Kreisauswahl Eschwege - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 1998/1999

1:10 (0:5)

Termin: 18.07.1998 in Frieda
Zuschauer: 1.900
Schiedsrichter: Linnenberg (Reichensachsen)
Tore: 0:1 Christoph Westerthaler (8.), 0:2 Christoph Westerthaler (18.), 0:3 Thomas Sobotzik (28.), 0:4 Christoph Westerthaler (29.), 0:5 Christoph Westerthaler (39.), 0:6 Thomas Epp (58.), 0:7 Damir Stojak (63.), 0:8 Damir Stojak (67.), 1:8 Andreas Löffler (73.), 1:9 Thomas Epp (86.), 1:10 Damir Stojak (90.)

"50 Jahre Spielgemeinschaft SG Frieda Schwebda Aue"

 

>> Spielbericht <<

Kreisauswahl Eschwege Eintracht Frankfurt

     

  • Oliver Schott (FSA)
  • René Becker (SVR)
  • Heiko Müller (FSA)
  • Michael Jürjens (Netra)
  • Axel Schmerbach (Weidenh.)
  • Sven Schäfer (Weidenh.)
  • Angelo Di Milo (SV 07)
  • Alexander Ludwig (Wehretal)
  • Ralf Kruse (Weidenh.)
  • Martin Zöckler (SV 07)
  • Michael Fink (Kammerb.)

 

 

Eingewechselt

  • Frank Schäfer (FSA)
  • Andreas Löffler (Wanfried)
  • Frank Heidenreich (SV 07)
  • Tobias Schmerbach (FSA)
  • Michael Bogatsch (Weidenh.)
  • Daniel Schmerbach (Weidenh.)
  • Vincenco Di Milo (SV 07)

Eingewechselt

Trainer

  • Fink

Trainer

 

 

10 Tore, aber noch immer kein Linker in Sicht

Den einigermaßen gelungenen Auftritt beim FSV haben sie ebenso wie weitere kräftezehrende Konditionseinheiten hinter sich. So steht heute etwas Abwechslung auf dem Programm, denn der Eintracht-Bus macht sich auf die Reise nach Meinhard-Frieda, einer Gemeinde im oberhessischen Werra-Meißner-Kreis, in der das 50-jährige Jubiläum von Hessens ältester Spielgemeinschaft gefeiert wird. Gegner des Aufsteigers ist eine Auswahl von Hobby-Kickern der Eschweger Kreisligisten SG Frieda-Schwebda-Aue, Weidenhausen, Reichensachsen und Wanfried auf dem Sportplatz in Frieda. Es ist wohl auch die letzte Chance für einige Spieler im großen Kader der Eintracht, noch einmal auf sich aufmerksam zu machen. Denn Horst Ehrmantraut kündigt an, dass er bereits beim nächsten Spiel gegen Waldhof Mannheim mit der Einspielphase beginnen will und dann nur noch auf 15 oder 16 Spieler setzt.

Der 22-jährige Frank Gerster geht davon aus, dass er zum engeren Kreis gehört und möchte sich allzu gerne auf einer Position in der "zentralen Defensive" beweisen. Schließlich brachte er es bei den Bayern auf acht Bundesligaeinsätze und ein Kurzintermezzo in der Champions League gegen Göteborg. Hier sei es “ein wenig bodenständiger“, erzählt er: "Bei der Eintracht muss ich zum Beispiel selber auf meine Schuhe aufpassen." Auch das Training ist anders als bei den Bayern: "Hier geht es strenger zu und der Trainer ist eine absolute Autorität. Beim ‘Trap‘ in München haben wir wenig mit Kampf und Grätschen im Training gearbeitet. Alles war leichtfüßiger." Nun hofft nicht nur er, dass ihm der Sprung in die erste Elf gelingt.

Anreiz genug gibt es also bei schönem Wetter vor 1.900 Zuschauern, vor allem für Christoph Westerthaler, der erstmals seit seiner Meniskusoperation vor fünf Wochen wieder von Beginn an ran darf. Zusammen mit Yang legt er auch gleich gut los und stellt die Kreisauswahl nicht nur vor unlösbare Probleme, als er sich nach Vorlage seines Sturmpartners spielend durchsetzt und das 1:0 erzielt (8.). Drei weitere Tore lässt der 32-jährige Österreicher in der einseitigen Partie bis zur Halbzeit folgen, lediglich Sobotzik mit seinem 3:0 in der 28. Spielminute verhindert den lupenreinen Hattrick des Stürmers. Viel Arbeit also für Torhüter Schott von der Spielgemeinschaft, während Petry auf der anderen Seite nur einmal zucken muss, als sich Di Milo auf der linken Seite durchsetzt und in den Strafraum flankt, der freistehende Kruse die Kugel aber überhastet neben den Kasten setzt (35.).

