FC Schalke 04 - Eintracht Frankfurt

Bundesliga 2013/2014 - 30. Spieltag

2:0 (0:0)

Termin: 11.04.2014, 20:30 Uhr
Zuschauer: 61.973
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Tore: 1:0 Maximilian Meyer (59.), 2:0 Jefferson Farfan (90.)

 

 

>> Spielbericht <<

FC Schalke 04
Eintracht Frankfurt

  • Ralf Fährmann
  • Tim Hoogland
  • Kaan Ayhan
  • Joel Matip
  • Sead Kolasinac
  • Kevin-Prince Boateng
  • Roman Neustädter
  • Leon Goretzka
  • Maximilian Meyer
  • Julian Draxler
  • Klaas Jan Huntelaar

 


 

Wechsel
  • Chinedu Obasi für Maximilian Meyer (71.)
  • Felipe Santana für Kevin-Prince Boateng (82.)
  • Jefferson Farfan für Julian Draxler (86.)
Wechsel
Trainer Trainer

 

 

Irgendwie vorhersehbar …

Die “Fünf“ leuchtet den Frankfurter Spielern in ihrer Kabine entgegen. 40 Punkte sind das Ziel des Trainers “und solange da nicht die Null steht, solange atme ich nicht durch“, erklärt der 53-Jährige vor dem Auswärtsspiel auf Schalke, für das er volle Konzentration von seiner Mannschaft einfordert, die sich seiner Ansicht nach weiterentwickelt hat. “Vor einem Jahr haben wir von der Begeisterung gelebt, jetzt sind wir reifer geworden und spielen wie eine Profimannschaft. Damals haben wir die Unbekümmertheit gelebt, ich wollte sie nicht einzäunen. Wir waren zwar ganz sicher unberechenbarer in der Offensive, aber in der Defensive auch...“, erklärt Armin Veh grinsend, der weiterhin Fragen zu seiner Zukunft abblockt und auch einen Rückblick scheut: “Wir können über Wehmut sprechen, wenn wir gerettet sind.“ Zumal er darüber grübelt, wie er den Königsblauen, die in der Rückrunde erst einen Heimzähler abgegeben haben, beikommen soll. Da Johannes Flum aufgrund seiner beim 2:0-Sieg gegen Mainz erlittenen Schulterverletzung in dieser Saison nicht mehr spielen kann, entscheidet er sich zu einem überraschenden Schachzug. Denn Alexander Meier spielt zwar von Beginn an, aber nicht auf “seiner Position“ hinter den Spitzen Joselu und Aigner, sondern auf “Flums“ linker Seite in der Raute. “Quillo – der von Schalke ausgeliehene Barnetta - hatte in den Spielen davor hinter den Spitzen mit den beiden Stürmern gut harmoniert“, begründet dies Armin Veh.

Nun gut, zumindest das gleiche Spektakel wie beim 3:3-Hinspiel, bei dem die Eintracht schnell 0:2 zurücklag, mit 3:2 in Führung ging und in dieser 86. Minute mal wieder einen Treffer kassierte, wird es an diesem Freitagabend wohl nicht geben. Auch keinen Jermaine Jones, der bereits in der Winterpause zu Besiktas Istanbul wechselte, nachdem ihm Trainer Jens Keller aus dem Kader warf. Und ebenfalls keine Gerüchte mehr über einen Wechsel von Armin Veh nach Gelsenkirchen, denn als Rückrundenzweiter hat der Ex-Frankfurter seine Kritiker weitgehend zum Schweigen gebracht, zumal Tabellenrang zwei wieder in Reichweite ist. So soll ein Heimsieg her, wie Jens Keller erklärt, der – da Farfan, Draxler und Santana wieder einsatzbereit sind - aus dem Vollen schöpfen kann. Große Änderungen gegenüber dem 1:1 in Bremen nimmt der 43-Jährige allerdings nicht vor, so dass Kevin-Prince Boateng zusammen mit Neustädter die Doppel-Sechs bildet, vor der Maximilian Meyer die Fäden ziehen und Huntelaar für Torgefahr sorgen soll. Ebenfalls keine Frage ist, dass Ralf Fährmann – der von 2009 bis 2011 bei der Eintracht eher durchwachsende Leistungen brachte – den Kasten hütet. Denn in der Rückrunde hielt der 25-Jährige bislang so eindrucksvoll, dass er von einigen Medien bereits in den WM-Kader geschrieben wird.

