SG Hoechst - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1997/1998

2:5 (2:2)

Termin: 15.04.1998
Zuschauer: 400
Schiedsrichter: Lekic
Tore: 1:0 Kilic (4.), 1:1 Sead Mehic (39.), 2:1 Kremer (42.), 2:2 Sandi Gusic (44.), 2:3 Sascha Amstätter (67.), 2:4 Sandi Gusic (82.), 2:5 Renato Levy (85.)

 

 

>> Spielbericht <<

SG Hoechst Eintracht Frankfurt

Eingesetzt:

  • Norbert Lorz
  • Oliver Born
  • Carsten Kurzmann
  • Thorsten Schneider
  • Werner Mühlroth
  • Kilic
  • Kremer

 

 

Wechsel

Wechsel

Trainer

  • Peter Rübenach

Trainer

 

 

Nur der zu teure Gast ist ein Lichtblick

“Die Spieler hatten eine Verschnaufpause nötig, es kommt noch harte Arbeit auf uns zu“, sagte Horst Ehrmantraut nach der Nullnummer gegen Gütersloh und verordnet drei Tage Osterurlaub, um die Akkus für den Endspurt um den Aufstieg wieder aufzufüllen. So wird er auch beim heutigen Freundschaftsspiel gegen den in der Rückrunde bislang ebenso wie die Eintracht ungeschlagenen Tabellenfünften der Oberliga Hessen, der SG Hoechst, nur seine zweite Garde auflaufen lassen, die mit gleich vier Gastspielern verstärkt ist. Mit an Bord des Eintracht-Busses sind der 24-jährige kroatische Mittelfeldspieler Sandi Gusic vom Bayernligisten SpVgg Stegaurach, Abwehrspieler Dirk Dorbath vom Bayernligisten Schweinfurt, Mittelfeldmann Timo Lesch vom Regionalligisten Union Berlin und der 27-jährige Stürmer Seydou Traoré vom französischen Drittligisten FC Bressuire, der für die Nationalmannschaft von Burkina Faso am Ball ist.

Sie sind rührig bei der Eintracht, auch mit Stürmer Holger Gaißmayer vom 1. FC Köln und Istvant Pißont, an dem sie schon vor der Saison starkes Interesse hatten, werden weitere Verhandlungen geführt, weiß “der Kicker“ zu berichten. Fix ist unterdessen die Verpflichtung von zwei Nachwuchsspielern des Regionalligisten FC Augsburg. Michael Mutzel und Alexander Rosen kommen in der nächsten Saison zur Eintracht, während beim dritten Augsburger Donald Agu noch um die Ablösesumme gefeilscht wird. Nur eine neue Nummer 1 wird nicht gesucht, erzählt Oka Nikolov, der sich in dieser Saison zu einem wahren Rückhalt gemausert hat: “Das hat mir der Präsident zugesichert.“ Die Chancen stehen also gut, dass er seine bisherige Bilanz von 4 Bundesligaspielen in der nächsten Saison ausbauen kann.

Ein Kopfschütteln gibt es unterdessen bei Horst Ehrmantraut im Höchster Sportpark, denn bereits nach 4 Minuten kassiert die Eintracht das 0:1 durch Kilic und die Reservisten mühen sich weitgehend erfolglos, ins Spiel zu finden und ihrerseits Torhüter Lorz zu prüfen. Erst nach gut einer halben Stunde drängen sie den Oberligisten in die eigenen Hälfte, bleiben aber anfällig für Konter. So kann Mehic zwar ausgleichen (39.), doch fast postwendend erzielt Kremer die erneute Führung für Höchst (42.). Gut, dass Gaststürmer Gusic kurz vor der Pause wenigstens den Ausgleich schießen kann, mit dem der Trainer ebenso wenig zufrieden ist, wie mit dem Auftritt der Gastspieler: "Da war jetzt keiner dabei, der uns rausreißt, der uns weiterbringen würde." Allerdings wird er seine Meinung hinsichtlich eines Spielers im zweiten Abschnitt noch ändern.

Mit Amstätter für Güntensperger und viel mehr Einsatz als zuvor bestimmt die Eintracht jetzt endlich das Spielgeschehen. "Die haben in der zweiten Halbzeit ein gutes Tempo vorgelegt, die Kraft hat bei uns nachgelassen", meint der Hoechster Verteidiger Schneider, der nun wesentlich öfter als zuvor das Nachsehen hat. Doch noch hält das 2:2 gegen die Reservistenmannschaft, bei der Traoré inzwischen sowohl in der Defensive als auch vorne heraussticht. “Farbige Fußballspieler bevorzugen eigentlich die Leichtigkeit des körperlosen Spiels. Er hingegen sucht im Zweikampf auch den Körperkontakt, hat ein gutes Auge und spielt mit. Er ist ein richtiger Stürmer, das interessiert mich“, urteilt Horst Ehrmantraut. Nur Tore erzielt er heute nicht, doch sorgen Amstätter (67.), Gastspieler Gusic mit seinem zweiten Treffer (82.) und Levy (85.) für den am Ende verdienten 5:2-Sieg für die Eintracht.

Obwohl der Trainer vom Stürmer aus Burkina Faso angetan ist, schränkt Präsident Heller sogleich ein, dass Traoré “teuer“ sei. "Die Kosten sind nicht mein Zuständigkeitsbereich", meint Horst Ehrmantraut lapidar und mäkelt gegen den in der Vereinsführung laut formulierten Anspruch, für die kommende Spielzeit einen Mann "mit Namen" verpflichten zu müssen: "Ich gehe nicht nach Namen, ich gehe nach Qualität. Namen sind heutzutage sehr teuer." Wie auch immer, Traoré wird nicht zur Eintracht kommen sondern wechselt zu Al Ahli Dubai in die Vereinigten Arabischen Emirate. (tr)

 

 

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