FK Pirmasens - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2012/2013

0:2 (0:1)

Termin: 21.07.2012, 16:00 Uhr
Zuschauer: 3.227
Schiedsrichter: Dominik Beringer (Ludwigshafen)
Tore: 0:1 Sonny Kittel (17.), 0:2 Mohamadou Idrissou (61.)

 

 

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FK Pirmasens
Eintracht Frankfurt

  • Steigelmann
  • Seidel
  • Helfrich
  • Hildebrandt
  • Ernst
  • Reinert
  • Baum
  • Henn
  • Gornik
  • Freyer
  • Hajdarovic

 


 

Wechsel
  • Marhöfer für Steigelmann (46.)
  • Singer für Baum (55.)
  • Conzelmann für Henn (58.)
  • Nagel für Gornik (69.)
  • Schad für Freyer (69.)
  • Ludy für Hajdarovic (73.)
  • Purdy für Ernst (76.)
  • Kuhnhardt für Reinert (78.)
  • Heinze für Seidel (80.)
Wechsel
Trainer
  • Peter Tretter
Trainer

 

 

Ein müder Pflichtsieg und ein neuer Innenverteidiger

“Sie sangen es diesmal schon nach vier Minuten: „Kein Verein in ganz Europa, der die Eintracht schlagen kann!". Innerhalb von 240 Sekunden hatte Pirmasens ausgehofft. Das gleiche Pirmasens, von dem Fritz Walter prophezeite, es sei im Ludwigshafener Südweststadion nicht zu besiegen. Von einer Super-Eintracht in der Luft zerrissen, purzelte der Südwestmeister ins Finstere…“, schrieb “Der neue Sport“ am 15.06.1959 anlässlich des fünften Endrundenspiels um die deutsche Meisterschaft, welche die Eintracht so erfolgreich abschloss. Tatsächlich ist nicht mehr viel übrig von der damaligen Herrlichkeit, die “die Klub“ damals ausstrahlte. Nach einem einjährigen Ausflug in die Regionalliga Süd spielen die Pfälzerwälder seit 2007 wieder in der Finsternis der Oberliga Rheinland-Pfalz und wurden im Vorjahr Tabellendritter.

Auf Initiative eines Eintracht-Sponsors, der auch den FK Pirmasens unterstützt, wurde dieses fünfte Testspiel vereinbart, so dass sich der Tross der Frankfurter nur einen Tag nach dem Ausflug nach Crailsheim erneut auf die Reise begibt. Und zwar noch immer ohne zweiten Innenverteidiger, der jedoch bereits vor der Tür zu stehen scheint, wie Manager Hübner betont, so dass Jung wieder in die Abwehrmitte rutscht und Celozzi auf rechts spielt. Mit dabei ist Kapitän Schwegler, der in der Raute hinter den Außen Matmour und Kittel sowie Köhler im offensiven Mittelfeld beginnt. Im Sturm neben Idrissou gesellt sich überraschend Friend, der im Mai noch überzeugt davon war, “dass die Mannschaft meine Spielweise in der Bundesliga gebrauchen kann.“ Doch inzwischen ist klar, dass der Trainer nicht mehr mit ihm plant und die Eintracht ihm längst nahegelegt hat, sich einen neuen Verein zu suchen.

Im Gegensatz zur Eintracht ist der Kader gut drei Wochen vor dem Saisonstart beim Fünftligisten komplett und Trainer Tretter will es den Gästen mit einer defensiven Grundausrichtung so schwer wie möglich machen, wie er ankündigt. “Bloß kein Leverkusen-Syndrom“, meint er zu seinem Wunschergebnis in Anspielung auf die 1:11-Niederlage in der ersten DFB-Pokalrunde vor zwei Jahren. Dies hoffen auch die meisten der rund 3.200 Zuschauer im Sportpark Husterhöhe, die den Bundesligisten zu den Klängen von “Erbarmen, zu spät, die Hesse komme“ begrüßen. Die zeigen zwar kein Erbarmen, lassen es in der Anfangsphase aber sehr ruhig angehen. In der zwölften Spielminute wird es erstmals brenzlig, als Schwegler mit einem halbhohen Pass die auf Abseits spielenden Hausherren überlisten kann. Kittel strebt in den Strafraum und zieht ab, trifft jedoch nur den Pfosten (12.).

In der 17. Spielminute macht der 19-Jährige es besser. Kittel setzt sich im Strafraum durch und passt zurück auf Idrissou, der einen Mondball vor den Fünfmeterraum spielt. Ein wenig bedrängt von Schwegler steigt Torhüter Steigelmann hoch und kann die Kugel nur nach vorne patschen, wo sie Kittel mit der Brust stoppt und ins verwaiste Tor zum 1:0 befördert. “Die Situation vor dem 0:1 wird oft auch abgepfiffen. Ich wurde von einem Eintracht-Spieler behindert. Wenn der Ball aber dann im Tor ist, fragt keiner mehr, ob es ein Foul war“, meint der Keeper, der sich mehr über sein halbherziges Einsteigen ärgern sollte.

Danach verflacht das Spiel wieder zusehends. Pirmasens beschränkt sich fast nur auf die Defensive, um auf Konter zu lauern, während der Eintracht wenig Konstruktives einfällt. Sie wirken müde und suchen erfolglos mit vielen kurzen Pässen die Lücke. So läuft bereits die letzte Minute der ersten Halbzeit, als Pirmasens doch einmal nach vorne drängt und Jung in letzter Sekunde Hajdarovic im Strafraum abdrängen kann. Das Leder trudelt jedoch zu Ernst auf der linken Seite, der es sofort zum nun freistehenden Henn passt, dessen Flugkopfball zum Glück einige Zentimeter neben dem rechten Pfosten im Toraus landet. Im direkten Gegenstoß versucht sich Idrissou erfolglos mit einem Schuss von der Strafraumgrenze, so dass es mit der knappen Führung in die Pause geht.

