SV Waldhof Mannheim - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2012/2013

0:2 (0:0)

Termin: 25.07.2012
Zuschauer: 3.554
Schiedsrichter: Tobias Fritsch (Bruchsal)
Tore: 0:1 Benjamin Köhler (54.), 0:2 Karim Matmour (74.)

 

 

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SV Waldhof Mannheim
Eintracht Frankfurt

  • Rainer Adolf
  • Jure Colak
  • Dennis Geiger
  • Patrick Huckle
  • Philipp Stiller
  • Dennis Franzin
  • David Lauretta
  • Martin Wagner
  • Massih Wassey
  • Ajdin Zeric
  • Vllaznim Dautaj

 


 

Wechsel
  • Karapetyan für Vllaznim Dautaj (46.)
  • Malchow für Massih Wassey (59.)
  • Kochendörfer für David Lauretta (64.)
  • Stark für Philipp Stiller (70.)
  • Memic für Dennis Geiger (81.)
Wechsel
Trainer
  • Reiner Hollich
Trainer

 

 

Mo ist dann mal weg…

"Dann fehlen noch ein Verteidiger und ein Stürmer", erklärt Armin Veh im Training, nachdem der achte Neuzugang, Innenverteidiger Vadim Demidov von Real San Sebastian, seine ersten beiden Einheiten im Waldstadion absolviert hat und bestätigt wird, dass Bamba Anderson, der zur Zeit an einer schweren Mandelentzündung laboriert, von Mönchengladbach in den nächsten Tagen definitiv verpflichtet werden wird. Eine Eingewöhnungsphase gibt es für Demidov nicht, sagt der Trainer, der den 25-jährigen Norweger nach der Vormittagseinheit heute sogleich beim Testspiel in Mannheim einsetzen will, zu dem der gesamte Kader reisen wird.

Zumindest der Teil der Mannschaft, auf die Armin Veh bauen will, denn Friend pausiert aufgrund von Problemen im rechten Knie und Tzavellas ist weiterhin freigestellt, hat aber noch immer keinen neuen Verein gefunden, was Armin Veh sehr irritiert: “Er ist 24 Jahre alt, Nationalspieler, hat bei der EM gespielt - also, wenn wir den nicht abgeben können, wen sollen wir denn dann noch abgeben können?“ Gegen den Vorjahreszwölften der Regionalliga Süd plant der Trainer mit seiner vermeintlich stärksten Mannschaft zu beginnen, so dass Jung, Demidov, Butscher und Oczipka die Viererkette bilden, Schwegler sowie Rode vor der Abwehr spielen und Aigner, Meier sowie Inui im offensiven Mittelfeld hinter Occéan stehen.

Bereits am 3. August geht für Waldhof Mannheim die Saison in der neuen Regionalliga Südwest los und Trainer Reiner Hollich plagen Verletzungssorgen, so dass er eine Saisonprognose erst gar nicht abgibt: "Ich werde jetzt nicht nervös. Wir haben noch etwas Zeit. Ich denke, wenn alle mit an Bord sind, sind wir ganz gut aufgestellt.“ Trotz der anstrengenden Vorbereitung gibt er sich für das Spiel gegen die Eintracht optimistisch: "Es geht zwar an die Substanz. Aber wir freuen uns trotzdem auf dieses Spiel gegen einen Erstligisten. Wir wollen den Frankfurtern möglichst ähnlich lange Paroli bieten wie zuletzt Hoffenheim“, gegen die Waldhof vor vier Tagen mit 0:2 verloren hatte.

Bei hochsommerlichen Temperaturen sind es 3500 Zuschauer, darunter gut die Hälfte aus Frankfurt, die in den ersten Minuten ein langweiliges Spiel sehen. Vorsichtiges Abtasten und lange Ballstafetten ohne Raumgewinn bestimmen die Anfangsphase, in der die Eintracht zwar mehr Ballbesitz hat, aber kaum Druck entwickelt. So ist es Mannheim, das die erste Chance hat, nachdem die Frankfurter Abwehr mit einem Heber in die Gasse überlistet wird. Dautay zieht in den Strafraum und versucht sich gegen Trapp mit einem Heber, der jedoch knapp neben dem rechten Pfosten landet (9.).

