Bayer 04 Leverkusen - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2013/2014 - 16. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 15.12.2013, 17:30 Uhr
Zuschauer: 26.242
Schiedsrichter: Wolfgang Stark (Ergolding)
Tore: 0:1 Marco Russ (61.)

 

 

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Bayer 04 Leverkusen
Eintracht Frankfurt

  • Bernd Leno
  • Giulio Donati
  • Philipp Wollscheid
  • Ömer Toprak
  • Emre Can
  • Lars Bender
  • Simon Rolfes
  • Gonzalo Castro
  • Robbie Kruse
  • Stefan Kießling
  • Heung-Min Son

 


 

Wechsel
  • Jens Hegeler für Lars Bender (67.)
  • Eren Derdiyok für Robbie Kruse (68.)
  • Levin Öztunali für Giulio Donati (84.)
Wechsel
Trainer
  • Sami Hyypiä
Trainer

 

 

Das Glück erkämpft

“Wir dominieren unsere Gruppe in der Europa League, aber in der Liga kriegen wir nur auf die Mütze“, gnoddert Marco Russ unmittelbar nach dem Einzug in die Zwischenrunde, um sich ebenso wie Armin Veh wieder auf das Ligaspiel beim aktuellen Tabellenzweiten am Sonntag zu konzentrieren. Das angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen nicht gerade Hoffnung auf ein so dringend benötigtes Erfolgserlebnis macht, wie der Trainer einräumt: “Leverkusen spielt eine Riesensaison, ist sechs Punkte vor Dortmund und nur vier hinter den Bayern, obwohl die alles gewinnen. Eigentlich haben wir keine Chance. Aber vielleicht ist gerade das unsere Chance.“ Darauf setzt er ebenso wie auf das bislang so vermisste Glück, aber: “Ohne Engagement, ohne viel Laufarbeit, ohne taktisches Geschick, kommt auch kein Spielglück.“ Engagement haben ein paar der Spieler am Donnerstag gegen Nikosia gezeigt, so dass Armin Veh auf Joselu im Sturm setzt, hinter dem eine offensive Dreierreihe mit Flum, Rosenthal und Schröck agieren wird. Da Rode wegen einer Oberschenkelblessur kurzfristig passen muss, spielen Russ und Schwegler vor der Abwehr, in der Djakpa anstelle von Oczipka beginnen wird.

Fast still und heimlich hat sich die zuhause noch ungeschlagene Werkself in dieser Saison mit beachtlichen 37 Punkten hinter den Bayern festgesetzt, zudem überwintern sie im DFB-Pokal und in der Champions League. Nie zuvor hatte Leverkusen zu diesem Zeitpunkt mehr Zähler auf dem Konto, was Trainer Hyypiä zumindest offiziell wenig beeindruckt. Vielmehr ermahnt er sein Team eindringlich: “Statistik ist nicht so meine Sache. Wir müssen weiter punkten und dabei dieselbe Einstellung wie zuletzt zeigen. Dieses Feuer, dieser Wille darf nie ausgehen, sonst können wir besser die U23 spielen lassen und die Winterpause jetzt schon einläuten." So soll auch heute ohne den verletzten Sidney Sam die 18-Tore-Offensivreihe mit Son auf links, Kruse auf der rechten Seite und Stephan Kießling im Sturmzentrum ordentlich wirbeln. In der Abwehr vertraut der 40-jährige Finne weiter auf den ehemaligen Eintracht-Jugendspieler Emre Can sowie auf Donati und Toprak, neben dem für den rotgesperrten Spahic Wollscheid in der Innenverteidigung spielt.

Das haben sie sich bei der Werkself wohl anders vorgestellt. Nicht ängstlich und verhalten, sondern früh attackierend und mit schnellen Angriffen vor allem über die rechte Seite lassen die Frankfurter das so gefürchtete schnelle Umschaltspiel der Gastgeber gar nicht erst zur Entfaltung kommen. Leverkusen scheint sichtlich beeindruckt zu sein, kaum kann eine Flanke von Jung geblockt werden, da ist die Kugel schon wieder bei Djakpa auf der linken Seite, bei dessen Hereingabe Torhüter Leno erstmals vehement eingreifen muss (5.).


