'Harder13 Cup'

in Mannheim

 

Donnerstag, 05.01.2012

in der SAP-Arena

12.000 Zuschauer

Karlsruher SC

TSG Hoffenheim SV Waldhof
Mannheim
VfL Wolfsburg
Eintracht Frankfurt
1. FC
Kaiserslautern

 

Team: Mario Miltner (U23), Yannic Horn (U19), Bellaid, Schmidt, Bell, Titsch-Rivero, Korkmaz, Caio, Matmour, Alvarez, Lukas Ehlert (U19), Ugur Albayrak (U23), Anthony Jung (U23)

Trainer: Rainer Geyer

 

Gruppe A

  • TSG Hoffenheim - VfL Wolfsburg 2:1
  • Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 1:6
    Tore: Alvarez

 

    Tore Punkte
1.
TSG Hoffenheim 5:4 4
2.
VfL Wolfsburg 7:3 3
3.
Eintracht Frankfurt 4:9 1

 


Gruppe B

  • 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC 4:2
  • 1. FC Kaiserslautern - SV Waldhof Mannheim 4:2
  • Karlsruher SC - SV Waldhof Mannheim 1:0

 

    Tore Punkte
1.
1. FC Kaiserslautern 8:4 6
2.
Karlsruher SC 3:4 3
3.
SV Waldhof Mannheim 2:5 0

 

Halbfinale

  • VfL Wolfsburg - Karlsruher SC 2:4
  • 1. FC Kaiserslautern - TSG Hoffenheim 2:6

 

Spiel um Platz 3

  • VfL Wolfsburg - 1. FC Kaiserslautern 4:1

 

Finale

  • Karlsruher SC - TSG TSG Hoffenheim 5:2

 

 

Die Reservisten blamieren sich

Nach 17 Tagen Urlaub beginnt das neue Jahr für die meisten Profis der Eintracht mit einem leichten Nachmittagstraining unter Leitung von Trainer Armin Veh, während sich einige der Reservisten zusammen mit fünf U23- und U19-Spielern sowie Co-Trainer Geyer auf den Weg machen, um die Eintracht beim Hallenturnier in Mannheim zu vertreten. Zuvor gab es eine Lagebesprechung der Frankfurter Führung, um die Rückrunde “en detáil zu planen“, berichtet Bruno Hübner, der einige Tage zuvor den ersten Neuzugang vermelden konnte: “Wir wollen ihn mal für drei, vier Monate testen. Er ist ein großes Talent, und wir wollen sehen, wie weit er im Vergleich zu unseren Talenten ist.“ Gemeint ist der 20-jährige Mittelfeldspieler Mohammed Abu, der noch bis Ende Februar beim Afrika Cup spielen wird und danach vom neuen Kooperationspartner Manchester City bis zum Ende der Saison ausgeliehen wird.

Doch dies ist erst der Beginn der Transferaktivitäten, denn “es gibt ein Budget für die Lizenzierung, und da sind wir ein bisschen hinten dran. Aber ich bin davon überzeugt, das hinzubekommen“, erklärt der Sportdirektor, um zu ergänzen: “Ein weiteres Jahr zweite Liga ist teurer als alle Ausgaben in diesem Winter. Das muss jedem klar sein.“ Ernste Worte, dazu Gerüchte um ein Saisonminus, das nach Medienberichten auf bis zu zehn Millionen Euro anwachsen könnte, zwingen die Eintracht dazu, weitere Spieler im Winter abzugeben, bevor überhaupt über Neuzugänge nachgedacht werden kann. So machen Gerüchte die Runde, dass neben Caio, Bellaïd, Clark, Korkmaz, Schmidt, Titsch-Rivero und Alvarez auch Gekas verkauft werden könnte. “Bei einem ordentlichen Verein mit einer ordentlichen Ablöse bin ich gesprächsbereit. Wenn die Inhalte stimmen, würden wir ihn ziehen lassen“, meint Heribert Bruchhagen hierzu nur vielsagend.

Doch zurück in die mit 12.000 Zuschauern ausverkaufte Halle in Mannheim, in der die Eintracht das Eröffnungsspiel gegen den Tabellenneunten aus Hoffenheim bestreiten wird. Im Tor steht der 21-jährige U23-Torhüter Mario Miltner, der seine Vorderleute inzwischen recht gut kennt. Denn nicht nur Caio, auch Bell, Titsch-Rivero und Anthony Jung, die regelmäßig im Regionalligateam der Eintracht spielen, werden beginnen. Hinter der Bande stehen zudem Korkmaz, Ehlert (U19), Horn (Torhüter U19) Alvarez und Schmidt sowie Matmour und Bellaïd bereit.