Läuft eine Wiederholung vom letzten Spieltag? Wie schon gegen Mainz agiert die Eintracht sehr resolut gegen den Tabellendritten, der dank des frühen Forecheckings gar nicht erst ins Spiel kommt. Umgekehrt bleibt aber auch den Frankfurtern kaum ein Meter, um eine eigene Aktion erfolgreich zu starten, auch wenn sich Aigner mit gewohnt viel Elan anzubieten versucht. Kampf und Einsatz ohne Torszenen sind somit Trumpf in der riesigen Turnhalle, in der es zunächst sehr laut zugeht, aber nach gut einer Viertelstunde ruhig wird. Zunächst schweigen die Frankfurter Fans betreten in der Südkurve, dann auch die Schalker, nachdem sie wahrnehmen, dass einer ihrer Fahnenschwenker zusammengebrochen ist und von Rettungskräften reanimiert werden muss. "Hut ab für diese Sensibilität! Es war zu spüren, dass es alle mitbekommen haben“, erklärt Manager Horst Heldt, der nach dem Spiel verkünden kann, dass es dem Mann den Umständen entsprechend wieder gut geht.

Auf dem Rasen passiert unterdessen nicht viel, nach wie vor neutralisieren sich beide Teams sehr effektiv, so dass weder Trapp noch Fährmann bislang eingreifen müssen. Dafür wird der Schalker Keeper jetzt von Joel Matip gefordert, als Aigner um ein Haar an dessen zu kurze Hereingabe heran gekommen wäre (21.). Und nur Sekunden später hat Fährmann Glück, als ein Ball von Madlung den Weg durch die aufgerückte Abwehr findet und es der freistehende Aigner von der Strafraumlinie aus mit einem Heber versucht, der leider gründlich missrät. Nach diesem kleinen Aufreger fällt das Spiel wieder in seinen gewohnten Rhythmus, Schalke hat zwar mehr Ballbesitz, doch so recht fällt ihnen gegen die engagiert verteidigenden Frankfurter nichts ein. Die wiederum können mit ihren wenigen Gegenstößen nur auf der rechten Seite für Entlastung sorgen, während auf links weder Djakpa noch Meier besonders auffällig im Spiel nach vorne agieren. Ein wenig ändert sich das Geschehen erst nach etwas mehr als einer halben Stunde, als die Knappen im Mittelfeld zu rotieren beginnen. So kann erst Draxler Kevin Trapp mit einem Flachschuss vom rechten Strafraumeck prüfen und kurz darauf setzt sich Meyer auf rechts durch und flankt kurz vor der Torauslinie nach innen, wo der Frankfurter Torhüter Hunterlaars Kopfball aus vier Metern mit einem Blitzreflex über die Latte baggern kann (36.).


Joselu

Nach dieser Riesenchance ist die Wirkung des Schalker Wechselspiel schon wieder verpufft. Harmlos spielen sie, was auch für den Kopfball von Joselu kurz vor dem Pausenpfiff gilt. Eine Halbzeit, zwei Meinungen: “Wir haben nichts zugelassen und Aigner hätte das Tor machen müssen“, resümiert Heribert Bruchhagen, während der Schalke-Trainer grantelt: “Das war schlecht, wir hatten keine Sprints, kein Tempo im Spiel und die Bälle zu früh abgespielt. Wir haben viele Dinge nicht richtig gemacht.“ Das allerdings wird sich in der zweiten Halbzeit ändern, in die es ohne personelle Wechsel geht…