Rosenthal

Schade nur, dass die Präzision bei den Flanken mal wieder fehlt, was sich aber in der zwölften Minute ändert, als Zambrano den Ball hoch und weit auf die rechte Seite zu Jung befördert, der ihn prima annimmt und sofort präzise vor den Fünfer schlägt. Rosenthal steigt aus 8 Metern hoch und köpft das Leder gegen Lenos Laufrichtung als Aufsetzer in Richtung des rechten langen Pfostens, gegen den es leider prallt, um nachfolgend geklärt zu werden. Ein schöner Spielzug, der ein Tor verdient hätte, aber Schröck setzt schon wieder beherzt nach und unterbindet einen Angriffsversuch erfolgreich. Über Flum kommt die Kugel zu Djakpa am linken Strafraumeck, der leider nicht sofort abzieht, sondern erst verzweifelt sein linkes Bein sucht, um sie nur in die Arme des Torhüters zu semmeln (14.). Die Frankfurter bleiben dran, Joselu scheitert nach Zuspiel von Schröck an Torhüter Leno und kurz darauf bleibt Jung zwar hängen, erkämpft sich aber den Ball, um seinen Schuss aus 17 Metern allerdings ein Stück über die Latte zu ziehen (21.).

Weiterhin ist von den Gastgebern kaum etwas zu sehen. Und wenn einmal ein Steilpass den Weg durch die Gasse findet, ist Zambrano zur Stelle und grätscht Son die Kugel von den Schlappen (25.). Leverkusen forciert zwar den Druck, doch es gibt kein Durchkommen. “Frankfurts Spielplan hat es uns sehr schwer gemacht, aber wir haben auch zu langsam gespielt und uns zu wenig bewegt“, klagt Sami Hyypiä, während die Eintracht in der Defensive weiterhin konzentriert agiert. Nicht einmal die vermeintlich so gefährlichen Freistöße von Castro sind bislang der Brüller. Immerhin darf noch einmal die Luft angehalten werden, als ein Flachpass von Jung auf Rosenthal in letzter Sekunde geklärt wird und im direkten Gegenzug Zambrano mit einem spektakulären Seitfallzieher einen Kopfball von Kießling ablenkt (41.). So geht es torlos in die Halbzeitpause, in der Bayer-Manager Völler über den fehlenden Einsatz seiner Mannschaft mäkelt.

Sami Hyypiä scheint in der Kabine ebenfalls die richtigen Worte gefunden zu haben, denn die Gastgeber beginnen das Spiel jetzt mit fast schon wildem Einsatz und drängen die Frankfurter tief in die eigene Hälfte. So zieht Kruse nach Zuspiel von Kießling sogleich vom rechten Strafraumeck ab und prüft Kevin Trapp, der das Leder über die Latte lenken kann (47.). Nur eine Minute später ist der Australier wieder zur Stelle, doch seine Direktabnahme nach einem von Trapp geklärten Cam-Freistoß landet ein Stück neben dem rechten Pfosten. Ausruhen ist nicht, wieder liegt das Runde auf der linken Seite, das Castro vor den Fünfer zirkelt. Wollscheid springt höher als Anderson, aber der Frankfurter Torhüter ist blitzschnell unten und hält den Aufsetzer fest (51.). Nicht nur der Keeper, auch Zambrano verdient sich weiter Bestnoten, diesmal nach einem Pass von Kruse an den Fünfmeterraum, wo Kießling bereit steht. Doch der Peruaner grätscht dem sichtlich frustrierten 29-Jährigen das Runde reaktionsschnell von den Füßen. Es bleibt brenzlig, wieder blockt Zambrano den vom Bundes-Jogi so ungeliebten Stürmer ab, doch schon ist Kruse auf halbrechts durch, wird aber von Anderson erfolgreich abgedrängt. Sekunden später versucht sich auch Son nach einem Solo mit einem Schuss aus 18 Metern. Aber wieder pariert Kevin Trapp den platzierten Flachschuss mit einer schönen Hechteinlage (56.).


