Eintracht Wetzlar - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2011/2012

0:7 (0:3)

Termin: 08.05.2012
Zuschauer: 2.200
Schiedsrichter: Wahl (Laufdorf)
Tore: 0:1 Heiko Butscher (7.), 0:2 Mohamadou Idrissou (39.), 0:3 Caio (42.), 0:4 Mohamadou Idrissou (49.), 0:5 Rob Friend (61.), 0:6 Caio (77.), 0:7 Benjamin Köhler (84.)

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Wetzlar
Eintracht Frankfurt

  • Miletic
  • Mülln
  • Bilski
  • Nicolai König
  • Öztürk
  • Sakarya
  • Kilic
  • Stein
  • Dominik König
  • Proske
  • Beck

 


 

Wechsel
  • Koc für Miletic (46.)
  • Rüzgar für Mülln (46.)
  • Kager für Nikolai König (46.)
  • Kauss für Stein (46.)
  • Bause für Dominik König (61.)
  • Baumbach für Proske (61.)
  • Seshko für Koc (75.)
Wechsel
Trainer
  • Schäty
Trainer

 

 

Die Schuhe verschenkt, sieben Tore eingeschenkt

“Die alte Saison ist gerade beendet, da beginnt für uns die Neue. Uns stehen sehr ereignisreiche und turbulente Wochen bevor, wir werden unsere Mannschaft so aufstellen, dass sie sich in der Bundesliga etablieren kann“, erzählt Heribert Bruchhagen zwei Tage nach dem Abschluss der Saison. Tatsächlich werden sofort Nägel mit Köpfen gemacht, neben dem bereits verpflichteten Stefan Aigner von 1860 München werden der 21-jährige Torhüter Kevin Trapp und der 23 Jahre alte Außenverteidiger Stefano Celozzi vom VfB Stuttgart präsentiert. Während Trapp für eine Ablösesumme 1,5 Millionen Euro vom Absteiger Kaiserslautern kommt und einen Vier-Jahres-Vertrag bei der Eintracht unterschreibt, wechselt Celozzi ablösefrei für zwei Jahre mit einem laut Bruno Hübner “sehr leistungsbezogenen Vertrag“ an den Main.

Damit ist klar, dass der ausgeliehene zweite Torhüter Thomas Kessler wieder zurück zum 1. FC Köln kehrt. Unklar ist hingegen die Situation bei Djakpa, der mit seinen Sperren zum Saisonende einige Sympathien verspielt hat. “Die Zeichen stehen auf Trennung, mit einem Spieler zusammenzuarbeiten, der nicht kalkulierbar ist, fällt schwer“, stellt Bruno Hübner klar, um auch Clark, Tzavellas, Amedick und Friend nahezulegen, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Dies sieht zumindest der 31-Jährige Kanadier komplett anders, der sich unbedingt durchbeißen möchte: “Die Eintracht ist ein Superverein, und jetzt sind wir in der Bundesliga. Das wird ein ganz anderes Spiel in der nächsten Saison, ich bin überzeugt, dass die Mannschaft meine Spielweise dann gut gebrauchen kann.“ Zunächst jedoch gilt es jedoch für Friend und die Mannschaft, sich noch einmal bei drei Freundschaftsspielen in Hessen zu präsentieren.

Den Anfang macht nach dem vormittäglichen Laktattest die Eintracht aus Wetzlar, für die es Gegensatz zur “großen Eintracht“ in den kommenden drei Spielen noch um alles geht. Denn nach der jüngsten Niederlage rutschten die Mittelhessen auf Rang 18 der Oberliga Hessen und haben somit nur noch sehr geringe Chancen auf den Relegationsplatz. So ist das kurzfristig angesetzte Freundschaftsspiel für Trainer Schäty ein zweischneidiges Schwert: "Das ist eine tolle Geschichte für uns alle, auch wenn es von der Belastung her nicht optimal in die Vorbereitung auf unsere eminent wichtige Begegnung am Samstag passt." Anders sieht dies Innenverteidiger Nikolai König, der von der F- bis zur B-Jugend bei den Frankfurtern spielte: "Gegen die Eintracht habe ich noch nie gespielt, das wird das Highlight in meiner bislang beschaulichen Karriere." Antreten müssen wird er gegen Idrissou und Friend im Sturm, die von Lehmann, Matmour, Rode und Caio im Mittelfeld unterstützt werden. Nicht dabei ist neben den angeschlagenen Schwegler, Hoffer und Jung der Gießener Sonny Kittel, bei dem im rechten ein Patellaspitzensyndrom diagnostiziert wurde, so dass er mehrere Wochen ein gezieltes Reha-Programm absolvieren muss.

"Wir wollen jetzt noch eine Woche Spaß haben", kündigt Co-Trainer Reiner Geyer an, der für den bereits im Urlaub weilenden Armin Veh auf der Bank sitzt, was zumindest Djakpa vorbildlich umsetzt, als er einem Kind seine Fußballschuhe schenkt, um nach dem Spiel auch Stutzen, Hosen und Trikot zu verteilen. Auch auf dem Platz beginnt die Eintracht vor rund 2200 Zuschauern mit schwungvollem Spiel, doch die erste Chance hat Wetzlar, nachdem Proske im Mittelfeld Caio tunnelt und auf Dominik König spielt, dessen Heber jedoch über den Kasten von Nikolov segelt (5.). Zwei Minuten später wird der Anfangsschwung allerdings belohnt, als Butscher das 1:0 erzielt. Danach fällt es den Frankfurtern jedoch immer schwerer, sich vor dem Strafraum gegen die engmaschige Abwehr des Oberligisten durchzusetzen. "Es war nicht so einfach. Wir haben am Sonntag noch lange gefeiert. Da ist es schwierig, zwei Tage später schon wieder voll im Saft zu stehen", meint der Co-Trainer verständnisvoll, während Proske frei vor Nikolov am Torhüter scheitert (11.) und Öztürk (24.) sowie Sakarya (34.) zu weiteren Chancen für die Gastgeber kommen.

"Da haben wir dann gut mitgespielt", freut sich Wetzlars Trainer Schäty, doch es ist zu viel des Guten. Die Eintracht nutzt die Lücken in der Abwehr und sorgt durch einen Kopfball von Idrissou (39.) und einen Konter, den Caio abschließt (42.), für den 3:0-Pausenstand, über den sich Torhüter Miletic mächtig ärgert: "Wir stehen einfach zu offen. Wir spielen auf Abseits, aber das kannst du gegen Profis nicht machen."

Zur zweiten Halbzeit kommen bei den Frankfurtern Miltner für Nikolov sowie Djakpa und Meier für Butscher und Rode in die Partie, während bei Wetzlar nun auch die Spieler der zweiten Mannschaft die Gelegenheit bekommen, gegen den Bundesligisten zu spielen. So entwickelt sich jetzt ein einseitiges Spiel. Idrissou (49.) und Friend (61.) sorgen für die 5:0-Führung, während auf der Ersatzbank Korkmaz seine Späßchen macht und den angeschlagenen Schwegler gestenreich zum Warmmachen schickt. Der Kapitän kommt nicht ins Spiel, dafür sorgen aber Caio (77.) und Köhler (84.) für zwei weitere Tore, bevor Beck bei den Gästen die Chance auf den Ehrentreffern aus elf Metern um ein paar Zentimeter versemmelt (86.). So bleibt es beim 7:0 für die große Eintracht, die bereits morgen in Hainburg-Hainstadt ihr nächstes Freundschaftsspiel absolviert. (tr)

 

 

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