FSV Hollenbach - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2012/2013

1:4 (0:2)

Termin: 13.07.2012, 17:30
Zuschauer: 1.650
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizesau)
Tore: 0:1 Takashi Inui (20.), 0:2 Alexander Meier (33.), 1:2 Nuzuzi (46.), 1:3 Martin Lanig (65.), 1:4 Olivier Occéan (75.)

Einweihung der Jako-Arena in Hollenbach

 

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FSV Hollenbach
Eintracht Frankfurt

  • Fritsch
  • Schmidt
  • Volk
  • Gärtner
  • Egner
  • Nierichlo
  • Hofmann
  • Schenk
  • Sohm
  • Müller
  • Fameyeh

 


 

Wechsel
  • Nuzuzi für Egner (46.)
  • Albrecht für Fameyeh (60.)
  • Garcia für Gärtner (62.)
  • Schmelzle für Müller (68.)
  • Schmitt für Sohm (85.)
Wechsel
Trainer
  • Ralf Stehle
Trainer

 

 

Ein müder Pflichtsieg

Das erste Trainingslager ist beendet, bereits um 7 Uhr macht sich der Eintracht-Bus auf die Heimreise, legt jedoch in Mulfingen, einer 3700-Einwohner-Gemeinde in Baden-Württemberg einen Zwischenstopp ein. Denn im Ortsteil Hollenbach ist der Ausrüster der Eintracht beheimatet und hat ein Freundschaftsspiel anlässlich der Eröffnung eines Jugendzentrums und der Umbenennung der hiesigen Sportanlage “Im Hollenbacher Greut“ in Jako-Arena organisiert. Ursprünglich sollte Gegner der Frankfurter Hannover 96 sein, doch bereits Anfang Juni muss Jako-Gründer Rudi Sprügel, dessen Bruder Abteilungsleiter des Oberligisten ist, eine Absage erteilen: "Ein Spiel zwischen Frankfurt und Hannover 96, wie ursprünglich geplant, war aus Sicherheitsgründen nicht möglich. Dafür wird es eine Einweihung geben mit dem Spiel FSV Hollenbach gegen Eintracht Frankfurt."

Nachdem inzwischen fest steht, dass Gordon Schildenfeld zu Dynamo Moskau wechselt und ein neuer Innenverteidiger sehr zum Leidwesen von Armin Veh nicht in Sicht ist, muss er auch heute umstellen. So bilden Jung, Butscher, der 17-jährige Kempf, der gegen Linz eine überzeugende Leistung ablieferte und Oczipka die Abwehr vor Nikolov, der statt Trapp das Tor hütet. Kittel sowie Aigner besetzen die Außenbahnen, Rode, Inui und Meier das Mittelfeld und Idrissou agiert als einzige Spitze.

"Das ist für jeden ein Highlight, aber es wird sicher sehr laufintensiv. An erster Stelle steht, dass wir uns gut verkaufen. Die kommen direkt aus dem Trainingslager. Vielleicht können wir ein gutes Ergebnis erzielen", freut sich Mittelfeldspieler Christoph Schenk vom Vorjahresneunten der Oberliga Baden-Württemberg ebenso wie die Vereinsoffiziellen, während Hollenbachs Trainer Stehle vier Wochen vor dem Saisonstart betont gelassen bleibt: "Einen großen sportlichen Stellenwert hat das Spiel sicher nicht, aber wir wollen uns gut aus der Affäre ziehen. Wir sind sicher dazu in der Lage, hinten gut zu stehen." Denn für den Vorjahresaufsteiger steht ganz klar der Klassenerhalt im Vordergrund: “Darüber müssen wir uns im Klaren sein, aber wir haben genügend Qualität in der Mannschaft, um in der Oberliga bestehen zu können." Verzichten muss er allerdings heute auf seinen Stammtorhüter Schoppel, so dass Fritsch den Kasten möglichst lange sauber halten soll.