Russ zum Sieg

Puh, ob das gutgeht? Der Druck bleibt hoch und die Entlastungsangriffe der Frankfurter Mangelware. “Und dann hatten wir endlich einmal Spielglück“, nimmt Heribert Bruchhagen es vorweg. Denn nach einem Handspiel von Castro in der Nähe des Mittelkreises führt Schwegler den fälligen Standard schnell aus. Fast zu schnell für Jung, der den Flachpass gerade noch an der rechten Seitenauslinie erreicht, sich den Ball zurecht legt und eine wunderschöne Flanke vor den langen Pfosten schlägt. Torhüter Leno zögert, nicht aber Russ, der im Zentrum das Duell gegen Wollscheid gewinnt und die Kugel aus vielleicht fünf Metern wuchtig zum 1:0 unter die Latte köpft (61.). “Sebi hat den Ball mit schön viel Speed reingebracht und dann war es für mich nicht mehr so schwer“, freut sich der Torschütze über seinen dritten Treffer, während Leverkusen postwendend mit wütenden Angriffen antwortet. So erkämpft sich Kießling das Leder gegen Schröck und zieht im Zusammenspiel mit Son in den Strafraum, um zurück auf Donati zu legen. Der haut aus 15 Metern flach drauf, aber erneut taucht der Frankfurter Torhüter blitzschnell ab und kann den Ball mit der linken Hand um den Pfosten lenken (63.).

Fast blind rennen sie das Frankfurter Bollwerk an, so dass der Bayer-Trainer reagiert und mit Hegeler sowie Derdiyok für Bender und Kruse zwei frische Offensivkräfte bringt (68.). Das Spiel wird hitziger, die Zweikämpfe härter, aber sie steht, die Hintermannschaft, die nun zu ersten Entlastungsangriffen kommt. So wird Joselu bei einem Gegenstoß von Hegeler 20 Meter vor dem Tor gefoult. Die Position für Djakpa, der tatsächlich ausführt, seinen Schuss aber knapp über die Latte schlenzt (71.). Zwei Minuten später macht sich Russ auf den Weg. Er sollte quer zu Jung auf der rechten Außenbahn legen, doch der “Übermut“ treibt ihn nach vorne, wo er aus über zwanzig Metern abzieht. Der Schuss wird geblockt und über Son, Castro und Kießling geht es in die Frankfurter Hälfte während Russ mit schmerzverzerrtem Gesicht hinterher “eiert“. Denn bereits bei seinem Schuss ist sein alter Muskelfaserriss wieder aufgebrochen. Kießling interessiert dies wenig, beherzt rennt er in den Sechzehner und flankt von halblinks auf den aufgerückten Innenverteidiger Toprak. Der erwischt die Kugel am Elfmeterpunkt zum Glück nicht richtig, so dass sein Kopfball am linken Pfosten vorbeisaust (73.). Tiefes Durchatmen bei Armin Veh: “Dass das Ding reingegangen wäre, hätte noch gefehlt. Russ darf in dieser Situation nicht schießen, er muss abspielen.“ Doch der ist bestraft genug, Barnetta kommt für den 28-Jährigen in die Partie, für den die Hinrunde gelaufen ist. “Das ist mir im Moment piep egal, das Tor zählt, sonst nichts“, freut sich Russ dennoch.