Vier Minuten später zeigt sich auch einmal die Eintracht, nachdem sich Jung auf der rechten Außenbahn durchsetzen kann und zu Aigner flankt, der die Kugel aus gut 20 Metern knapp über den Kasten von Adolf zimmert. Frankfurt bleibt am Drücker, Schwegler schickt Jung steil, der an den Ball kommt und ihn kurz vor der Torauslinie scharf in die Mitte zieht, wo Occéan direkt annimmt und das Leder gegen die Latte jagt. Der Kugel springt zurück und diesmal ist es Inui, der ihn knapp neben das Tor setzt (17.). Weiterhin drücken die Gäste den Regionalligisten mit schnellen Kombinationen in die eigene Hälfte, ohne aber die Abwehr sonderlich unter Druck zu setzen. So ist es ein öffnender Pass von Aigner vom Mittelkreis aus, der endlich für Raum sorgt. Jung kommt vor dem rechten Strafraumeck an das Leder, zieht in die Mitte und schießt, verfehlt das Tor jedoch knapp (25.).

Nachdem es Meier vier Minuten später nach schönem Zuspiel von Inui nicht besser macht und nur den Außenpfosten trifft, verfällt das Spiel wieder in den Trott der Anfangsphase. Erst kurz vor der Halbzeit zeigen sich auch die Hausherren auch einmal angriffslustig, nachdem von deren Offensivabteilung gut eine halbe Stunde kaum etwas Konstruktives zu sehen war. Zunächst köpft Dautay einen langen Ball freistehend über den Kasten und eine Minute später ist es Wagner, der Trapp mit einem Distanzschuss prüft (42.). So geht es mit dem 0:0 in die Pause und Armin Veh ist immerhin mit seinem ordentlich spielenden Neuzugang Demidov zufrieden: “Er hat gezeigt, dass er Klassebälle nach vorne spielen kann, nur an der Fitness fehlt es noch bei ihm.“ Daher wechselt ihn der Trainer sicherheitshalber aus, so dass jetzt Jung in die Innenverteidigung rutscht und Celozzi auf rechts verteidigt. Zudem kommen Lanig, Matmour, Köhler und Idrissou für Schwegler, Aigner, Meier und Occéan.

Nachdem sich auch die Sonne ein wenig verzieht, wird das Spiel der Eintracht im zweiten Abschnitt endlich ein wenig druckvoller. Vor allem Idrissou ist in den Anfangsminuten kaum zu halten und kommt prompt zu zwei Chancen. Zunächst rauscht sein Schuss aus zwölf Metern knapp über die Latte und drei Minuten später ist es Torhüter Adolf, der seinen Knaller entschärfen kann (55.). Kaum sechzig Sekunden später setzt der 32-jährige Kameruner Matmour im Strafraum ein, der abziehen will, jedoch von Huckle unsanft von den Beinen geholt wird. Sehr zum Unbill der Waldhofanhänger zeigt Schiedsrichter Fritsch sofort auf den Punkt und Köhler schnappt sich den Ball. Er läuft seelenruhig an, Torhüter Adolf springt nach rechts und Benny schlenzt die Kugel ins linke Toreck zur 1:0-Führung für die Eintracht (57.).

Inzwischen ist es ein Spiel auf ein Tor. Diesmal setzt sich Inui im Zusammenspiel mit Oczipka auf der linken Seite durch und flankt scharf in die Mitte, wo Meier und Idrissou das Leder ebenso knapp verpassen wie der nachrückende Matmour (60.). Drei Minuten später steht erneut Huckle im Mittelpunkt, als er eine Flanke von der rechten Seite wegbolzen will, den Ball aber so unglücklich trifft, dass er nur um Zentimeter am eigenen Pfosten vorbei segelt.