Denn vom Anpfiff weg starten die Gastgeber mit wesentlich mehr Druck, während sich die Eintracht mit zwei Viererreihen verschanzt und dem Ball immer häufiger hinterher rennt, statt den Knappen weiter energisch auf den Schlappen zu stehen. So kann zwar ein langer Pass auf Goretzka geklärt werden, doch im Halbfeld erkämpft sich Boateng die Kugel sofort wieder. Maximilian Meyer spielt quer auf Draxler, der aus halblinker Position zum Glück neben den rechten Pfosten zielt (51.). Das geht zu einfach, diesmal passt Hoogland vor den Sechzehner, wo Boateng Madlung mit einer Körpertäuschung narrt und die Kugel einfach laufen lässt. Wieder ist Julian Draxler zur Stelle, rutscht aber frei vor Kevin Trapp aus, so dass sein Schuss gründlich missrät (54.).

“Das war ein bisschen zu wenig von uns“, meint Barnetta, was arg diplomatisch ausgedrückt ist, denn von Gegenwehr oder gar Entlastung ist nichts mehr zu sehen. Schalke kann sich die Kugel im Halbfeld fast nach Belieben zuspielen und in aller Ruhe die Lücke suchen. Der weit aufgerückte Rechtsverteidiger Kolasinac findet sie schließlich, als er nach Querpass von Neustädter aus über 25 Metern einfach abzieht. Mit Karacho schlägt das Leder gegen den linken Pfosten, während Trapp noch in der Luft ist und landet bei Huntelaar, der es aus elf Metern direkt nimmt. Der Frankfurter Torhüter kann den Schuss gerade noch mit der rechten Faust zur Seite lenken, wo Meyer schneller reagiert als Trapps Vorderleute und sie aus vier Metern zum 1:0 ins linke Toreck schlenzt (59.).

Vogelwild präsentieren sie sich jetzt, ein langer Ball der Schalker wird eigentlich geklärt, doch Maximilian Meyer holt ihn sich zurück und passt zum startenden Huntelaar, der den Ball bedrängt von Zambrano zu Neustädter weiter leitet. Der 26-Jährige legt ihn sich zu weit vor, so dass Russ bereits im Strafraum dazwischen geht. Statt ihn aber sofort wegzuhauen, tändelt er und verliert das Gleichgewicht, als Goretzka hineingrätscht und die Kugel zu Draxler verlängert, der sie unter dem abtauchenden Trapp zum 2:0 in die Maschen schiebt (61.). Eigentlich, denn nach einer Diskussion mit seinem Linienrichter entscheidet Schiedsrichter Dingert schließlich auf Abseits: “Unmittelbar nach dem Tor haben wir zunächst über das Headset und anschließend direkt kommuniziert. Ich konnte sagen, dass der Ball von einem Schalker Spieler kam und mein Assistent sah, dass Draxler im Abseits stand.“ Richtig gesehen, wie auch die Wiederholung auf dem Videowürfel zeigt.


Trapp hält Elfmeter

Kommt nun endlich Feuer rein? Während sich die Schalker noch prächtig aufregen, verlängert Russ einen Abschlag von Trapp mit dem Kopf, so dass der Ball den Weg durch die Gasse findet. Joselu läuft auf halblinks in den Strafraum und zieht flach ab, aber Fährmann kann mit einer Fußabwehr parieren (64.). Kaum sechzig Sekunden später bedient Maximilian Meyer auf der rechten Seite Goretzka, der die Kugel sofort flach nach innen passt. Zambrano reißt ein wenig zu heftig am sich drehenden Draxler, der sie nun für Huntelaar durchlässt, der allerdings verschießt. Schiedsrichter Dingert war jedoch aufmerksam und entscheidet auf Elfmeter. Huntelaar schnappt sich den Ball und schießt flach ins rechte Eck, aber genau damit hat Kevin Trapp gerechnet und pariert glänzend (66.). “Ich dachte nach dem zurückgenommenen Tor und dem gehaltenen Elfmeter an eine Initialzündung“, meint Kevin Trapp, doch Pustekuchen: “Wir sind total eingeknickt. Vielleicht haben meine Mitspieler gedacht, der Trappi, der macht das schon“, ergänzt der 23-jährige Torhüter. So sieht es jedenfalls aus, so dass der Trainer endlich reagiert, aber nicht Barnetta und Alexander Meier die Positionen tauschen lässt, sondern den “Langen“ erlöst, der seine Arbeit am heutigen Tag treffend beschreibt: “Ja, ich habe es probiert. Ich sollte außen halblinks spielen. Habe ich probiert, und …ja…” Für Meier kommt Rosenthal, während sich das Spiel ein wenig beruhigt, ohne das die Eintracht jetzt besser wäre.

