Eintracht Frankfurt - Valencia C.F.

Freundschaftsspiel 2012/2013

4:2 (2:1)

Termin: 11.08.2012
Zuschauer: 20.100
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Tore: 1:0 Stefan Aigner (19.), 2:0 Olivier Occéan (22.), 2:1 Pablo Piatti (26.), 2:2 Pablo Hernandez (51.), 3:2 Olivier Occéan (62.), 4:2 Erwin Hoffer (80.)

 

 

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Eintracht Frankfurt
Valencia C.F.

 


  • Alves
  • Adil Rami
  • David Albelda
  • Pablo Piatti
  • Antonio Barragán
  • Jonathan Viera
  • Pablo Hernandez
  • Dani Parejo
  • Juan Bernat
  • Carlos Delgado
  • Salva Ruiz

 

Wechsel
Wechsel
  • Portu für Jonathan Viera (68.)
  • Sofiane Feghouli für Juan Bernat (77.)
  • Paco Alcácer für David Albelda (77.)
  • Quintanilla für Adil Rami (77.)
Trainer Trainer
  • Mauricio Pellegrino

 

 

Nach vorne hui, nach hinten …

“Ich entscheide jede Woche neu, ich mach Rotation. Wir werfen das Alte über den Haufen, dass man dem Torhüter Sicherheit geben muss“, erklärt Armin Veh feixend in einer Journalistenrunde. Einer nimmt es ernst, fragt beim Trainer nach und heraus kommt beim Blatt mit den großen Buchstaben die “geplante Torwart-Rotation“ zwischen Nikolov und Trapp, die just über den Sportinformationsdienst deutschlandweit die Runde macht. “Ich habe wirklich nicht gedacht, dass der das ernst meint bei der Nachfrage, wirklich nicht“, grinst Armin Veh vor der Generalprobe gegen den siebenmaligen spanischen Meister Valencia CF, den Eintracht-Vermarkter Sportfive als “Highlight der Saisonvorbereitung“ präsentiert. Heute jedenfalls ist es Trapp, der das Tor vor Jung, Demidov, Butscher und Oczipka hüten wird.

Noch immer ist dies nicht die Wunschabwehr für den Trainer, doch Anderson hat nach seiner Mandelentzündung noch Trainingsrückstand und der avisierte Wechsel von Abwehrspieler Carlos Zambrano vom FC St. Pauli verzögert sich weiterhin. Umso schlimmer für Armin Veh, dass eine Woche vor dem DFB-Pokalspiel gegen Aue auch noch “irrsinnige“ Länderspiele auf dem Programm stehen, so dass Kittel, Jung und Rode mit den DFB-Nachwuchsteams und Djakpa sowie Demidov wohl von Sonntag bis Mittwoch mit ihren Nationalmannschaften unterwegs sein werden. Doch zurück zur Aufstellung, in der wie zuletzt Schwegler sowie Rode im defensiven Mittelfeld agieren werden, Aigner und Inui die Außenpositionen besetzen und Meier im offensiven Mittelfeld hinter Occéan beginnen wird.

"Wir nehmen das Spiel gegen die Eintracht sehr ernst. Es ist ein guter Test für uns, eine Woche vor dem ersten Spiel in der spanischen Meisterschaft gegen Real Madrid", erklärt der neue Trainer von Valencia, Mauricio Pellegrino, der mit den “Fledermäusen“ 2002 und 2004 als Spieler die vorerst letzte spanische Meisterschaft gewonnen hatte. An einen Titel ist angesichts von noch immer über 120 Millionen Euro Schulden nicht zu denken, doch zumindest die dritte Kraft in Spanien will Valencia auch in dieser Saison bleiben. Beweisen sollen sich heute allerdings einige Reservisten und Nachwuchskräfte wie Delgado, Ruiz und Bernat, nachdem Valencia bereits vor zwei Tagen ein hartes Testspiel gegen Tottenham absolviert hatte. Die rund 20.000 Zuschauer im Waldstadion werden daher vergeblich nach dem Ex-Wolfsburger Costa, Banega oder Nationalspieler Soldado Ausschau halten.