Trapp

Denn die Uhr tickt diesmal für die Eintracht, während sich Leverkusen weiter erfolglos an Brechstange und hohen Bällen versucht. Zudem ist da immer noch Kevin Trapp, der Castros Schuss aus zehn Metern pariert und kaum zwei Minuten später schnell herausstürzt, als Toprak am rechten Strafraumeck nach Zuspiel von Kießling frei an die Kugel kommt. So erstarrt der 24-Jährige vor dem Frankfurter Torhüter fast in Ehrfurcht und schaufelt ihn nur über die Latte (83.). Kurz darauf lässt Djakpa die Gemüter der Leverkusener mächtig hochkochen, als er bei einem Zusammenprall mit Rolfes den sterbenden Schwan mimt und ein paar wertvolle Sekunden herausholt. Diese nutzt Armin Veh, um die ominöse 86. Spielminute zu überbrücken und Marvin Bakalorz für Schröck zu bringen.

So beginnt die dreiminütige Nachspielzeit, die Werkself drückt und die Nerven sind zum zerreißen gespannt, als Bakalorz sich bei einem Gegenstoß nach Zuspiel von Barnetta auf halbrechts im Strafraum ein Herz fasst und wuchtig abzieht, das Leder aber über die Latte semmelt (93.). Sekunden später - die drei Minuten sind bereits rum – verliert er den Ball am rechten Leverkusener Eckfähnchen, um sofort nachzusetzen und ihn Castro zu stibitzen. Frech rennt er in den Sechzehner und bekommt vom zuvor Düpierten als Quittung auf die Hacken. Schiedsrichter Florian Meyer versteht keinen Spaß und zeigt sofort auf den Punkt. Joselu tritt an und zielt nach links, aber Leno erahnt die Ecke und lenkt das Runde mit einer Hand an den (95.). Nur kurz ist das Entsetzen, das sofort in grenzenlosen Jubel übergeht. Es ist geschafft, der erste Sieg seit dem 19. September (3:0 in Bremen) ist vollbracht und mit 14 Punkten ein klitzekleiner Puffer auf die Abstiegsränge geschaffen, da Freiburg auf Schalke verliert und auch Nürnberg trotz zwischenzeitlicher 3:0-Führung nur ein Unentschieden in Hannover schafft. (tr)

Stimmen zum Spiel

Armin Veh: "Heute ist es komplett anders gelaufen als in den vergangenen Spielen. In der ersten Halbzeit standen wir gut, haben praktisch nichts zugelassen. Dann haben wir die ersten zehn Minuten des zweiten Durchgangs überstanden, in denen Leverkusen sehr gedrückt hat. Wir wollten Nadelstiche setzen, was uns beim Tor durch Marco Russ auch geglückt ist. Am Ende haben wir eine tolle Abwehrschlacht geliefert und sind alle sehr, sehr glücklich über den Erfolg. Doch wir müssen weiter kämpfen, wenn wir es am Ende geschafft haben, drei Mannschaften hinter uns zu lassen, dann war es mit Europacup und DFB-Pokal eine gute Saison, wenn nicht, haben wir einen hohen Preis gezahlt.“

Heribert Bruchhagen: “Dieser Sieg war so wichtig, weil er auch unverhofft gekommen ist, endlich haben wir uns mal belohnt. Es ist auch nicht unverdient, vor allem weil wir in ersten Halbzeit überhaupt keine Leverkusener Chance zugelassen haben.“

Rudi Völler, Bayer-Manager: “Eintracht Frankfurt hat heute verdient gewonnen – vor allem aufgrund der ersten Halbzeit.“

Marco Russ: “Gut gespielt haben wir schon öfter, aber immer Punkte verschenkt. Heute haben wir sie endlich mal mitgenommen. Keiner hat was auf uns gegeben, aber wir haben uns das Glück erkämpft.“ – Die frotzelnde Replik des Vorstandschefs folgt prompt: “Du musst hier keine großen Reden halten, nur weil die anderen dich mal angeschossen haben.“

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Wahnsinn – Eintracht gewinnt in Leverkusen!