Da die Gäste nicht wollen, zeigt sich Schalke noch einmal über Boateng und Draxler, der Zambrano versetzt und Goretzka auf halbrechts starten sieht. Ein gefühlvoller Pass, der 19-Jährige zieht aus 14 Metern ab und drischt das Leder gegen die Latte (81.). Nachdem Oczipka für Djakpa und Santana für Boateng ins Spiel kommen, versucht es die Eintracht dann doch noch mal. Mit einem Freistoß am rechten Strafraumeck, den Jung vor den langen Pfosten zirkelt. Lanig ist zur Stelle, setzt die Kugel aber Millimeter am linken Pfosten vorbei (83.). Schade, auch ein unverdienter Ausgleich macht Spaß und noch hätten sie die Möglichkeit dazu. Aber eine durchdachte Aktion, die noch dazu gefährlich ist, bringen sie nicht zustande. Im Gegenteil, nun kann Schalke gegen die inzwischen aufgerückte Hintermannschaft sogar kontern, diesmal über den für Draxler gekommenen Obasi, der nach Zuspiel von Farfan aus ganz spitzem Winkel die Kugel an Trapp vorbei schiebt. Aber Madlung ist zur Stelle und klärt auf der Linie (87.). Nichts geht mehr bei den Frankfurtern, die Sekunden vor Schluss noch einmal eine Mauer bilden müssen, nachdem Lanig Hunterlaar unsanft von den Beinen geholt hat. Farfan läuft aus halblinker Position kurz an und zirkelt den Freistoß aus 22 Metern trocken über die Mauer hinweg genau ins linke Toreck (90.). Zum 2:0-Endstand, der die Frankfurter zum Glück nicht zurück wirft. Da Hamburg und Nürnberg ebenfalls verlieren, beträgt der Vorsprung auf den Relegationsplatz vier Spieltage vor Saisonende nach wie vor acht Punkte.


Der aktuelle Trainer zum Spiel

Armin Veh: „Unsere erste Halbzeit war total in Ordnung, wir haben bis auf eine Kopfballchance nichts zugelassen. In der zweiten Hälfte haben wir dann von Beginn an zu tief gestanden, konnten uns nicht mehr lösen und haben zu leicht die Bälle verloren. So konnten wir dem Schalker Druck irgendwann nicht mehr standhalten. Insgesamt fehlte uns die nötige Ruhe am Ball und wir haben den Gegner durch unsere Ungefährlichkeit aufgebaut.“

Ein Trainer im Gespräch

Seit einigen Wochen ist es eines der üblichen Gerüchte, doch nun bestätigen sowohl Bruno Hübner als auch Heribert Bruchhagen, dass Roger Schmidt der Wunschkandidat für den Trainerposten ist. Der 47-Jährige ist zwar bis 2016 beim aktuellen österreichischen Meister Red Bull Salzburg angestellt, bei dem Ralf Rangnick als Sportdirektor Verwalter der Brause-Millionen ist, darf jedoch für eine festgeschriebene Ablösesumme von rund 1,5 Millionen Euro gehen. Selbst dies ist wohl kein Problem, denn zumindest in den Medien wird gemunkelt, dass der Ex-Paderborner Trainer auch im Vorstand und Aufsichtsrat “der“ Wunschkandidat ist.