Zur zweiten Halbzeit bringt Horst Ehrmantraut eine komplett neue Mannschaft, so dass sich jetzt Nikolov ein wenig langweilen darf. Denn zunächst sorgen Epp sowie Stojak mit einem um die Mauer gezirkelten Freistoß für das 7:0, dem Stojak vier Minuten später einen weiteren Treffer folgen lässt (67.). Doch dann bekommt auch der 24-jährige Torhüter der Eintracht ein wenig zu tun, denn die Gäste agieren jetzt zur Freude der Zuschauer in der Defensive mehr als locker. So muss Nikolov erst einen Schuss von Kruse und danach einen Kopfball von Löffler abwehren, bevor dieser es im nächsten Versuch besser macht und den Torhüter mit einem leicht abgefälschten Schuss zum 1:8-Ehrentreffer überwindet (73.). Epp und Stojak mit seinem dritten Treffer sorgen schließlich für den 10:1-Endstand für die Eintracht.


Der Trainer sagt dem feinen Techniker ab…

Unterdessen sieht es in Frankfurt tatsächlich so aus, als könnte Horst Ehrmantraut den versprochenen “Linken“ bekommen. Auf Empfehlung von Libero Houbtchev wird der Bulgare Ilian Iliew eingeflogen, der zuletzt in der Türkei bei Bursaspor spielte, um einen sportmedizinischen Test zu absolvieren und sich mit Trainer und Präsidium zusammen zu setzen. Auch finanziell scheint es zu passen, denn der 30-Jährige würde eine Ablösesumme von unter 300.000 Mark kosten. “Ilian ist einer wie Dariusz Wosz, nur besser“, schwärmt der Trainer: “Er ist ein feiner Techniker, hat Stärken im Spiel nach vorne, eine gute Grundtechnik und ein gutes Kombinationsspiel."

Doch der Bulgare macht relativ deutlich klar, dass er seine Position im zentralen Mittelfeldbereich und nicht unbedingt auf der linken Außenbahn sieht, so dass Ehrmantraut den gar nicht begeisterten Rolf Heller darum bittet, von einer Verpflichtung abzusehen, obwohl der Zweijahres-Vertrag bereits aufgesetzt ist. "Würden wir einen Mittelfeldspieler für den inneren Bereich suchen, würde ich ohne Bedenken ja sagen, doch im offensiven Mittelfeld sind wir bereits sehr gut besetzt. Vier Spieler für zwei Positionen, das wäre schwierig." So muss der er weiter an einer internen Lösung tüfteln, denn, so Pressesprecherin Katja Kraus: "Gespräche mit weiteren Kandidaten finden derzeit nicht statt, weil der Markt niemanden hergibt.“


Eintracht-Filiale Bochum: Toppmöller holt auch Maurizio Gaudino

Bereits im April wurde bekannt, dass Dariusz Wosz zu Hertha BSC Berlin wechseln wird und so suchte der VfL Bochum einen Mittelfeldregisseur. Doch nicht Ilian Iliev weckte am Ende der Vorsaison das Interesse des VfL, sondern ein alter Bekannter. Für 200.000 Schweizer Franken ist er vom FC Basel zu haben und er kommt, weil “ich in Frankfurt sehr gut mit Klaus Toppmöller zusammen gearbeitet habe“.

Erzählt der mittlerweile 31-jährige Maurizio Gaudino, der nach Thomas Ernst, Thomas Reis und Mirko Dickhaut der vierte Frankfurter in Bochum ist, den Toppmöller in seiner Zeit bei der Eintracht trainierte. Ob er noch fit sei für die Bundesliga, wird Gaudino gefragt, was er eindeutig beantwortet: “Natürlich, in Mexiko war das Tempo wesentlich höher als hier und das Gerede von der Schweizer Pensionärs-Liga ist Unsinn.“ (tr)

 

 

>> Spieldaten <<

 

© text, artwork & code by fg