Der 18-jährige Waldhöfer Außenverteidiger bleibt im Blickpunkt, nachdem die Eintracht in der 67. Minute Djakpa und Kittel für Oczipka sowie Inui bringt. Kittel ist es, der Huckle auf der rechten Außenbahn bedrängt, während der zurück zu seinem Torhüter spielen will. Doch der Pass missrät ihm so sehr, dass er genau beim freistehenden Idrissou am Sechszehner landet. Der tänzelt vor Torhüter Adolf, umkurvt ihn ein wenig staksig, so dass er vom rechten Fünfmetereck nicht abschließt, sondern quer zu Matmour passt, der zum Glück keine Probleme hat, die Kugel aus fünf Metern zum 2:0 ins verwaiste Tor zu schlenzen (74.).

Danach beschränkt sich die Eintracht darauf, dass Ergebnis zu verwalten, während dem Regionalligisten offensichtlich die Puste ausgeht, wie Torhüter Adolf feststellt: “Wir haben versucht gut zu stehen und haben dies auch sehr gut gemacht. Zum Ende hin fehlte die Kraft bei diesen Temperaturen.“ Ein Lob erhält Mannheim auch von Armin Veh, dem das Spiel seiner Mannschaft keine wesentlichen neuen Erkenntnisse geliefert hat: “Die Mannheimer waren platt in der zweiten Hälfte, die sind am Anfang ja gerannt wie die Wiesel, haben gut gespielt.“

Dennoch lässt er durchblicken, dass er auch künftig nur mit einer Spitze spielen will und dass Occéan momentan die Nase vorne hat, glaubt aber, dass Idrissou dies anerkennen wird: “Mo ist Sportsmann genug, das zu akzeptieren. Die Aufstellung ist ja nicht in Stein gemeißelt. Er gibt in jedem Training alles und setzt auch nicht gleich wegen jedem kleinen Wehwehchen aus. Ohne Mo hätten wir den Aufstieg nicht geschafft, er war der entscheidende Faktor.“ Doch einen Tag später ist auf einmal alles ganz anders…


Mo Idrissou wechselt nach Kaiserslautern, Erwin Hoffer kommt zurück

Völlig überraschend vermelden die Ticker kaum 24 Stunden nach dem Sieg in Mannheim, dass Mo Idrissou um seine Freigabe gebeten hat und für eine Ablösesumme von rund 500.000 Euro mit sofortiger Wirkung zum Bundesligaabsteiger Kaiserslautern wechselt. Scheinbar ist er mit der drohenden Reservistenrolle gar nicht zufrieden und sei auch sonst nicht so pflegeleicht gewesen, sickert jetzt durch. "Manchmal macht ein Transfer im Sinne des Spielers Sinn, wenn dadurch Konfliktpotenzial vermieden wird", erklärt Heribert Bruchhagen vielsagend, während Armin Veh ergänzt: “Ich hätte mit Mo keinen Konflikt gehabt, er wusste aber, dass er es bei mir schwer haben würde. Mo ist ein verdienstvoller Spieler, der viel für Eintracht Frankfurt geleistet hat. Und wenn er dann die Möglichkeit hat, so einen langfristigen Vertrag zu unterschreiben, verbaue ich ihm so eine Chance nicht.“

“Dass wir jetzt einen neuen Stürmer brauchen, ist sowieso klar“, betont der Trainer zudem. Erwin Hoffer wird er nicht meinen, denn der trainiert seit kurzem wieder bei der Eintracht und soll auch beim zweiten Trainingslager im österreichischen Feldkirchen teilnehmen. Der 25-jährige Österreicher soll erneut für ein Jahr vom SSC Neapel ausgeliehen werden, da sich ein Kauf aus finanziellen Gründen nicht realisieren lässt, erklärt Bruno Hübner: "Da waren die Vorstellungen zu weit auseinander. Wir haben das um ein Jahr verschoben." (tr)

 

 


 

 

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