"Trulsen hat den klaren Auftrag, das Turnier zu gewinnen. Wenn er das nicht schafft, wird es Konsequenzen haben", meint Trainer Stanislawski grinsend, der das Turnier scheinbar ebenso ernst wie Armin Veh nimmt und sich von seinem Co-Trainer vertreten lässt. Auch Hoffenheim will in erster Linie junge Spieler zum Einsatz kommen lassen, damit sie “ein bisschen Abwechslung während der harten Vorbereitung haben." So werden neben Torhüter Daniel Haas, der in der Saison 2000/01 bei der Eintracht dritter Torhüter hinter Heinen und Nikolov war, unter anderem Braafheid, Williams, Schipplock und Musona auflaufen, die immerhin allesamt in der Bundesliga zumindest zum Kader gehören.

"Schauen wir mal in Gruppe A, da haben wir die Traditionsclubs von Frankfurt, Hoffenheim und Wolfsburg", verkündet der Moderator des Spartensportsenders und hat sich sogleich an das Niveau des Eröffnungsspiels angepasst. Denn bereits nach 45 Sekunden springt Torhüter Miltner ein Rückpass beim Stoppversuch vom Fuß, so dass Schipplock keine Mühe hat, zum 1:0 einzunetzen. Es ist ein hektisches Spiel ohne viele Kombinationen, in denen sich die Eintracht immerhin in der ersten Halbzeit kämpferisch zeigt. Nachdem Bell in der vierten Minute den Ausgleich erzielt und Johnson für die Führung des Bundesligisten sorgt (8.), ist es erneut der 20-Jährige, der mit seinem zweiten Treffer für den 2:2-Pausenstand sorgt (9.).

Auch im zweiten Abschnitt bleibt es hektisch, Caio zeigt sich bemüht, aber glücklos und Korkmaz führt mit gesenktem Kopf seine Zweikämpfe mit Bande und Gegenspielern, die meist mit einem Ballverlust enden. Immerhin schafft es Anthony Jung mit einem tollen Schuss, die Führung durch Schipplock (12.) fünf Minuten später zu egalisieren. Korkmaz und Caio wäre mit ihren Schüssen fast noch die Führung gelungen, doch am Ende bleibt es beim leistungsgerechten 3:3. Mehr als ärgerlich ist jedoch nicht das Ergebnis, sondern die Verletzung von Stefan Bell, der sich einen Innenbandanriss im Knöchel zugezogen hat und einige Tage mit dem Training aussetzen muss.

Nachdem der VfL Wolfsburg gegen Hoffenheim mit 2:1 gewinnt, reicht der Eintracht ein Unentschieden gegen den Zwölften der Bundesliga, um ins Halbfinale einzuziehen. Doch die nicht von Felix Magath, sondern von Co-Trainer Littbarski betreuten Wölfe lassen gar keinen Zweifel daran, dass sie dieses Spiel gewinnen wollen, während die Frankfurter dem schnellen Kombinationsspiel nur mit ungläubigem Staunen hinterher sehen. “Das sieht viel besser aus als auf dem Feld, wir haben einige in der Mannschaft, die technisch sehr gut sind, da geht mir das Herz auf“, freut sich Littbarski, während Thoelke (4.), Arnold (8.) und Orozco (10.) den VfL quasi ohne Gegenwehr mit 3:0 in Führung bringen.

Wer jetzt geglaubt hat, dass die Eintracht sich noch einmal aufrafft, sieht sich schnell getäuscht. Ohne jedwede Inspiration, Körperkontakt und Laufbereitschaft stolpern sie den Wölfen auch im zweiten Abschnitt hinterher, so dass Ochs (13.), Dejagah (15.) und noch einmal der Ex-Frankfurter Kapitän auf 6:0 erhöhen (17.), bevor Alvarez eine Minute später immerhin der “Ehrentreffer“ gelingt. So ist nach zwei Spielen um kurz nach zwanzig Uhr Schluss für die Frankfurter, die die Halle mit gesenktem Kopf schnell verlassen.

Immerhin könnte es bereits morgen eine Chance auf Wiedergutmachung geben, wenn die Eintracht die Vorrunde beim Hessencup in der Frankfurter Fraport-Arena, die sich einst Ballsporthalle nannte, übersteht. Denn in der anderen Gruppe spielt neben dem FSV auch Wolfsburg, das das Turnier als Dritter beendete sowie Hoffenheim, das im Endspiel gegen Karlsruhe unterlag. (tr)

 

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