Zunächst gilt es, die festlichen Ansprachen von Bürgermeister und Jako-Vorstand über sich ergehen zu lassen, bevor Heribert Bruchhagen symbolisch den Anstoß ausführt. Sekunden später sehen die Zuschauer eine überraschend offensiv beginnende Heimmannschaft, doch im Gegensatz zum Premierenauftritt gegen Linz steht die Frankfurter Abwehr relativ sicher, so dass sich der Oberligist auf Weitschüsse beschränkt, während die Eintracht bemüht ist, Sicherheit in ihr Kombinationsspiel zu bekommen, ohne dabei sonderlich zu glänzen. So hat Hollenbach die erste große Chance, als Fameyeh mit einem Steilpass durch die Gasse geschickt wird und unbedrängt in den Strafraum sprintet. Doch vor dem sich ihm entgegen schmeißenden Nikolov versagen dem Stürmer die Nerven und er verzieht seinen Schuss aus 13 Metern (11.).

Besser machen es die Frankfurter nach 20 Spielminuten mit ihrer ersten Möglichkeit. Nach einer zu kurz abgewehrten Ecke kommt Inui vor dem Strafraum an das Leder und haut es trocken und flach zum 1:0 in die Maschen. Überhaupt zeigt sich der 24-jährige Japaner verbessert gegenüber seiner Leistung gegen Linz, auch wenn seine Passe oft noch das richtige Timing vermissen lassen. Problematisch ist allerdings, was Inui dem kicker-Sportmagazin offenbart: “Deutsch verstehe ich etwas, kann mich aber kaum artikulieren. Englisch kann ich überhaupt nicht. Natürlich kapiere ich aufgrund der Sprachproblematik nicht alles, was der Trainer meint. Im Spiel merke ich irgendwie, was er von mir verlangt und versuche, entsprechend zu agieren.“ Erstaunlich auch, dass der 1,69 Meter große Japaner nicht einmal 60 Kilogramm wiegt und daher kraftmäßig ebenfalls Nachholbedarf hat, “weil ich in Bochum nie Krafttraining absolviert habe“. Aber nicht nur Inui zeigt Abstimmungsprobleme, auch Rode und Aigner unterlaufen einige Stockfehler und von Idrissou ist herzlich wenig zu sehen.

Dennoch bleibt die Eintracht jetzt spielbestimmend und profitiert von einem leichten Ballverlust der Hollenbacher. Meier kommt an das Leder und schlenzt es unhaltbar für Torhüter Fritsch zum 2:0 ins rechte untere Toreck (32.). Danach schleppt sich das Spiel gemächlich in Richtung Pause, bevor Armin Veh noch einmal nach Luft schnappen muss. Denn Kempf bleibt nach einem Kopfballduell benommen liegen und wird kurz behandelt, trägt aber lediglich eine Beule davon.

Dennoch bleibt er im zweiten Abschnitt sicherheitshalber draußen, so dass jetzt U-23-Spieler Wille seine Position übernimmt. Zudem wechselt der Trainer gleich sechs Mal, so dass jetzt eine fast komplett neue Mannschaft auf dem Platz steht. Unter anderem auch Martin Lanig, der im Tausch mit Matthias Lehmann von Köln an den Main gekommen ist und nur einige Kilometer von Hollenbach entfernt in Königshofen und später in Lauda seine ersten Fußballschritte lernte. Lanig und Armin Veh sind alte Bekannte. "Ich habe ihn schon von Fürth zum VfB Stuttgart geholt", sagt der Eintracht-Trainer: "Das hab ich nicht gemacht, weil er ein netter Kerl ist. Er ist ein torgefährlicher Mittelfeldspieler, der auch kopfballstark ist. Er passt auch charakterlich ins Team." Seinen Einstand in Hollenbach vermasselt er erst einmal gründlich. Denn nach einem Fehlpass in der eigenen Hälfte schaltet der Oberligist blitzschnell. Der eingewechselte Nuzuzi kommt an die Kugel, sprintet in den Strafraum und schiebt sie an Nikolov vorbei zum 1:2 in die Maschen (46.). Doch danach zeigt der 28-Jährige, was er kann. Er ist ständig anspielbar, passt mit viel Übersicht und rückt schnell in die Spitze, wenn die Eintracht über die Außenbahnen kommt.

