1. FFC Frankfurt - VfL Wolfsburg

DFB-Pokal 2013/2014 - Achtelfinale

1:0 (0:0)

Termin: 16.11.2013, 13:30 Uhr
Zuschauer: 2.240
Schiedsrichter: Christine Baitinger (Magstadt)
Tore: 1:0 Garefrekes (54.)

 

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1. FFC Frankfurt
VfL Wolfsburg

  • Desirée Schumann
  • Bianca Schmidt
  • Saskia Bartusiak
  • Peggy Kuznik
  • Melanie Behringer
  • Dzsenifer Marozsán
  • Simone Laudehr
  • Kozue Ando
  • Kerstin Garefrekes
  • Ana-Maria Crnogorcevic
  • Célia Šašic

 


  • Almuth Schult
  • Luisa Wensing
  • Nilla Fischer
  • Verena Schweers
  • Zsanett Jakabfi
  • Nadine Keßler
  • Lina Magull
  • Stephanie Bunte
  • Lena Goeßling
  • Alexandra Popp
  • Martina Müller

 

Wechsel
  • Alushi für Crnogorcevic (77.)
  • Tanaka für Ando (90.)
Wechsel
  • Henning für Wensing (46.)
  • Blässe für Goeßling (67.)
  • Pohlers für Jakabfi (77.)
Trainer
  • Colin Bell
Trainer
  • Ralf Kellermann

 

 

Der 1. FFC Frankfurt entthront den Titelverteidiger

Der Rekord-Pokalsieger entschied den Vergleich mit dem Titelverteidiger für sich: Nach dem 1:0 gegen den VfL Wolfsburg im DFB-Pokal-Achtelfinale steht der 1. FFC Frankfurt in der Runde der letzten Acht, die am kommenden Dienstag in der DFB-Zentrale ausgelost wird. 2.240 Zuschauer im Stadion am Brentanobad, darunter auch Bundestrainerin Silvia Neid, sahen eine hochklassige Partie zweier nationaler Spitzenmannschaften, die das Team von Cheftrainer Colin Bell dank eines Treffers von Kapitänin Kerstin Garefrekes verdient für sich entschied. Seine Spielerinnen setzten die Vorgabe, den spielstarken und dynamischen Triple-Sieger aus der Autostadt nicht ins Spiel kommen zu lassen und selbst Akzente nach vorne zu setzen, nahezu mustergültig um. Auch wenn noch zwei Siege nötig sind: Der achtfache Cup-Gewinner ist seinem Ziel, das Finale in Köln zu erreichen, einen Schritt näher gekommen.

Die Gastgeberinnen waren bei kühlen Temperaturen und novembergrauem Himmel von Beginn an präsent. Die ersten Chancen erarbeitete sich Dzsenifer Marozsán: Erst versuchte sie es aus 14 Metern - rechts vorbei (4.). Vier Minuten später wurde ihr Schuss nach Vorlage von Celia Sasic zur Ecke abgelenkt. Kurios die erste gefährliche Wolfsburger Szene: Ein Freistoß von Lena Goeßling aus 35 Metern lenkte Desirée Schumann gerade noch über die Latte. In der 23. Minute versuchte es wieder Dzsenifer Marozsán, diesmal aus der Distanz und zu unplatziert - somit kein Problem für VfL-Torfrau Almuth Schult, die bei den nächsten beiden WM-Qualifikationsspielen das Tor der deutschen Nationalmannschaft hüten wird. Der 1. FFC Frankfurt erarbeitete sich dank der Mehrzahl gewonnener Zweikämpfe ein leichtes Übergewicht und ließ die Wölfinnen, die drei Tage nach dem Champions-League-Sieg gegen Malmö keineswegs müde wirkten, kaum zur Entfaltung kommen. Immer wieder eroberten sich die Frankfurterinnen Bälle im Mittelfeld, die nicht selten in gefährlichen Aktionen mündeten. So etwa, als Ana-Maria Crnogorcevic nach einer halben Stunde ein tolles Solo auf der rechten Seite hinlegte. Ihre Flanke auf Celia Sasic von der Grundlinie konnte die Wolfsburger Abwehr jedoch entschärfen. Die bis dahin beste FFC-Chance in der 38. Minute: Kozue Ando bediente Kerstin Garefrekes, die den Ball auf der Strafraumgrenze mitnahm und Almuth Schult zu einer Parade zwang. Brenzlige Szenen auf der gegenüberliegenden Seite gab es zwar auch - meist gingen diesen aber unnötige Fehler voraus. Bestenfalls kleinere Konzentrationsschwächen konnte man der Mannschaft von Cheftrainer Colin Bell also vorwerfen, mangelnde Einsatzbereitschaft und fehlender Kampfeswille ganz und gar nicht.

