: Köln und Düsseldorf haben je einen Punkt mehr, drei weitere Teams sind vier Punkte vor. Keine unlösbare Aufgabe, zumal die Eintracht vor zwei aufeinander folgenden Heimspielen steht.

Im Stadionprogramm erinnert Präsident Ohms daran, dass Trainer Stepanovic, der heute seine Heimpremiere gibt, im Frühjahr 1990 schon einmal wenige Wochen vor Saisonende einstieg und in den letzten neun Spielen 13:5 Punkte (Zwei-Punkte-Regel) geholt hatte. Eine ähnliche Erfolgsbilanz würde die Eintracht jetzt aus dem Sumpf befreien.

Der heutige Gegner aus Stuttgart hat aktuell nicht gerade das, was man einen Lauf nennt; in den letzten fünf Saisonspielen gab es vier Remis und eine 0:5-Klatsche gegen Borussia Dortmund. Dennoch stehen die Schwaben auf einem starken vierten Tabellenplatz.

Trainer Stepanoviç vertraut im Grunde seiner Elf aus dem St. Pauli-Spiel, lediglich Schupp steht für Rauffmann in der Anfangsformation. Für ihn rückt Hagner aus dem Mittelfeld nach vorn neben Ekström.

Das Spiel beginnt trotz aller froher Erwartungen für die Eintracht katastrophal: 0:1 in der 2. Spielminute (Haber auf Zuspiel von Balakov) und 0:2 in der 5. Spielminute (Gilewicz auf Zuspiel von Elber). Danach können die Stuttgarter locker aufspielen und lassen die Eintracht zunächst ganz alt aussehen.

Bessere Ballbehandlung, höheres Tempo, aggressiv im Zweikampf, die Eintracht sieht kaum einmal Land und läuft der Musik bloß hinterher. Die Konsolidierungsbemühungen dauern fast eine halbe Stunde, dann hat die Eintracht Glück: Hagner kommt eher zufällig an den Ball, spielt nach innen, der Ball prallt in der VfB-Deckung hin und her, fällt Ekström vor die Füße - Anschlusstreffer zum 1:2 in der 27. Spielminute.

Jetzt ist wieder etwas Hoffnung vorhanden. Dazu reagiert Stepanovic taktisch und lässt Libero Zelic mit Mittelfeldspieler Bommer die Positionen tauschen. Jetzt geht es besser: Zelic, Komljenovic und Schupp halten das defensive Mittelfeld geschlossen, Okocha hat auf der rechten Seite mehr Platz und kann das Offensivspiel wiederbeleben.

Mehrere starke Dribblings setzen die Schwaben unter Druck. Hieraus entsteht auch Erfolgreiches: Angriff über rechts, Schupp kommt nach vorn, spielt Okocha an, der strebt zur Mitte, eine Körpertäuschung, freie Schussbahn - der 2:2 Ausgleichstreffer fällt noch vor der Pause (42. Spielminute).

Nach dem Wechsel spielt die Eintracht stark weiter und drückt aufs Tempo, die Stuttgarter aber zeigen jetzt Defensivqualitäten. Im Abwehrzentrum hält Ex -Eintrachtler Berthold die Fäden zusammen und der stärkste Schwabe steht im Tor: Marc Ziegler hält alles und verdient sich die Bestnote.

So zeigt die Eintracht zwar neuen Schwung und eine tolle Moral, aber der ersehnte Dreier bleibt aus. Fatal, weil alle Teams, die die Eintracht noch im Blick hat, mitpunkten - teilweise dreifach. Tabellarisch bleibt es daher bei dem trüben Platz 16.

Damit endet eine Woche, die bereits in Trauer begonnen hat: Am vergangenen Dienstag war auf dem Frankfurter Hauptfriedhof Richard Kreß zu Grabe getragen worden. Der Eintracht-Star vergangener Tage war im Alter von 71 Jahren einem Herzleiden erlegen. (ae)

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