Eintracht Frankfurt - 1. FSV Mainz 05

Bundesliga 2006/07 - 20. Spieltag

0:0

Termin: Sa 03.02.2007, 15:30 Uhr
Zuschauer: 51.300
Schiedsrichter: Felix Brych (München)
Tore: ./.

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Eintracht Frankfurt
1. FSV Mainz 05

 


  • Dimo Wache
  • Christian Demirtas
  • Manuel Friedrich
  • Nikolce Noveski
  • Benjamin Weigelt
  • Fabian Gerber
  • Milorad Pekovic
  • Leon Andreasen
  • Mimoun Azaouagh
  • Mohammed Zidan
  • Petr Ruman

 

Wechsel
Wechsel
  • Ranisav Jovanovic für Petr Ruman (62.)
  • Imre Szabics für Mohammed Zidan (86.)
Trainer Trainer
  • Jürgen Klopp

Nullnummer

Frankfurt steht „drüber“: Trotz der Erinnerungen an den unfreundlichen Empfang durch die Mainzer Ordner im Hinspiel (1:1) darf heute jeder der knapp 5.000 Mainzer Anhänger sein Trikot anbehalten und singen so laut er will. Zu hören sind die Rot-Weißen zunächst sowieso nicht, denn die Adlerkurve macht schon beim Einlaufen der Mannschaften ordentlich Dampf.

Trainer Friedhelm Funkel hat die Eintracht sehr offensiv aufgestellt, um im vierten Bundesligaspiel gegen Mainz endlich die Remis-Serie zu durchbrechen. Mit Alexander Meier hinter den vier Stürmern Albert Streit, Ioannis Amanatidis, Naohiro Takahara und Marcel Heller sollen gleich fünf „Offensive“ den Gegner unter Druck setzen. Der Ex-Mainzer Michael Thurk fällt heute ebenso wie Sotirios Kyrgiakos krankheitsbedingt aus. Patrick Ochs ist wegen der 5. gelben Karte gesperrt. Neu im Team sind gegenüber dem 2:2 in Wolfsburg dafür Christoph Preuß und Marco Russ.

Auch FSV-Coach Jürgen Klopp stellt seine Mannschaft gegenüber dem 1:0-Heimsieg gegen Dortmund kräftig um. Zidan (nach Verletzung) und Azaouagh (nach Gelb-Sperre) stehen wie Ruman neu in Anfangsformation. Passen müssen dafür neben Feulner (5. Gelbe) auch Szabics und Niculae.

Anpfiff durch Dr. Felix Brych und beide Teams beginnen offensiv. Auf das übliche vorsichtige Abtasten wird verzichtet, schnell wird der Weg in den gegnerischen Strafraum gesucht. In der 10. Minute gibt es Ecke für die Eintracht. Albert Streit flankt den Ball hoch in den Strafraum, Chris steigt hoch und das Leder knallt an die Unterkante der Latte. Fast im Gegenzug ein Freistoß für Mainz, den Mimoun Azaouagh ausführt. Er findet den im Strafraum stehenden Petr Ruman - der linke Pfosten rettet für den bereits geschlagenen Markus Pröll (12.).

Vor allem die neu formierte Mainzer Offensive um Azaouagh und Zidan sorgt weiter für viel Unruhe in der Frankfurter Hälfte. Mohamed Zidan ist am Ball, ein kurzer Schlenker und ein flacher Pass auf den sich frei laufenden Azaouagh. Der schießt sofort, aber der Ball fliegt knapp über die Latte (17.).

Danach wird es ruhiger auf dem Platz, die Ungenauigkeiten im Aufbauspiel der Adler sind zu zahlreich und die vielen offensiven Spieler bringen sich nicht in Szene. Die Mainzer Abwehr hat nun keine Schwierigkeiten mit Amanatidis und Takahara, die sich immer wieder festlaufen, auch von Meier, Streit und Heller kommen keine Impulse. Aber Mainz macht es nicht besser, die Eintrachtabwehr steht ebenfalls.

