Bayern München - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 1995/1996 - 29. Spieltag

1:1 (0:1)

Termin: Sa 20.04.1996 15:30
Zuschauer: 63.000
Schiedsrichter: Lutz-Michael Fröhlich (Berlin)
Tore: 0:1 Matthias Hagner (30.), 1:1 Mehmet Scholl (48.)

>> Spielbericht <<

FC Bayern München Eintracht Frankfurt

  • Oliver Kahn
  • Oliver Kreuzer
  • Thomas Helmer
  • Christian Nerlinger
  • Markus Babbel
  • Mehmet Scholl
  • Jürgen Klinsmann
  • Thomas Strunz
  • Marcel Witeczek
  • Ciriaco Sforza
  • Christian Ziege

Wechsel

  • Jean-Pierre Papin für Christian Nerlinger (46.)
  • Andreas Herzog für Marcel Witeczek (46.)

Wechsel

Trainer

  • Otto Rehhagel

Trainer

Geschickt gemauert

Seit drei Spieltagen steht die Eintracht schon auf einem Abstiegsplatz, seit Wochen Wirbel und Misserfolgserlebnisse und jetzt biegt die Saison auf die Zielgerade ein - der Eintracht steht das Wasser bis zum Hals.

Zu allem Überfluss geht es heute zum Tabellenführer, der gerade in Barcelona im Nou Camp eine schwere Prüfung bestanden hat - keine rosigen Aussichten. Dazu sind erfahrene Kräfte gesperrt (Bindewald) oder verletzt (Doll, Bommer, Komljenovic). Trainer Stepanoviç hat keine große Auswahl: mit Roth, Kaymak, Bunzenthal und Mornar muss er alles ins Feuer werfen, was er noch hat.

Es versteht sich von selbst, dass die Eintracht ihr Heil in der Defensive sucht. Ein dichtes Mittelfeld, zwei Manndecker und dahinter ein Libero Dickhaut, der eher als Ausputzer alter Prägung die Lücken stopft, die anfangs das bewegliche Angriffsspiel der Münchner zu schaffen versucht.

Die Bayern bieten das Gewohnte: ruhiger Spielaufbau, oftmals quer, dabei aber immer ballsicher und mit wachem Auge für das mögliche Steilspiel in die Spitze. Außerdem hart und oft an die Grenze des Erlaubten gehend in den Zweikämpfen. Überraschenderweise aber kann die Eintracht dagegen halten, Hagner und Bunzenthal halten die Außenbahnen geschlossen und zwingen das Bayernspiel immer wieder in die Mitte, Roth verfolgt Scholl unerbittlich und verschüttet so allmählich die Quelle der Inspiration, aus der sich die Münchner Offensive speist.

Der FC Bayern ist es gewohnt, enge Spielsituationen mit Geduld und Ruhe aufzulösen, heute aber gehen sie es zu ruhig an und beginnen, sich selbst einzuschläfern. Die ungewohnte Frühjahrshitze tut ihr Übriges. Zum Ruhestörer wird der junge Hagner; bei einem der wenigen Gegenangriffe der Eintracht rafft er sich zu einem energischen Antritt auf und bezwingt zielstrebig den konsternierten Kahn (0:1 in der 29. Spielminute).

Nach dem Wechsel kann Roth seinen Widerpart Scholl einmal nicht attackieren: Beim Freistoß darf der Nationalspieler unbehelligt bleiben und dies nutzt er aus. Vorbei an der Mauer und vorbei an Köpke gelingt ihm das 1:1 (47. Spielminute).

Dann plätschert das Spiel weiter, obwohl Bayerncoach Rehhagel mit der Einwechslung von Herzog und Papin eigentlich Mittelfeld- und Angriffsspiel beleben wollte. Die Eintrachtdefensive hält dicht, im Gegenteil kommt es sogar noch zu Konterchancen, doch da Okocha bereits früh vom Feld musste (21. Spielminute) ist der laufstarke Mornar allzu sehr auf sich alleine gestellt und kann keine durchschlagende Wirkung erzielen.

Es bleibt beim Unentschieden und damit bei einem Achtungserfolg, der allerdings den Bayern im Titelkampf mehr schadet, als er der Eintracht im Abstiegskampf nützt: Die unmittelbare Konkurrenz punktet überwiegend mit, die Eintracht bleibt auf Platz 16. (ae)

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