1. FC Eschborn - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2011/2012

1:5 (0:3)

Termin: 29.06.2011
Zuschauer: 1.800
Schiedsrichter: Wiebe (Niedernhausen)
Tore: 0:1 Alexander Meier (22.), 0:2 Caio (39.), 0:3 Caio (42.), 0:4 Theofanis Gekas (60.), 0:5 Marcos Alvarez (62.), 1:5 Anthony Wade (74.)


 

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1. FC Eschborn Eintracht Frankfurt

  • Izzet Sen
  • Anil Mus
  • Denis Talijan
  • Pascal Hertlein
  • Patrick Lerch
  • Anthony Wade
  • Tim Tilger
  • Patrick Hilser
  • Prince Schülke
  • Rouven Leopold
  • Can Özer

 


 

Eingewechselt
  • Martin Böhmig
  • Phillipp Albert
  • Umut Polat
  • Ephraim Uworuya
  • Michel Gschwender
  • Guiseppe Pagliaro
  • Celal Yesil
  • Yasin Deniz
  • Tobias Stehling
Wechsel
Trainer
  • Sandro Schwarz
Trainer

 

Nur das Spiel macht den Trainer zufrieden

Nachdem das dritte Vorbereitungsspiel zum Abschluss des Trainingslagers in Leogang gegen Steaua Bukarest wegen Terminproblemen abgesagt werden musste, hat Armin Veh heute in Eschborn die Gelegenheit, sein Team noch einmal unter Spielbedingungen gegen den hiesigen Oberligisten zu testen. Während er mit dem bisherigen Trainingsverlauf sehr zufrieden ist, ist er es mit der Kaderzusammensetzung noch nicht, zumal der Vertrag mit Verteidiger Stefan Bell inzwischen zwar unterzeichnet, der Kontrakt mit Erwin Hoffer jedoch noch immer nicht von Neapel bestätigt ist. Zudem gibt es wohl Bestrebungen in der AG, sich aus finanziellen Gründen von ein bis zwei Spielern zu trennen, zumal Wolfsburg Interesse an Marco Russ haben soll.

"Hinten musst du gut stehen, sonst kannst du es vergessen. Falls Russ geht, brauche ich drei neue Verteidiger und das schnell. Wenn mir diese Wünsche nicht erfüllt werden, bin ich hier unter falschen Voraussetzungen angetreten. Dann sind wir auch kein Topfavorit“, beklagt sich der Trainer lautstark und liegt damit auf der Linie von Sportdirektor Hübner, der betont: “Mit seinem Verkauf wäre unsere ganze Handlungsweise in Frage gestellt. Auf der Position des Innenverteidigers dürfen wir keine Kompromisse eingehen. Die Eintracht hat doch in der Rückrunde leidvoll erfahren, was passiert, wenn man auf dieser Position improvisiert.“

Zumindest improvisieren muss Armin Veh heute weniger, denn er lässt wie schon in den bisherigen Testspielen Jung, Bell und Russ in der Verteidigung vor Torhüter Özer spielen. Da - zu den verletzten Bellaïd, Köhler und Tzavellas - Neuzugang Djakpa Sonderurlaub hat, spielt Titsch-Rivero auf links. Das Mittelfeld bilden Schwegler, Rode sowie Lehmann und im Sturm wird Gekas von den beiden Außen Caio und Meier flankiert.

Ganz andere Sorgen als der “Etat-Krösus“ der Zweiten Liga hat der Tabellenvierte der letztjährigen Oberligasaison, für den es das erste Testspiel nach dem Trainingsbeginn in der letzten Woche ist. Für Eschborns neuen Trainer Sandro Schwarz, der Bruno Hübner noch aus seiner Zeit als Spieler bei Wehen-Wiesbaden kennt, gilt es, aus zumindest zehn neuen Spielern ein Team für die im August beginnende Oberligasaison zu bauen. Auch dies ist ein Zeichen der Verunsicherung beim finanziell so gebeutelten Club, der sich seit 2006 in der Insolvenz befindet. Zuletzt gab es sogar Bestrebungen, den FC Eschborn mit Rot-Weiß Frankfurt zu einem "FC Rot-Weiß Eschborn Frankfurt" zu fusionieren, doch aufgrund von Mitgliederprotesten wurde der Zusammenschluss in letzter Sekunde Ende Mai gestoppt. Wie es nun weitergeht bei dem mit 4,5 Millionen Euro verschuldeten Club, ist derzeit unklar.

Vor fast 31 Jahren war die Eintracht zuletzt zu Gast auf der Heinrich-Graf-Sportanlage, um den damaligen Bezirksligisten mit 11:1 zu besiegen. Ebenso wie damals wollen auch heute bei leichtem Regen knapp 2000 Zuschauer dieses Freundschaftsspiel sehen, bei dem der Zweitligist von Beginn an das Spiel übernimmt und den Oberligisten in die eigene Hälfte drängt. In der Abwehr stehen sie allerdings sehr diszipliniert, so dass es ein 25-Meter-Schuss von Caio ist, der Torhüter Sen zu einer ersten Parade zwingt (6.). Überhaupt ist der 25-jährige Brasilianer auf der rechten Außenbahn ein ständiger Unruheherd und zeigt sich ebenso wie Schwegler, der fast alle Angriffe einleitet, in guter Verfassung.

