Eintracht Frankfurt - VfR Aalen

Freundschaftsspiel 2011/2012

3:0 (1:0)

 

Termin: 13.01.2012, 16:00 Uhr (Platz an der Wintersporthalle)
Zuschauer: ./.
Schiedsrichter:
Tore: 1:0 Alexander Meier (7.), 2:0 Pirmin Schwegler (82.), 3:0 Sonny Kittel (84.)

 

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Eintracht Frankfurt VfR Aaalen

 


  • Bernhardt
  • Dausch
  • Grech
  • Herröder
  • Haller
  • Barg
  • Lechleiter
  • Traut
  • Schulz
  • Hofmann
  • Cidimar

 

Wechsel
Wechsel
  • Valentini für Traut (40.)
  • Marz für Cidimar (60.)
  • Bergheim für Hofmann (60.)
  • Sauter für Lechleiter (70.)
  • Weiß für Haller (70.)
Trainer Trainer
  • Ralph Hasenhüttl

 

 

Zuschauer unerwünscht

Nachdem der Transfer von Gekas zum türkischen Erstligisten Samsunspor in trockenen Tüchern ist, redet Armin Veh Klartext: “Ich brauche keinen 25-Mann-Kader. Er ist freigestellt und kann sich einen neuen Klub suchen.“ Gemeint ist Georgios Tzavellas, der ebenso wie Clark, Dominik Schmidt, Titsch-Rivero und Alvarez künftig bei der U 23 trainieren wird, sofern er wie die anderen Aussortierten in der Winterpause keinen neuen Verein findet. Dagegen hat der Trainer den U 23-Linksverteidiger Anthony Jung und Elia Soriano, mit zwölf Treffern der beste Torschütze der zweiten Mannschaft, in den Kader berufen und wird diese auch in das 10-tägige Trainingslager nach Katar mitnehmen. Ebenfalls mitreisen werden Idrissou und Anderson, die nach ihren Operationen jedoch noch nicht im Training einsteigen können.

Dies wird hingegen vom 31-jährigen Abwehrspieler Heiko Butscher erwartet, den die Eintracht ablösefrei vom SC Freiburg für eineinhalb Jahre verpflichten konnte. “Er ist der Typ, den wir brauchen. Wir haben eine gute, anständige Mannschaft. Das heißt nicht, dass er ein Sauhund ist, aber wir brauchen mehr Emotion, Leidenschaft und Führung. Das ist mir mit Pirmin Schwegler zu wenig“, erklärt Armin Veh, der von seiner Mannschaft und dem Umfeld “mehr Enthusiasmus und Herz“ beim Aufstiegskampf fordert. Da scheint der ehemalige Kapitän der Badener, der als gelernter Innenverteidiger auch auf der linken Seite spielen kann, genau der richtige Mann zu sein. “Heiko ist kein Backup, er soll dazu beitragen, unser Ziel zu erreichen“, ergänzt Veh über die neue Konkurrenz für Djakpa, Anderson und Schildenfeld.

Bevor es nach Katar geht, steht aber erst einmal ein Testspiel gegen den Tabellensechsten der Dritten Liga, den VfR Aalen auf dem Programm, bei dem Butscher noch nicht spielen wird. Um sich die Organisation zu sparen, findet der Kick auf dem Trainingsplatz vor der Wintersporthalle statt, so dass keine Zuschauer, sondern nur eine Handvoll Journalisten als Zaungäste zugelassen sind und die wenigen Schaulustigen sich einen Platz zwischen den Bäumen suchen müssen. Dabei setzt der Trainer nach dem Weggang von Gekas auf Friend als alleinige Spitze, hinter der Matmour, Meier und Köhler sowie Schwegler und Lehmann als “Sechser“ beginnen werden. Jung, Bellaïd, Schildenfeld und Djakpa bilden die Abwehr vor Torhüter Kessler.


Benjamin Köhler

Während für die Frankfurter die Vorbereitung erst beginnt, ist das heutige Spiel für Aalen bereits die Generalprobe vor dem Rückrundenstart gegen Arminia Bielefeld in der kommenden Woche, so dass Trainer Hasenhüttl seine vermeintlich stärksten Spieler einsetzen wird: “Das Spiel ist für uns wichtig, denn es dient dazu, dass uns auch mal die Grenzen aufgezeigt werden.“ So beginnen Lechleiter sowie Neuzugang Cidimar zusammen in der Spitze, während Sascha Herröder, der vor zwei Jahren in der Regionalligamannschaft der Eintracht spielte, in der Innenverteidigung neben Barg agiert. Jürgen Mössmer, der ehemalige U23-Eintrachtspieler, wird zunächst auf der Bank neben Sportdirektor Markus Schupp Platz nehmen, der in Frankfurt in der Saison 1995/96 am ersten Abstieg nicht ganz unbeteiligt war.