Kämpferisch und bissig ging der 1. FFC Frankfurt auch nach dem Wiederanpfiff zu Werke. Vor allem jene Spielerin, die es in der 54. Minute in Höhe der Mittellinie gleich mit mehreren Gegenspielerinnen aufnahm: Celia Sasic ließ auf der linken Seite eine Wölfin nach der anderen stehen und bediente Kapitänin Kerstin Garefrekes, einzig mitgelaufene Teamkollegin, die ohne Mühe zum 1:0 einschob. Eine unglaubliche Energieleistung von Celia Sasic, die aus einer scheinbar ausweglosen Situation das Maximum herausholte. Die Frankfurterinnen begnügten sich fortan nicht damit, die Führung nur über die Zeit zu retten. In der 72. Minute setzte sich Dzsenifer Marozsán im Strafraum durch und bediente Celia Sasic, die beim Abschluss aus zentraler Position noch leicht gestört wurde. Auf der Gegenseite entschärfte Desirée Schumann einen Kopfball von Nilla Fischer (76.). Der Auftakt der Wolfsburger Schlussoffensive? Mitnichten, denn die Wölfinnen schafften es nicht, den Druck auf das Frankfurter Tor dauerhaft zu erhöhen. Der FFC ließ sich nicht in die Defensive drängen, versuchte es immer wieder mit schnellen Gegenstößen, statt den Ball nur in den eigenen Reihen zu halten und die Zeit von der Uhr zu spielen.

Ein höchst erfolgreiches Rezept, das beinahe mit dem zweiten Treffer, gleichbedeutend mit der vorzeitigen Entscheidung, belohnt worden wäre: Die nach ihrer Muskelverletzung wiedergenesene und in der 77. Minute eingewechselte Lira Bajramaj stürmte allein aufs VfL-Tor zu - und scheiterte gleich zwei Mal: Erst an Keeperin Almuth Schult, im Nachschuss dann an der Latte. Immerhin: Entgegen einer alten Fußball-Weisheit rächte sich die verpasste Chance nicht, der 1. FFC Frankfurt ließ in den letzten Minuten nichts mehr Entscheidendes zu. Für Gesprächsstoff, vor allem auf Wolfsburger Seite, sorgte lediglich noch ein vermeintliches Handspiel von Peggy Kuznik, der das Leder in einem Zweikampf mit Nadine Keßler im Strafraum an die Hand sprang (86.). Eine Szene, die die Erkenntnisse eines mitreißenden Fußballnachmittags nicht auf den Kopf stellen konnte: In einem Spitzenspiel, das diesen Namen nicht nur auf dem Papier verdient hatte, war der 1. FFC Frankfurt das engagiertere, bissigere und auch spielstärkere Team.

Stimmen zum Spiel

FFC-Cheftrainer Colin Bell: „Das heutige Spiel war für uns wie ein Test - wir wollten sehen, wie weit wir von der besten Vereinsmannschaft Europas entfernt sind. Wir waren das bessere Team, haben Wolfsburg alles abverlangt und verdient gewonnen. Dennoch steht uns im DFB-Pokal noch ein weiter Weg bevor, schließlich stehen wir erst im Viertelfinale und haben noch nichts gewonnen. Natürlich freuen wir uns über diesen tollen Sieg, der zugleich mein erster Erfolg als Trainer gegen den VfL Wolfsburg war und der uns Kraft gibt für die beiden Liga-Spiele gegen die Wölfinnen, die im nächsten Jahr anstehen. Die Kräfteverhältnisse haben sich deshalb aber nicht geändert. Für mich bleibt Wolfsburg das Maß aller Dinge. Doch da, wo der VfL steht, wollen auch wir hinkommen.“

FFC-Manager Siegfried Dietrich: „Ich bin richtig glücklich, dass unsere Mannschaft mit einer großartigen Energieleistung und spielerischem Können dieses DFB-Pokal-Achtelfinale gewonnen hat und wir unserem Endspiel-Ziel in Köln einen Schritt näher gekommen sind. Jetzt gilt es, weiterhin konzentriert von Spiel zu Spiel zu denken, um auch in der Bundesliga unsere Ambitionen zu untermauern.“

 

(Text von ffc-frankfurt.de)

 

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