Eintracht Frankfurt - FC Homburg |
Freundschaftsspiel 1996/1997
1:0 (1:0)
Termin: 05.02.1997
Zuschauer:
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Maurizio Gaudino (36.)
Eintracht Frankfurt | FC Homburg |
eingesetzt:
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Trainer |
Trainer |
1:0 der Eintracht gegen den FC Homburg Die wenigen, die von diesem Privatspiel gegen den FC Homburg am Mittwochnachmittag im Waldstadion auf irgendeine Art und Weise erfahren und es auch gesehen hatten, wußten hinterher, warum die Frankfurter Eintracht den Mantel des Schweigens über diesen kurzfristig mit den saarländischen Landsleuten von Trainer Horst Ehrmanntraut vereinbarten Termin gedeckt hatte. Denn auch über die Partie müßte dieser alles verhüllende Mantel der Barmherzigkeit gedeckt werden. Das Positive zuerst: Die Frankfurter Eintracht gewann diesen Test einen Tag vor der Abreise ins Trainingslager nach Südspanien dank eines Treffers von Maurizio Gaudino in der 40. Minute 1:0. Das Negative: Mit etwas mehr Konzentration und Zusammenspiel hätte weitaus mehr als nur dieser eine Treffer fallen müssen. Die besten Torchancen gegen die Mannschaft aus der Regionalliga West Südwest wurden ausgelassen, ob sie nun von Güntensperger, Becker oder Gaudino vergeben wurden. Der Vorteil aus diesem Nachteil war immerhin die Tatsache, daß die Eintracht überhaupt zu Tormöglichkeiten kam. Trainer Horst Ehrmanntraut hatte in diesem vierten Privatspiel im Freien die Grundtaktik etwas verändert. Zurückziehen und vorne dann schnell zuschlagen hieß die Kontertaktik, die zumindest in Ansätzen zu erahnen war. „Phasenweise hat das ganz gut geklappt. Aber phasenweise haben einige versucht, etwas anderes zu spielen." Und genau diese Phasen brachten manch einen der wenigen Fans in Rage. „Die Chancenverwertung ist grundsätzlich ein Problem in der Vorbereitung", sagte Ehrmanntraut. Und Maurizio Gaudino, der Mitte der zweiten Halbzeit die beste Chance zum 2:0 hatte, als der Ball kurz vor der Torlinie noch weggeschlagen wurde, machte das bisherige Pensum für die fehlende Präzision verantwortlich. Tags zuvor seien sie über die Tartanbahn gescheucht worden, daß die Waden schwollen. Ehrmanntraut versprach Besserung. Im Trainingslager werde der Ball und nicht die Belastung die Hauptrolle spielen, um seine Taktik von einem Kollektiv und nicht nur von Einzelpersonen umsetzen zu können. Gegen den FC Homburg, für den Azima in der Schlußphase noch den Pfosten traf, spielte über weite Strecken Peter Hubtschew Libero. Der ist aber zum Rückrundenauftakt der Zweiten Bundesliga gegen den VfB Lübeck am 23. Februar wegen seines Platzverweises in der Partie gegen den VfB Oldenburg gesperrt. Marco Rossi versuchte sich später in der Rolle des letzten Mannes. Womit für Ehrmanntraut die Suche nach einem zweiten Libero noch längst nicht beendet ist. „Wir brauchen sowieso einen zweiten Libero, nicht nur gegen den VfB Lübeck. Wir müssen verstärkt daran arbeiten, daß wir auch einen finden, der das spielen kann." Zwei Mann, die in seinen Planungen eine große Rolle
spielten, konnten gegen die multikulturelle Mannschaft des FC Homburg
nicht mitspielen. Neuzugang Olaf Janßen hat schon vor Tagen im Training
einen Schlag aufs Knie bekommen, das jetzt dick geschwollen ist. Oliver
Bunzenthal leidet an einer Muskelverhärtung im Oberschenkel und wurde
zum Zwecke der Schonung draußen gelassen. Ansonsten durften sich
Uwe Bindewald und Slobodan Kresovic in der zweiten Halbzeit auf den Manndeckerpositionen
von Dietmar Roth und Alexander Kutschera versuchen, Oscar Corrochano und
Michael Guht wurden später ebenso eingewechselt wie Zvezdan Pejovic
und Marco Rossi. Pejovic bezog, aus welchen Gründen auch immer, eine
Position im zentralen Mittelfeld. Auf der linken Seite durfte sich an
diesem Tag über neunzig Minuten Rudi Bommer abmühen, auf der
rechten Seite gab Patrick Glöchner wegen seiner Saft- und Kraftlosigkeit
manches Rätsel auf. Wobei die sonst am Riederwald beim Training stehenden
Kiebitze nicht nur von Glöckner überrascht waren. Da waren noch
ganz andere, die beim Versuch, Form und Format nachzuweisen, große
Schwierigkeiten hatten. Körperliche Probleme hat noch der von 1860
München ausgeliehene Kutschera. Beim Hallen-Masters in München
war er nach einem Zweikampf mit Bayern-Stürmer Carsten Jancker aus
ziemlicher Höhe mit dem Rücken auf den Kunstrasen gekracht.
Die Folgen dieses Sturzes spürt Kutschera heute noch. Vielleicht
bringt die warme Sonne in Südspanien Linderung. (FAZ vom 06.02.1997)
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