Wie vom VfR-Trainer angekündigt, bekommt sein Team in der Anfangsphase tatsächlich erst einmal die Grenzen aufgezeigt, denn die Frankfurter lassen keine Zweifel aufkommen, dass sie das Spiel gewinnen möchten. Der Ball läuft schnell nach vorne während Aalen alle Hände voll zu tun hat, das Leder aus der Gefahrenzone zu bolzen. Nachdem ein Freistoß von Schwegler noch geklärt werden kann, setzt sich zwei Minuten später Jung im Zusammenspiel mit Matmour auf der rechten Außenbahn durch und flankt die Kugel in die Strafraummitte, wo Meier völlig freistehend mit dem Kopf zur frühen 1:0-Führung einköpft (7.). Die Eintracht setzt sofort über die rechte Seite nach. Diesmal ist es Matmour, der sich vor der Abwehr durchsetzt und zu Köhler flankt, dessen Flugkopfball abgewehrt wird. Aber wieder kommt Benny an den Ball und zieht ab, doch Torhüter Bernhardt lenkt den platzierten Schuss mit den Fingerspitzen gegen den Pfosten (9.).

Es bleibt dabei, die Eintracht ist drückend überlegen und hat im Strafraum die Lufthoheit. So scheitert der auffällig spielende Friend erst mit einem unplatzierten Kopfball an Bernhardt (11.), dann mit einem Schuss aus spitzem Winkel (17.) und schließlich mit einem Knaller von der Strafraumgrenze, bei dem der rechte Pfosten für den Torhüter rettet (22.). Erst nach einer halben Stunde findet Aalen besser ins Spiel, ohne dass der frierende Kessler im Frankfurter Kasten Gelegenheit findet, sich auszuzeichnen. Denn die Abwehr steht sicher und kann meist spielerisch dazwischen gehen, auch wenn Djakpa nach 36 Minuten Traut heftig über die Klinge springen lässt und von Armin Veh zur Mäßigung aufgerufen wird. Zu spät für Traut, der kurz darauf für Valentini vom Platz muss (40.). “In der ersten Halbzeit mussten wir drei, vier Dinger machen“, ärgert sich Armin Veh, der dennoch nach 45 Minuten zufrieden ist.


Endlich wieder dabei: Sonny Kittel

In der zweiten Halbzeit kommen Hoffer und erstmals nach seiner neunmonatigen Verletzungspause aufgrund eines Kreuzbandrisses Sonny Kittel für Friend und Köhler in die Partie, so dass der 19-Jährige auf der für ihn ungewohnten linken Außenbahn ran muss. Doch der Spieltrieb der Frankfurter gerät arg ins Stocken. Aalen macht Druck, kommt zu kleineren Chancen und bestimmt in den ersten zwanzig Minuten das Spielgeschehen, was den Trainer lautstark meckern lässt. So verfehlt erst Valenti mit seinem Schuss aus 20 Metern knapp den Kasten und nur drei Minuten später hat der gerade für Cidimar in die Partie gekommene Bergheim die große Chance zum Ausgleich, scheitert aber freistehend an Torhüter Kessler (63.). Nachdem die Eintracht durch Hoffer endlich zu ihrer ersten Möglichkeit im zweiten Abschnitt kommt, hat der Trainer genug gesehen und bringt mit Anthony Jung sowie mit Elia Soriano, der bis Januar 2011 zwölf Spiele für den VfR Aalen absolvierte, für Djakpa und Meier zwei neue Kräfte (67.).

Nachdem auch Aalen in der Folgezeit zweimal wechselt, ziehen die Frankfurter das Tempo wieder merklich an, so dass das Spiel in den nächsten Minuten hin und her wogt. Hoffer verzieht seinen Schuss von der Strafraumlinie während auf der Gegenseite Schildenfeld in letzter Sekunde vor dem durchbrechenden Sauter klären kann (78.). Zwei Minuten später flankt Anthony Jung auf die rechte Seite zu Soriano, der schön für Matmour ablegt. Ein strammer Schuss und zum dritten Mal rauscht die Kugel gegen den Pfosten. Frankfurt lässt nicht locker, nach einem Foul an Matmour gibt es knapp eine Minute später Freistoß für die Eintracht, den Schwegler aus gut zwanzig Metern hart um die Mauer zirkelt, um ihn zum 2:0 im Netz zu versenken (82.).

Fast im Gegenzug knallt auch ein Schuss von Sauter gegen Kesslers Kasten, bevor es gleich wieder in Richtung Aalener Strafraum geht. Kittel kommt an das Leder und zieht aus 20 Metern scharf und wuchtig ab. Zum 3:0-Endstand für die Eintracht (84.). “Das war ein super Gefühl nach so langer Zeit. Die Angst ist nicht ganz weg und in die Zweikämpfe gehe ich noch nicht mit 100 Prozent. Aber wenn ich das erste Mal umgetreten werde und das Knie hält, weiß ich Bescheid“, meint Kittel, von dem auch Armin Veh angetan ist: “Er hat was Besonderes, er ist ein guter Junge. Wenn er gesund ist, wird er seinen Weg gehen, denn Kittel hat ein richtig gutes Auge für die Situation, und er hat eine sehr gute Technik gepaart mit Schnelligkeit“

“Wir haben mit einer Spitzenmannschaft der 2. Liga gut mitgehalten. Die ersten 25 Minuten hat Frankfurt klar besser gespielt. Wir wollten in der zweiten Halbzeit aggressiver agieren. Das ist uns gelungen“, zeigt sich Aalens Trainer Hasenhüttel trotz der Niederlage zufriedener als Armin Veh, der mit seiner Mannschaft morgen in das Trainingslager nach Doha, der Hauptstadt von Katar am Persischen Golf, reist. (tr)

 

 

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