Am 16. Spieltag gewann die Frankfurter Eintracht ihr Auswärtsspiel gegen Bayer 04 Leverkusen mit 1:0 (0:0). Den Treffer des Tages erzielte Marco Russ nach einer Flanke von Sebastian Jung (61.). 26.242 Zuschauer sahen das spannende und umkämpfte Spiel in der BayArena.

Erwartungsgemäß veränderte Eintracht-Trainer Armin Veh die Startaufstellung im Vergleich zum EL-Spiel gegen Nikosia auf gleich fünf Positionen. Anderson, Djakpa, Russ, Flum, Schröck und Rosenthal blieben im Team, ansonsten kamen wieder die Akteure zum Zuge, die gegen Nikosia pausieren durften. Dies waren Trapp im Tor, Jung und Zambrano in der Verteidigung, Schwegler im Mittelfeld und Joselu im Sturm.

Rosenthal köpft an den Pfosten

Die erste nennenswerte Torchance konnte die Eintracht für sich verbuchen. Djakpa flankte von links scharf vors Tor. Der Torwart von Leverkusen, Leno, konnte die Flanke jedoch sicher fangen (5.). Auch die nächste Torgelegenheit hatten die Hessen, und das war gleich eine richtig gute. Nach präziser Flanke von Jung stieg Rosenthal zum Kopfball hoch und nickte den Ball gegen Lenos Laufrichtung in Richtung des langen Pfostens. Leider klatschte der Ball auch an eben jenen, so dass es weiterhin 0:0 stand (12.). Dennoch – der Beginn der Partie wurde von der Eintracht kontrolliert. Damit war angesichts der Heimstärke von Bayer (7 Siege, 1 Unentschieden) nicht unbedingt zu rechnen.

Auch die nächsten Torschüsse wurden von der SGE abgefeuert: Leno hielt jeweils gegen Djakpa (14.) und Joselu (17.). Von den Gastgebern war wenig zu sehen – sie liefen allenfalls mal in die Frankfurter Abseitsfalle oder wurden von der Defensive gestoppt. In der 21. Minute zog Jung mit links von der Strafraumgrenze ab – leider flog sein satter Schuss knapp übers Bayer-Gehäuse.

Bayer findet allmählich ins Spiel

Vier Minuten später wäre Son beinahe frei durch gewesen. Zambrano gewann jedoch das Laufduell gegen den Südkoreaner und grätschte den Ball weg – es war eine ebenso sehenswerte wie wichtige Rettungstat. Die Hausherren kamen allmählich besser ins Spiel, wenngleich sie sich nach wie vor keine hochkarätigen Torchancen erspielen konnten. Es gelang ihnen jedoch leider besser als zu Beginn des Spiels, die Frankfurter vom eigenen Tor fernzuhalten. Erst in der 32. Minute kam Schröck nach Ablage von Joselu mal wieder zu einem Abschluss, konnte jedoch ohne Anlauf nicht genug Druck hinter den Ball bringen.

Auf der anderen Seite setzte Castro einen Freistoß aus etwa 25 Metern neben den Eintracht-Kasten (38.). Drei Minuten später kam Kießling zu einem Kopfball nach einer weiten Flanke von der rechten Seite. Der starke Zambrano konnte den Ball jedoch per artistischer Flugeinlage wegschießen, bevor er im Torwinkel landete. Bis Schiedsrichter Wolfang Stark pünktlich zur Pause pfiff, sollte nichts Nennenswertes mehr passieren.

2. Halbzeit: Bayer drückt, die Eintracht geht in Führung

Die Anfangsminuten des zweiten Durchgangs gehörten eindeutig den Leverkusenern, die wie verwandelt aus der Kabine kamen. Gleich in der 46. Minute zog Kruse von der rechten Strafraumgrenze ab. Trapp konnte den Schuss des Australiers jedoch übers Tor lenken. Drei Minuten später faustete Trapp einen Freistoß aus dem Halbfeld weg – der Nachschuss ging neben das Tor. Nur eine weitere Minute später köpfte Wollscheid einen Freistoß aufs Eintracht-Tor, Trapp tauchte jedoch ab und hielt den Ball sicher. Und wiederum nur eine Minute später klärte abermals Zambrano im Fünfmeterraum. In der 55. Minute blieb Kießling bei einem Dribbling in der SGE-Abwehr hängen, und kurz danach konnten die Hessen einen weiteren Schussversuch von Kruse blocken. Anschließend hielt Trapp einen Flachschuss von Son.