Dafür sehen sie eine engagiert beginnende Eintracht, die den Ball und überraschend auch die Spanier laufen lässt, um sich sogleich in der Hälfte der Spanier festzusetzen. Da ist es kein Wunder, dass die Eintracht die erste Möglichkeit durch Inui nach einem Einwurf von Meier hat. Doch sein Schuss aus zwanzig Metern geht knapp am linken Pfosten vorbei (9.). Es bleibt dabei, Frankfurt macht das Spiel und setzt Valencia bei Ballbesitz bereits in deren Hälfte unter Druck, so dass den Gästen kaum ein halbwegs gefährlicher Angriff gelingt. Dafür kombiniert die Eintracht schnell und direkt über Schwegler, Inui und Meier, der den Ball in den Lauf von Occéan legt. Doch den Zweikampf mit dem spanischen Gegenspieler wertet der Schiedsrichter sehr kleinlich auf Stürmerfoul (15.).

Nachdem Demidov bei einem ersten Konterversuch von Valencia überlaufen wird und für sein Rettungsfoul die gelbe Karte erhält, geht es sogleich auf der anderen Seite weiter. Inui, den es immer wieder in die Mitte zieht, passt auf Oczipka auf der linken Außenbahn, der eine gefühlvolle Flanke an den Elfmeterpunkt schlägt. Occéan beschäftigt zwei Gegenspieler und aus dem Hintergrund rauscht Aigner heran, der das Leder mit einem schönen Flugkopfball zum 1:0 ins linke Toreck köpft (20.). Knapp zwei Minuten später gibt es nach einem Foul an Rode Freistoß, den Jung vor den Fünfmeterraum schlenzt. Torhüter Alves patscht die Kugel nach vorne, wo sie genau bei Inui landet, der sie aus gut zwanzig Metern volley nimmt. Der Ball geht wohl vorbei, doch Occéan steht goldrichtig und lenkt ihn mit der Brust gegen die Laufrichtung von Alves zum 2:0 ins Netz (22.).

Wie entfesselt spielen sie jetzt nach vorne, Oczipka setzt sich auf links durch und passt zu Inui in die Mitte, der den Ball direkt auf Aigner weiterleitet. Auch der zögert nicht, setzt seinen Schuss aus dreizehn Metern aber über die Latte (25.). Der ungestüme Sturmdrang zeigt aber auch seine Kehrseite. Wieder rücken die Frankfurter Abwehrspieler weit nach vorne, so dass Demidov plötzlich mit einem Doppelpass ausgespielt wird und weder Butscher noch Jung die Lücke schließen. Viera reagiert sofort und schiebt die Kugel in den Lauf von Piatti, der von der Strafraumgrenze aus flach abzieht. Der heran rauschende Jung fälscht noch leicht ab, so dass der Ball unhaltbar für Trapp zum 1:2-Anschluss im Tor landet (26.).

Danach besinnt sich die Eintracht auf einen kontrollierten Spielaufbau, so dass es vor dem Kasten von Alves jetzt ruhiger wird. Dennoch bleiben sie überlegen, Oczipka zeigt sich lauffreudig mit guten Flanken, auch Inui beweist Spielverständnis und Aigner wirbelt mit viel Engagement auf der rechten Seite ganz nach der Vorgabe des Trainers: “Wenig hohe Bälle, Kurzpassspiel mit wenigen Kontakten.“ Aber Valencia wird endlich offensiver, erneut versuchen sie es durch die Mitte mit einem Doppelpass. Viera kommt vor dem Sechszehner an die Kugel und zieht sofort ab, aber Trapp ist zur Stelle und kann den platzierten Schuss um den linken Pfosten lenken (32.). Nachdem sich Piatti kurz darauf auf der linken Außenbahn durchsetzt, seine scharfe Flanke am Fünfmeterraum aber keinen Abnehmer findet und Inui einem Schlenzer knapp neben das rechte Toreck setzt (35.), ist es ein knapp über die Latte segelnder Freistoß von Parejo, der das letzte Ausrufezeichen dieser unterhaltsamen ersten Halbzeit setzt (41.).