Es läuft die 17. Spielminute, erneut läuft ein Angriff der Eintracht über die rechte Außenbahn mit Jung und Caio, der den Ball in den Strafraum flankt. Gekas kommt nach feinem Querpass von Russ aus elf Metern freistehend an den Ball, schafft es aber, ihn links neben das Tor zu setzen. Nachdem Hilser für Eschborn zu einer ersten guten Torchance kommt, die Torhüter Özer jedoch vereiteln kann (20.), ist es fast im direkten Gegenzug ein Fehlpass von Talijan, der die nächste Möglichkeit für die Eintracht einleitet. Meier nimmt dankbar an und schlenzt das Leder aus elf Metern in halblinker Position zum 1:0 ins rechte Toreck (21.).

Auch nach der Führung bleibt es dabei, die Eintracht beherrscht den Gegner fast nach Belieben. Nur auf der linken Außenbahn haben es Lehmann, Meier und der nachrückende Titsch-Rivero meist schwer, sich einmal durchzusetzen. Bis zur 31. Spielminute, als Meier fast bis zur Torauslinie sprintet, um den Ball zurück auf Titsch-Rivero zu legen, der das Leder aber aus 13 Metern knapp neben den rechten Pfosten setzt (31.). Nachdem kurz darauf Gekas ein Abseitstor schießt, gibt es den ersten Wechsel bei der Eintracht. Für Lehmann, der sich eine Blockade im Halswirbelbereich zugezogen hat, kommt Korkmaz in die Partie (36.).

Danach zieht die Eintracht noch einmal das Tempo an und kommt nach einem Schuss von Caio vom Elfmeterpunkt, der in letzter Sekunde abgeblockt wird, zur nächsten Ecke, die Schwegler hoch vor den Fünfmeterraum schlägt. Caio steigt am höchsten und köpft das Leder über Torhüter Sen zum 2:0 in die Maschen (39.). Nur drei Minuten später probiert es der 25-Jährige alleine. Er setzt sich auf der rechten Außenbahn gegen zwei Gegenspieler durch, zieht nach innen und haut die Kugel halbhoch ins linke Toreck. Zum 3:0-Pausenstand.

Während Eschborn dreimal wechselt, kommt bei der Eintracht nur Hoffer für Rode in die Partie, die weiterhin nur eine Richtung kennt, auch wenn Can Özer seinen Namensvetter im Frankfurter Tor mit einem Schuss aus 18 Metern prüfen will, der jedoch über die Latte geht (58.). Zwei Minuten später wird es dann endlich mal wieder über die linke Seite gefährlich. Korkmaz setzt sich schön durch und passt den Ball flach in die Mitte zu Gekas, der keine Mühe hat, die Kugel aus fünf Metern zum 4:0 im rechten Toreck zu versenken (60.).

Eine Minute später kommen Hien, Clark und Alvarez für Caio, Meier sowie Gekas und der Amerikaner legt sofort einen Sprint auf der rechten Seite hin, um den Ball zu Alvarez am Strafraumrand zu passen. Der 19-Jährige spielt die Abwehr mit zwei schnellen Haken aus und versenkt das Leder aus fünfzehn Metern zum 5:0 für die Eintracht (62.). Nachdem Jung drei Minuten später den zur Pause eingewechselten Torhüter Stehling prüft, lassen es die Frankfurter jetzt wesentlich gemächlicher angehen, so dass der Oberligist zu ersten gefährlichen Chancen kommt. So setzt sich Uworuya gegen Russ durch, um den Ball nach innen zu passen, doch Can Özer tritt nur über die scharfe Hereingabe (69.).

Fünf Minuten später ist es dann soweit. Über Yesil und Tilger kommt der Ball in der Mitte zu Wade, der die Kugel aus fünfzehn Metern unbedrängt volley zum 1:5 ins Netz haut (78.). Nachdem Gschwender nur eine Minute später aus fünf Metern an Torhüter Özer scheitert, lässt Trainer Schwarz noch einmal drei A-Jugendliche gegen den Zweitligisten antreten, die das Spiel jetzt locker ausklingen lassen. “Besonders in der ersten Halbzeit war es ein gutes Spiel. Obwohl wir auf einen laufstarken Gegner getroffen sind, haben wir gut kombiniert. In der zweiten Hälfte konnten wir auch aufgrund der Wechsel unser Spiel nicht mehr so durchziehen. Insgesamt war es aber ein gelungenes Testspiel“, meint Armin Veh zufrieden.


Schwegler wird neuer Kapitän

„Ich bin sehr stolz, das ist eine große Verantwortung, aber der stelle ich mich. Ich will mit Leistung vorneweg gehen“, erklärt Pirmin Schwegler, der von Trainer Veh zum neuen Kapitän der Mannschaft auserkoren wurde, nachdem er im Trainingslager klar stellte, dass “Pirmin bleibt. Und wenn ich sage, er bleibt, dann bleibt er auch. Ihn lasse ich nicht weg, das ziehe ich durch, sonst werde ich unglaubwürdig.“ (tr)

 

 

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