Eintracht Frankfurt - Hansa Rostock

Bundesliga 1999/2000 - 25. Spieltag

0:0

Termin: Fr 17.03.2000 20:00
Zuschauer: 32.000
Schiedsrichter: Dr. Franz-Xaver Wack (Biberbach)
Tore: ./.

 

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Eintracht Frankfurt FC Hansa Rostock

 

     

  • Martin Pieckenhagen
  • Hilmar Weilandt
  • Kai Oswald
  • Magnus Arvidsson
  • Timo Lange
  • Marcus Lantz
  • Peter Wibran
  • Abdelaziz Ahanfouf
  • Victor Agali
  • Christian Brand
  • Marco Zallmann

 

Wechsel

Wechsel

  • Steffen Baumgart für Magnus Arvidsson (68.)
  • Slawomir Majak für Abdelaziz Ahanfouf (83.)
  • Uwe Ehlers für Christian Brand (92.)

Trainer

Trainer

  • Andreas Zachhuber

 

Nullnummer im kleinen Endspiel

Lizenzierungsverfahren beim DFB, eine kritische Finanz- und Tabellenlage - kein Wunder, dass Beschwörungsformeln Trumpf sind bei der Eintracht: "Man braucht sich nur die Tabelle anzugucken, dann sieht man, dass es um mehr als um drei Punkte geht", findet Kapitän Kracht, bevor es Weber auf den Punkt bringt: "Das wird am Freitag ein kleines Endspiel." Gegner im Waldstadion ist der Tabellenvierzehnte aus Rostock, der 3 Punkte mehr als die Eintracht hat und auswärts in dieser Saison erst vier Unentschieden geholt hat. Etwas Nüchterner sieht Felix Magath das Ganze: "Erstmals in diesem Jahr können wir aus eigener Kraft einen Nichtabstiegsplatz erreichen."

Hierfür ändert der Trainer sein Team gleich auf vier Positionen gegenüber dem 2:0-Sieg in Stuttgart. Anstelle des verletzten Sobotzik sowie Rasiejewski und Guié-Mien spielen heute Zampach und der von seiner Sprunggelenkverletzung wieder genesene Weber neben Schur, Gebhardt und Heldt im Mittelfeld. Zudem stürmen Reichenberger und Fjørtoft statt Salou.

Mit ein wenig neuem Selbstbewusstsein kommen die Hanseaten nach Frankfurt, haben sie doch nach sieben sieglosen Spielen zuletzt gegen Dortmund durch ein Eigentor von Baumann in der 90. Spielminute glücklich gewonnen. Dennoch bleibt Trainer Zachhuber unaufgeregt: "Ich weiß ja, was meine Jungs können. Hektik wäre das Allerletzte. Wir kennen die Situation, das ist sicher ein Vorteil." Verzichten muss Zachhuber hierbei auf den gelbgesperrten Benken, für den Zallmann in der Abwehr spielt. Zudem soll Ahanfouf für Breitkreutz hinter den beiden Spitzen Arvidsson und Agali die Fäden ziehen. Eine Sonderaufgabe bekommt Lange, der den gerade eben in den Kader der A2-Nationalmannschaft berufenen Gebhardt in Manndeckung nehmen soll.

Vom Anpfiff weg bestimmen die Adler das Spiel und drängen Rostock rasch in die eigene Hälfte. Immer wieder ist es Heldt, der den Ball fordert und noch vorne treibt. Aber die Hanseaten stellen sich dem Ansturm mit viel Kampfgeist entgegen, Lange fightet beherzt gegen Gebhardt, der kaum einmal zu seinen gefürchteten Flügelläufen ansetzen kann und auch Brand stoppt Zampach auf der rechten Seite nur allzu häufig. So läuft das Spiel der Adler meist durch die Mitte, immer wieder wird der Abschluss mit Gewalt oder mit Standards gesucht.