Die Eintracht kam nur noch sporadisch zu wenig gefährlichen Entlastungsangriffen. Zwischen der 55. und 60. Minute passierte kaum etwas – und dann… …erzielte die Eintracht auf einmal ein Tor! Jung zirkelte eine Flanke butterweich an die Fünfmeterraumgrenze, wo Russ das Kopfballduell gewann und zum 1:0 für die Gäste einnickte (61.).

Zwei Minuten später hatte Leverkusen eine dicke Ausgleichschance: Trapp konnte den Flachschuss von Donati aus etwa 15 Metern jedoch überragend halten – blitzschnell tauchte der junge Frankfurter Torwart ab und lenkte den Ball zur Ecke. In der Folge wurde das Spiel hitziger, die Zweikämpfe härter. Doch die Eintracht-Abwehr stand. In der 70. Minute hatten die Gäste eine gute Freistoßgelegenheit, nachdem Joselu 20 Meter zentral vor dem Tor gefoult wurde. Djakpa trat den Ball, der leider haarscharf über den Bayer-Kasten strich.

Trapp, immer wieder Trapp

Zwei Minuten später setzte Toprak einen Kopfball im Rahmen eines Leverkusener Konters weit neben das Tor. Glück gehabt – da wäre mehr drin gewesen für Leverkusen. In der 75. Minute brachte Armin Veh den Ex-Bayer-Spieler Barnetta für den Torschützen Russ. Anschließend hielt Trapp einen Schuss von Rolfes (77.). Nur wenig später kam die Eintracht zu einem Entlastungsangriff. Schröck bediente Jung, der auf Rosenthal flankte. Der Ex-Freiburger bekam den Ball aus vollem Lauf jedoch nicht richtig unter Kontrolle, so dass er das Tor verfehlte (78.).

Zwei Minuten später musste Trapp wieder blitzschnell reagieren: Die Leverkusener kamen nach einer schönen Kombination zum Abschluss, doch die Frankfurter Nr. 1 blieb abermals Sieger. Bayer drückte weiterhin, die Eintracht verteidigte mit Mann und Maus. In der 86. Minute wechselte die SGE ein zweites Mal: Bakalorz kam für Schröck.

Eintracht verballert Elfmeter in der Nachspielzeit

In der 89. Minute zog Joselu kurz vor der Strafraumgrenze ab – leider konnte der eingewechselte Hegeler den Ball zur Ecke ablenken. Als die Nachspielzeit von drei Minuten schon abgelaufen war, kam Bakalorz nochmal zum Abschluss. Der Ball ging jedoch übers Tor. Bakalorz wars egal - er dribbelte in der 94. Minute munter in den Strafraum und bekam sogar noch einen Elfmeter zugesprochen, nachdem ihm Castro in die Hacken gelaufen war. Joselu vergab den Elfer zwar gegen den überragend haltenden Leno, allerdings pfiff Wolfgang Stark die Partie unmittelbar nach dem Strafstoß ab. Auswärtssieg!

Fazit

Vor dem Spiel sprach nicht viel dafür, dass die Eintracht in Leverkusen eine Chance haben sollte, mit etwas Zählbarem im Gepäck die Heimreise anzutreten. Doch unverhofft kommt oft: Dank eines überragenden Kevin Trapp, einer guten Defensivleistung und eines Tores von Marco Russ konnte die SGE einen völlig unerwarteten Auswärtssieg einfahren. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung!

 

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