Schließlich erlöst der Pausenpfiff Spieler und Zuschauer von der zunehmend an Qualität verlierenden Partie. "Trotz der vielen Angreifer hatten wir in der ersten Halbzeit kaum eine Chance. Es war eindeutig zu sehen, dass es nicht entscheidend ist, wie viele Spieler vorne sind, sondern wie man sich bewegt“, stellt Friedhelm Funkel hinterher fest.

Im zweiten Abschnitt geht die Eintracht deutlich beherzter zu Werke und spielt wesentlich mehr über die Flügel als noch in der 1. Halbzeit. Albert Streit setzt sich auf der linken Seite durch, läuft an die Strafraumgrenze und schießt. Der Ball fliegt haarscharf über die Latte - was für ein Knaller (51.)!

Zwei Minuten später schickt Alexander Meier Marcel Heller mit einem klasse Pass auf die Reise. Heller wuselt sich durch, spitzer Winkel zum Tor, er schießt, aber Torhüter Dimo Wache kann in letzter Not klären.

Mitte der zweiten Halbzeit führt Christoph Preuß im Mittelfeld am Ball; er schaut, schlägt dann einen tollen Pass in den freien Raum und Alexander Meier kommt - schon im Strafraum der Mainzer - an das Leder. Meier ist nun völlig allein vor Torhüter Dimo Wache, doch sein Schuss landet im Oberrang. Was für eine Chance... (64.)

Die Eintracht drückt weiter, doch die Führung will trotz guter Einschusschancen nicht fallen. Christoph Preuß versucht es nun einmal auf eigene Faust. Diesmal schießt er selbst, ein Knaller mit links, Torhüter Wache fliegt und kann den Ball gerade so um den Pfosten lenken (69.).

Die Mainzer, sichtlich beeindruckt von der Frankfurter Anfangsoffensive, sind in erster Linie mit Abwehrarbeit beschäftigt. Gut so, es gibt auch kaum Entlastungsangriffe. In der 75. Spielminute wird dann aber überraschend Mohamed Zidan geschickt, er setzt sich gegen Preuß durch und kann allein auf Torhüter Markus Pröll zu sprinten. Zidan zieht er ab, aber kein Problem für Markus Pröll, weil Zidan den Ball nicht richtig trifft.

Acht Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit versucht es noch einmal Christoph Preuß, doch sein Knaller aus 20 Metern geht links am Tor vorbei (82.). Das war’s dann auch, Schiedsrichter Felix Brych pfeift die Partie pünktlich ab, auch das vierte Bundesligaduell mit Mainz endet Remis.

Seit fünf Spielen nun kein Sieg mehr für die Eintracht, Leverkusen auswärts, Stuttgart zu Hause und Hamburg auswärts sind die nächsten Gegner. Der Abstand auf den unbeliebtesten Platz in der Tabelle beträgt nur noch drei Punkte - dazu gab es wieder kein Heimsieg.

Nachtrag: Die Bild-Zeitung konstruiert den „Streitfall Ioannis Amanatidis“ und die anderen Medien machen mit. Der Grieche soll nach seiner Auswechslung in der Halbzeit des Spiels gegen Mainz aus dem Stadion geflüchtet sein. "Das ist schlichtweg falsch", sagt Trainer Friedhelm Funkel, nachdem er eine Unterredung mit Amanatidis anberaumt hatte. Amanatidis, klärt Funkel stellvertretend für den schmollenden Spieler auf, habe sich, "nachdem sein Ärger über die Auswechslung verraucht war", geduscht und das Spiel bis zum Abpfiff im Fernsehen in der Kabine gesehen. Anschließend sei er nach Hause gefahren. "Es gibt keinen Fall Amanatidis, das Thema ist erledigt." (tr)

 



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