Schmidt selbst hält sich allerdings bedeckt, da er mit Salzburg in der Champions League spielen könnte und nun auch Bayer Leverkusen nach der Entlassung von Sami Hyypiä Interesse bekundet hat. “Es liegt in meiner Hand und ich werde mir jetzt ausführlich Gedanken machen. Es wäre für mich nicht einfach, hier wegzugehen, das ist klar“, meint der 47-Jährige, der sich zumindest bis nach Ostern Bedenkzeit erbeten hat. Und sie zieht sich noch länger, die Nachdenkphase, während die Medien ihn mal in Leverkusen, mal in Frankfurt und mal in Salzburg auf den Trainerstuhl schreiben. Erst am 25. April plumpst die Katze aus dem Sack, Schmidt übernimmt in der nächsten Saison Bayer Leverkusen und in Frankfurt muss ein neuer “schon-immer-unser-Wunschkandidat“ aus dem Hut gezaubert werden ... (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Eintracht verliert auf Schalke mit 0:2

Die Eintracht hat ihr Gastspiel bei Schalke 04 mit 0:2 (0:0) verloren. Die Tore für die Gastgeber erzielten Meyer (59.) und Farfan (90.). Kevin Trapp hielt einen Foulelfmeter von Huntelaar (66.).

Eintracht-Coach Armin Veh nahm beim Gastspiel auf Schalke eine Änderung in seiner Startformation vor: Für den an der Schulter verletzten Johannes Flum kehrte Alexander Meier in die erste Elf zurück. Abwehrchef Carlos Zambrano konnte nach ausgestandenem grippalen Infekt auflaufen. Taktisch setzte Veh einmal mehr auf das 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld. Interessant dabei: Meier übernahm eins zu eins die Position von Flum und agierte auf der linken Halbposition.

Die 61 000 Zuschauer in der Veltins Arena zu Gelsenkirchen sahen einen zähen Beginn dieser Bundesliga-Begegnung. Beide Teams agierten sehr abwartend, die Hausherren dachten zunächst gar nicht daran, mit ihren vielen kreativen Offensivleuten Druck auf den Sechzehner der Eintracht auszuüben – was freilich auch an der gut sortierten Deckung der Gäste lag. Erste Halbchancen entstanden nach Flanken von Goretzka für Schalke und Barnetta für die SGE; doch sowohl Huntelaar (6.) als auch Aigner (11.) verpassten in der Mitte die Kugel knapp.

Zäher Beginn von beiden Mannschaften

Die erste echte Tormöglichkeit hatte die Eintracht nach 21 Minuten: Ein weiter Schlag von Alexander Madlung landete im Lauf von Aigner, der urplötzlich frei vor „Knappen“-Keeper Ralf Fährmann auftauchte, den Ball aus 16 Metern aber deutlich über das Gehäuse hob. Die Adlerträger spielten insgesamt ein konzentriertes und diszipliniertes Auswärtsspiel in der ersten Halbzeit, man versuchte gelegentlich schnell nach vorne zu spielen und bei gegnerischem Ballbesitz ließ man mit zwei kompakten Viererketten wenig zu – auch weil Schalke es nicht verstand, ein temporeiches Kombinationsspiel aufzuziehen.

Erst nach über einer halben Stunde kamen die Gastgeber besser ins Spiel und verzeichneten durch einen Schuss von Julian Draxler ihre erste Möglichkeit (34.). Kurz darauf die Szene des ersten Durchgangs: Goretzka flankte einmal mehr von rechts, Huntelaar stahl sich in der Mitte frei und köpfte die Kugel aus vier Metern aufs Tor, wo Kevin Trapp das Leder mit einem Weltklasse-Reflex gerade noch über die Latte lenken konnte (36.). Die Königsblauen waren nun etwas im Aufwind und hatten in der Folge durch einen Distanzschuss von Hoogland die nächste gute Chance (37.).

Wenig Chancen, gerechtes 0:0 zur Pause

Gerade als die Eintracht drohte, zu passiv im Spiel gegen den Ball zu werden, bot sich Joselu in vorderster Front die Möglichkeit zur Gästeführung. Der spanische Angreifer spritzte in einen etwas zu kurz geratenen Rückpass von Ayhan, aber Fährmann passte auf und war zur Stelle (40.). Nachdem Joselu eine scharfe und etwas zu hoch angesetzte Flanke von Aigner in der Mitte nicht aufs Tor platzieren konnte (44.), pfiff der umsichtige Schiedsrichter Bastian Dankert zum Pausentee. Das 0:0 war das gerechte Ergebnis in einer durchschnittlichen Ligapartie.