Überhaupt übernimmt die Eintracht nach dem Anschlusstreffer immer mehr das Kommando, so dass Hollenbach kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus kommt. Doch die harten Trainingseinheiten von Windischgarsten stecken den Frankfurtern offenkundig in den Beinen, so dass überraschende und gefährliche Spielzüge Mangelware sind. Dafür brennt es bei einer Ecke, die Matmour von der linken Seite tritt. Lanig ist zur Stelle und versenkt das Leder mit einem wuchtigen Kopfstoß zur 3:1-Führung für die Eintracht (65.). Nachdem Inui die nächste Chance kläglich vergibt, als er die Kugel freistehend aus 6 Metern über den Kasten drischt, macht es Occéan fünf Minuten besser. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld versenkt er den Ball mit einem wunderschönen Fallrückzieher zum 4:1 im Netz (74.). Das war es dann auch schon vom zweiten Vorbereitungsspiel. Der zweite Sieg, der dem Trainer nur bedingt neue Erkenntnisse bringt.


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: "Die Hollenbacher haben gut gespielt. Meine Mannschaft war heute nach dem Trainingslager ein bisschen müde. Aber ich denke, es war ein nettes Spielchen, auch wenn der Zustand des Rasens kein gutes Kombinationsspiel zuließ. Wichtiger ist mir aber, dass sich nach einem solchen Trainingslager niemand verletzt hat."

Ralf Stehle, Trainer FSV Hollenbach: "Ich denke wir haben uns gut aus der Affäre gezogen. Ein bisschen ärgern mich allerdings die beiden Gegentore vor der Pause. Denn sowohl vor dem 0:1 als auch vor dem 0:2 haben wir den Ball viel zu leicht hergegeben. Trotzdem bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft zufrieden, denn wir hätten ja auch mit ein bisschen Glück in Führung gehen können. Für die Spieler und den ganzen Verein war dieses Spiel natürlich ein absolutes Highlight.“

Martin Lanig: "Natürlich war es mal wieder schön, in der Nähe der Heimat zu spielen. Ich denke, wir haben ein ordentliches Spiel gezeigt. Man muss ja bedenken, dass wir direkt aus dem Trainingslager gekommen sind. Mein persönlicher Anspruch ist es einfach Bundesliga zu spielen. Deshalb bin ich in der Sommerpause von Köln nach Frankfurt gewechselt. Außerdem verfügen wir hier in Frankfurt über eine Mannschaft mit guter Perspektive. Unser Ziel ist es ganz klar, den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen.“

Dr. Christoph Seeger wird wieder Mannschaftsarzt

Nach nur einer Saison löst den bisherigen Mannschaftsarzt Dr. Grevenstein ein Duo ab. Neben dem Orthopäden und Sportmediziner Dr. Christoph Seeger, der bereits von Juli 2000 bis Dezember 2009 die medizinische Betreuung inne hatte, wird künftig der Orthopäde und Unfallchirurg Dr. Wulf Schwietzer, der bisherige Mannschaftsarzt des Drittligisten von der anderen Mainseite, die Eintracht medizinisch betreuen.


Wolfgang Steubing rückt in den Aufsichtsrat

Die durch den Wechsel von Axel Hellmann in den Vorstand frei gewordene Position im Aufsichtsrat der AG wird künftig vom 63-jährigen Wolfgang Steubing besetzt, dessen eigene Wertpapierhandelsbank Wolfgang Steubing AG im Juni 2010 3,5% der Anteile an der Eintracht Fußball AG vom Verein erworben hatte, um den Bau des neuen Riederwalds finanziell zu unterstützen. Aufsichtsrats-Chef Wilhelm Bender spricht von einer "guten Entscheidung des Vereins. Wolfgang Steubing ist nicht nur ein großer Freund der Eintracht, er besitzt auch profunden wirtschaftlichen Sachverstand". (tr)

 

 


 

 

Fotos von www.eintracht.de:






 

 

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