Im zweiten Abschnitt kommen bei der Eintracht Anderson, Celozzi und Lanig für Demidov, Jung sowie Rode, während bei Valencia zwar kein neuer Mann, dafür aber neuer Angriffsschwung zu kommen scheint. So muss sich Trapp bereits nach wenigen Sekunden bei einem Flachschuss strecken, um den Ball um den Pfosten zu lenken. Dann die 52. Spielminute, auf der linken Außenbahn übertreiben Oczipka und Inui das Direktspiel an der Mittellinie, so dass Viera in den Pass des Japaners spritzen kann und, da auch Rode sowie Schwegler weit aufgerückt sind, viel zu viel Raum hat, um nach vorne zu laufen. Butscher lauert an der Strafraumlinie, kann aber das Zuspiel auf Piatti nicht verhindern, der den Ball am linken Fünfmeterraumeck eiskalt an Trapp vorbei zum 2:2 einschiebt. "Wir wollen mutig spielen und uns in der ersten Liga nicht verstecken. Ich hoffe, es geht nicht nach hinten los", meint Schwegler, während Armin Veh deutlicher wird: “Nach hinten haben wir Probleme, keine Frage.“

Dennoch lässt sich die Eintracht vom Ausgleich nicht beirren und spielt weiterhin nach vorne. Und sie werden belohnt, auch wenn ein Freistoß von Schwegler aus knapp 25 Metern um Zentimeter über das linke Toreck streicht (57.). Denn kaum sechs Minuten später ist es erneut der Kapitän, der einen Freistoß im Halbfeld ausführt. Diesmal schlenzt er an den linken Strafraumrand, Aigner gewinnt sein Kopfballduell und verlängert die Kugel in die Mitte, wo Occéan mutterseelenallein steht und sie zum 3:2 in die Maschen zimmert (63.). Kurz darauf wird es hektisch, denn Armin Veh wechselt gleich fünf Spieler aus, so dass nun unter anderem der 17-jährige Kempf anstelle von Butscher in der Abwehr spielt und Hoffer für Occéan stürmt, um sich sogleich zu zeigen. Im Halbfeld erobert er das Leder und sprintet nach Doppelpass mit Kittel in den Strafraum, kann jedoch von einem grätschenden Abwehrspieler in letzter Sekunde vom Ball getrennt werden (68.).

Die Eintracht bleibt offensiv, offenbart jedoch so einige Lücken im Mittelfeld, die die vielen Nachwuchsspieler von Valencia, die inzwischen auf dem Platz stehen, aber nicht nutzen. So ist es Hoffer, der die nächste Chance hat, aber an Torhüter Alves scheitert (72.). Der dritte Streich hingegen sitzt, nachdem sich Celozzi auf der rechten Außenbahn durchsetzt und butterweich vor den langen Pfosten flankt. Hoffer erläuft die Flanke und haut den Ball volley zum 4:2-Endstand in die Maschen (81.). Es ist der achte Sieg im neunten und letzten Vorbereitungsspiel, mit dem Armin Veh zufrieden ist: "Das war für uns ein richtig guter Test gegen einen richtig guten Gegner, auch wenn einige gefehlt haben. Das ist unser Spiel, so wollen wir erfolgreich sein, ich verspreche mir mehr davon, als wenn wir 30 Meter vor dem Tor darauf warten, dass wir einen reinbekommen. Nach hinten müssen wir uns allerdings verbessern."


Was lange währt… - Carlos Zambrano und Dorge Kouemaha verstärken die Eintracht

Nach wochenlangen Gezeter unterschreibt der 23-jährige peruanische Innenverteidiger Carlos Zambrano, der zuvor bei St. Pauli spielte, drei Tage vor dem Pokalspiel einen Dreijahres-Vertrag bei der Eintracht. "Wir waren sieben, acht Wochen an dem Spieler dran. Es war insgesamt nicht einfach", erklärt Bruno Hübner. Von der Ablösesumme, die etwa 1,2 Millionen Euro betragen soll, geht nur etwa 30 Prozent nach St. Pauli, den Rest erhält eine Schweizer Agentur, die die Rechte an dem Spieler besaß.

"Natürlich waren die vergangenen beiden Jahre nicht so erfolgreich, doch davor hat er immer zweistellig getroffen, auch wenn es nicht die Bundesliga war", sagt Bruno Hübner über den zweiten Freitags-Neuzugang, um sogleich zu ergänzen: "Hinzu kommt sein einwandfreier Charakter. Er wird die Rolle als zweiter oder dritter Stürmer problemlos annehmen." Gemeint ist der 29-Jährige Kameruner Dorge Kouemaha, der zuletzt beim 1. FC Kaiserslautern spielte, dort aber einen Achillessehnenriss erlitten hat. Die Eintracht hat den Stürmer für ein Jahr mit Kaufoption für ca. 300.000 Euro vom FC Brügge ausgeliehen. (tr)

 

 


 

 

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