Bezeichnenderweise resultieren vier der fünf Großchancen in der ersten Halbzeit aus Eckbällen, die Heldt von der linken Seite geschlagen hat. Doch Reichenberger, Fjørtoft, Weber und Kutschera scheitern mit ihren guten Möglichkeiten jeweils an Torhüter Pieckenhagen. Zudem häufen sich nach 30 Spielminuten die Abspielfehler. Gut nur, dass es Rostock auch nicht viel besser macht. Ahanfouf unterlaufen bei den Konterversuchen immer wieder Fehlpässe, zudem klappt das Zusammenspiel mit Brand auf der rechten Außenbahn noch überhaupt nicht.

"Das ständige Anrennen in der Anfangsphase hat viel Kraft und auch Konzentration gekostet", nimmt Trainer Magath seine Spieler zur Halbzeit in Schutz, um jedoch anzumerken: "Viele Aktionen sind zu statisch, das Spiel ohne Ball krankt heute bei uns. Da haben wir große Defizite, wir müssen uns mehr bewegen, das muss besser werden."


Kracht beharkt Agali

Auch zur zweiten Halbzeit ändert sich nicht viel, die Eintracht versucht spielerisch zu Chancen zu kommen, während Rostock mit viel Kampf und Einsatz dagegen hält. Doch das Anstürmen wirkt immer verkrampfter, Fjørtoft scheitert erneut bei zwei Großchancen an Torhüter Pieckenhagen und ist nach der Partie bedient: "Wenn man Tore schießt, macht man alles richtig, wenn nicht ..." So reagiert Felix Magath schließlich und bringt Salou für Reichenberger (63.) und Guié-Mien für Zampach (70.), doch es bleibt dabei, Krampf ist Trumpf. "Wir wollten endlich an Rostock vorbeiziehen, wussten aber auch, dass es ganz düster aussieht, wenn wir dieses Spiel vergeigen", meint Schur nur achselzuckend.

Und dies passiert auch fast nach einem Einwurf in der eigenen Hälfte von Houbtchev zu Weber, der von Agali abgelaufen wird. Der 21jährige Nigerianer sprintet in den Strafraum und zieht ab, doch Torhüter Heinen kann abwehren. Baumgart kommt an den nach vorne springenden Ball und schießt ebenfalls, aber erneut kann Heinen klären (78.).

Kaum zu glauben, 10:5 Ecken und 7:5 Chancen, davon allein fünf große Möglichkeiten in der ersten Halbzeit und dennoch beginnt nun das Zittern, da Rostock weiter kämpft und auf den entscheidenden Konter lauert. Aber die Minuten verrinnen und am Ende ist nicht nur Felix Magath erleichtert über den Schlusspfiff: "In der Schlussphase wuchs die Gefahr, noch ein Gegentor einzufangen. Ich war froh, als der Schiedsrichter abpfiff."

Mit weiterhin 25 Punkten verharrt die Eintracht auf Platz 16. Gut nur, dass der SC Freiburg sein Heimspiel 0:2 gegen den HSV verloren und Ulm sich gar mit einer 1:9-Heimklatsche gegen Leverkusen das Torverhältnis gründlich verhagelt hat. (tr)


Stimmen zum Spiel

Felix Magath: "Wir haben gegen den Abstieg gespielt, nicht gekämpft. Vielleicht waren die letzten Ergebnisse zu gut. Kampf gehört dazu, wenn man unten steht und die Heimspiele muss man in unserer Lage gewinnen. Wir brauchen noch vier Siege und mindestens 38 Punkte, haben dafür aber nur noch neun Spiele Zeit."

Torsten Kracht: "Zufrieden können wir mit diesem einen Punkt auf gar keinen Fall sein. Wir müssen froh sein, dass wir am Ende nicht noch einen Konter gefangen haben."

Präsidiumssprecher Rainer Leben: "Nach so einem Spiel muss man ja fertig sein."

 


 

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