Die zweite Hälfte begann mit druckvollen Schalkern: Nach einer von Goretzka verlängerten Ecke hatte Neustädter aus sieben Metern die Einschusschance, verzog aber deutlich (50.). Nur Sekunden später verzog Draxler aus 13 Metern nur um Zentimenter am langen Pfosten vorbei (51.). Und die Druckphase der Hausherren war noch nicht überstanden: Boateng ließ einen vertikalen Pass von Hoogland mit einer Finte durch zu Draxler, der frei vor Trapp jedoch ausrutschte und den Kasten so deutlich verfehlte (54.).

Schalke belohnt sich für überlegene Startphase in Halbzeit zwei

Die Eintracht verlor in dieser Anfangphase der zweiten Halbzeit viel zu viele leichte Bälle im Spielaufbau und wurde für diese Nachlässigkeit bestraft: S04-Linksverteidiger Kolasinac drosch das Leder aus 25 Metern zunächst an den linken Pfosten; den Nachschuss von Draxler konnte Trapp noch herausragend parieren, war gegen den zweiten Abpraller und Meyers Abschluss aus kurzer Distanz dann aber machtlos (59.) - das verdiente 1:0 der Gastgeber.

Und jetzt nahm das Spiel so richtig Fahrt auf: Erst wurde ein zunächst anerkanntes Abseitstor von Huntelaar nach Rücksprache mit dem Linienrichter zurückgenommen (62.), dann scheiterte Joselu aus spitzem Winkel an Fährmann (64.). In der 65. Minute foulte Carlos Zambrano im Strafraum Draxler – Schiedsrichter Dankert entschied zurecht auf Strafstoß. Klaas-Jan Huntelaar nahm sich der Verantwortung an, scheiterte mit seinem Schuss in die rechte Ecke jedoch am klasse parierenden Trapp (66.).

Trapp hält Strafstoß von Huntelaar

Obwohl die SGE immer noch zu passiv agierte, viele falsche Entscheidungen im Spielaufbau traf und weit unter ihren Möglichkeiten spielte, war sie immer noch im Spiel. Das merkte auch Armin Veh und brachte mit Jan Rosenthal und Vaclav Kadlec (für Barnetta und Meier) zwei neue Offensivkräfte. Aber die Abwehr der Gelsenkirchener war auf ihrem Posten bei Schussversuchen von Lanig und Joselu, dann hielt Fährmann einen direkten Freistoß von Joselu aus über 25 Metern sicher fest (76.).

Alles in allem blieb Schalke aber die bestimmende Mannschaft, mit der klareren Spielanlage und auch den besseren Chancen: Huntelaar zog an der Strafraumkante drei Gegenspieler auf sich und spielte im richtigen Moment in den Sechzehner zu dem starken Goretzka, der mit einem Spannstoß aus 14 Metern die Latte traf (81.).

Farfan macht in der Schlussminute das 2:0

Und dann hatte die Eintracht doch noch eine große Chance: Jung trat eine Freistoßflanke vors Tor, Lanig stieg in der Mitte am höchsten und köpfte den Ball aus sieben Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei (83.). Auf der Gegenseite boten sich den Königsblauen naturgemäß einige Kontermöglichkeiten. Die beste davon führte zu einem Freistoß, den der eingewechselte Jefferson Farfan aus 19 Metern perfekt ins linke Toreck schlenzte (90.).

Es war der Schlusspunkt einer Begegnung, die die Heimmannschaft von Schalke am Ende verdient mit 2:0 gewann. Die Eintracht hatte gerade im zweiten Abschnitt gegen aufkommende Hausherren zu wenig entgegenzusetzen. Jetzt empfangen die Adlerträger am kommenden Donnerstag (20:30 Uhr) Hannover 96 in der heimischen Commerzbank Arena.

 

 

>> Spieldaten <<

 







 

 

© text, artwork & code by fg