Während Pirmasens zur Halbzeit gleich neunmal wechselt, kommt bei den Frankfurtern nur Inui für Friend, aber kein neuer Elan ins Spiel, das sich weiterhin meist in der Hälfte des Oberligisten abspielt. Bis zur 54. Minute, als es nach einem Foul im Halbfeld der Eintracht Freistoß für Pirmasens gibt, den Baum aus 23 Metern ins linke Toreck zimmern will. Nikolov kommt mit den Fingern gerade noch ran, kann die Kugel aber nur nach vorne lenken. Die Abwehr schaut zu, als Freyer dem Ball entgegen läuft, es aber schafft, ihn aus 6 Metern freistehend an die Latte zu zimmern. “Das ärgert mich sehr, aber der Ball hat sich so komisch gedreht”, meint Freyer kopfschüttelnd zu der vergebenen Ausgleichschance.

Sieben Minuten später schlägt dafür die Eintracht zu, nachdem der Pirmasenser Helfrich im Spielaufbau den Ball genau vor die Füße von Kittel spielt. Der reagiert sofort, sprintet nach vorne und passt quer zu Inui an der Strafraumgrenze, der das Leder direkt zu Idrissou nach rechts verlängert. Aus elf Metern lässt der 32-Jährige den zur Halbzeit eingewechselten Torhüter Marhöfer keine Chance und schiebt die Kugel ins linke Toreck zur 2:0-Führung (59.).

Sechs Minuten später wechselt Armin Veh erneut und bringt nun Oczipka, Aigner sowie Lanig für Djakpa, Matmour und Köhler. Das Spiel wird jetzt vollends langweilig, bis die Gastgeber in der Schlussviertelstunde noch einmal zwei Schippen drauf packen und durch Ludy (79.), Singer (80.) und Conzelmann (86.) noch die Möglichkeit zum Anschlusstreffer haben, die Torhüter Nikolov jedoch problemlos vereiteln kann. So bleibt es beim 2:0, die Eintracht holt damit dem fünften Sieg im 5. Testspiel und der Trainer gönnt seiner Mannschaft erst einmal zwei freie Tage.


Stimmen zum Spiel

Armin Veh: “Gegen Aalen haben wir es gut gemacht, da ist der Ball ist ganz gut gelaufen. Heute lief es nicht so gut, die Jungs waren ziemlich müde. Der Gegner war gut, für Oberliga-Verhältnisse gut strukturiert und sehr laufstark.”

Präsident Peter Fischer: “Ich war heute Morgen schon zwei Stunden in Pirmasens und bin a) überrascht, dass man sich in der Stadt so gut verfahren kann, b) freue ich mich über so ein schönes Stadion und c) ärgere ich mich, dass Pirmasens nur in der Oberliga spielt. Das Team gehört in die Regionalliga. Unsere Vorbereitung auf das Spiel war natürlich alles andere als optimal, wir sind ja erst in der Nacht wieder heimgekommen. Heute Nacht bleibe ich noch in Pirmasens und lass mir mal die Kneipenszene zeigen.“

Peter Tretter, FKP-Trainer: “Ich bin sehr zufrieden. Sich gegen einen Bundesligisten fünf richtig gute Chancen rauszuspielen, das ist überragend. Den Frankfurtern haben teilweise die spielerischen Mittel gegen uns gefehlt.“


Vadim Demidov ist der neue Innenverteidiger, Bamba Anderson kehrt zurück

Zwei Tage nach dem Testsieg gegen Mannheim bestätigen sich endlich die Gerüchte, die seit Tagen kursieren. Der 25-jährige Norweger Vadim Demidov unterschreibt am Montag einen Dreijahres-Vertrag bei der Eintracht. Zuletzt spielte der Innenverteidiger beim spanischen Erstligisten Real Sociedad und wird für eine Ablösesumme von ca. 500.000 Euro plus einem Nachschlag bei Erreichen der Champions League verpflichtet. “Mit Demidov konnten wir einen spielstarken Innenverteidiger mit Leader-Qualitäten verpflichten, der somit genau ins Mannschaftsprofil von Eintracht Frankfurt und Cheftrainer Armin Veh passt“, freut sich Bruno Hübner, der den Norweger kurz vor Unterzeichnung bei einem englischen Erstligisten zum Wechsel nach Frankfurt überredet hat: “Doch dann bin ich dazwischen gegrätscht.“

Zudem bestätigt Armin Veh, dass auch Bamba Anderson an den Main zurückkehren wird. Nachdem Ende Juni die Kaufoption über 1,5 Millionen Euro aus finanziellen Gründen nicht gezogen wurde, hatte Bruno Hübner zunächst wochenlang vergeblich über ein weiteres Leihgeschäft mit Mönchengladbach verhandelt. Schließlich hat die Taktik des Managers Erfolg, denn am 2. August unterschreibt der 24-jährige Innenverteidiger einen Drei-Jahresvertrag bei der Eintracht. Nach Informationen des kicker-Sportmagazins erhält Mönchengladbach eine Ablösesumme von 800.000 Euro und einen nicht genannten Nachschlag am Saisonende, der von der Anzahl seiner Einsätze abhängig ist. (tr)

 

 


 

 

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