RFK Terek Grozny - Eintracht Frankfurt

Freundschaftsspiel 2014/2015

2:1 (2:1)

Termin: 19.07.2014 im Zeppelinstadion, Friedrichshafen
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Tobias Fritsch
Tore: 1:0 Ivanov (18.), 1:1 Martin Lanig (20.), 2:1 Ailton Almeyda (37.)

 

 

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RFK Terek Grozny
Eintracht Frankfurt

  • Jaroslav Godzyur
  • Juhani Ojala
  • Jose Mauricio
  • Ailton Almeida
  • Fedor Kudryashov
  • Ismail Aissati
  • Andrey Semenov
  • Oleg Ivanov
  • Daler Kuziaev
  • Maciej Rybus
  • Rizwan Utsiev

 


 

Wechsel
  • Igor Lebedenco für Ismail Aissati (46.)
  • Marcin Komorowski für Fedor Kudryashov (61.)
  • Facundo Pires für Daler Kuziaev (64.)
  • Kanu für Oleg Ivanov (80.)
  • Khalid Kadyrow für Maciej Rybus (83.)
Wechsel
Trainer
  • Raschid Rachimow
Trainer

 

 

Nur ganz kleine Lichtlein am Horizont …

Alles soll anders werden. Das jedenfalls scheint das Fazit nach dem ersten Tag im Trainingslager in Donaueschingen zu sein. Beladen mit der peinlichen 2:5-Niederlage beim Regionalligisten Waldhof Mannheim hatten Thomas Schaaf und sein Team daher nicht gleich die Bälle ausgepackt, sondern die Mannschaft erst einmal zu einer Besprechung versammelt, um ausführlich über das künftige Spielsystem zu reden. “Der Fußball, der ihm vorschwebt, ist komplett anders“, meint Marco Russ und ergänzt: “Wir sollen keine Drei-Meter-Pässchen mehr spielen, sondern geradlinig agieren. Mit möglichst wenigen Stationen nach vorne kommen und dann als Team komplett und schnell nachrücken. Das ist noch nicht so in uns drin, das dauert seine Zeit. Wir müssen erst andere Automatismen in den Kopf bekommen, wir denken noch zu viel nach.“ Die Mannschaft, betont der Trainer, gebe sich die allergrößte Mühe, diese Vorgaben umzusetzen. Doch vieles, was den Spielern in den vergangenen drei Jahren in Fleisch und Blut übergegangen ist, muss in der noch verbleibenden Zeit bis zum Saisonstart erst wieder ausgetrieben werden.

Zudem hakt es noch immer ganz gewaltig bei der Suche nach den dringend benötigten Verstärkungen in der Offensive. Entgegen der Ankündigungen von Bruno Hübner wird auch im zweiten Trainingslager kein neuer Stürmer dazu stoßen. Die Verhandlungen mit dem dänischen Stürmer Nicklas Bendtner haben sich aufgrund seiner Gehaltsforderungen wohl endgültig zerschlagen und auch bei den anderen in den Medien gehandelten Namen steigt kein weißer Rauch auf, so dass der Sportdirektor nur aufgewärmte Sprüche anzubieten hat, was die Stimmung im Umfeld nicht wirklich zu heben vermag: “Wenn wir die Spieler kriegen, die wir wollen, sind wir sehr gut aufgestellt. Es kann sehr schnell gehen.“

Nicht schnell genug allerdings für das heutige Testspiel gegen den Vorjahreszwölften der ersten russischen Liga aus Grosny, zumal neben Zambrano und Hasebe auch Ignjovski und Aigner aufgrund ihrer Blessuren geschont werden müssen. Dafür kann Johannes Flum nach seiner Schulter-Operation zumindest wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen und ab morgen wird auch Timothy Chandler nach seinem WM-Urlaub zur Mannschaft stoßen. Mangels Rechtsverteidiger muss somit Constant Djakpa auf dieser für ihn ungewohnten Seite ran, während Madlung, Russ und Oczipka die Abwehr komplettieren. Lanig vor der Abwehr sowie Inui, Meier und Gerezgiher bilden das Mittelfeld vor Rosenthal und Kadlec, die es im Sturm richten sollen.

Während für die Eintracht die Vorbereitung gerade erst richtig beginnt, läuft beim heutigen Gegner aus der tschetschenischen Stadt Grosny bereits das Feintuning für die kommende Saison, die am 2. August mit einem Auswärtsspiel bei Lokomotive Moskau startet. Mehr als eine Feinjustierung bedarf zunächst aber der Platz im Zeppelinstadion zu Friedrichshafen, denn der Platzwart hat es geschafft, die Mittellinie nebst Mittelkreis irgendwo im Halbfeld unterzubringen, so dass er auf Anweisung von Schiedsrichter Fritsch, der die Eintracht bereits in Mannheim gepfiffen hatte, noch einmal mit seiner Kreidemaschine ran muss.

Danach geht es los und die Eintracht findet trotz hochsommerlicher Temperaturen ganz ordentlich in die Partie. Wie vorgegeben, versuchen sie das Mittelfeld schnell zu überwinden und Druck aufzubauen, das neue Spielsystem ist zumindest in hauchzarten Zügen zu erkennen. Doch wie schon in Mannheim bleiben die Frankfurter mehr als verwundbar bei Ballverlusten. Ein Paradebeispiel ist die 18. Minute, als Oczipka den Ball in der Vorwärtsbewegung gegen Utsiew verliert, der sie sofort nach vorne spielt. Russ versucht noch zu klären, doch der nachrückende Mauricio ist einen Tick schneller, sprintet nach vorne und legt die Kugel auf die linke Seite zu Ivanov, dem Lanig auf seinem Weg in den Strafraum nicht folgen kann. Der 28-Jährige nimmt Maß und schlenzt sie am sich ihm entgegen stellenden Trapp flach zum 1:0 im Netz.

Anders als noch gegen Mannheim berappeln sich die Frankfurter aber recht schnell und spielen wieder nach vorne. Diesmal über die rechte Seite mit Djakpa, der allerdings im Halbfeld rüde von den Beinen geholt wird. Während sich Thomas Schaaf noch beim Linienrichter beschwert, legt sich Inui die Kugel zurecht und zirkelt sie hoch vor den Fünfer, wo Lanig am höchsten steigt und sie zum Ausgleich in die Maschen köpft (20.). Kurz darauf haben sie sogar die Möglichkeit, in Führung zu gehen, als Djakpa einen halbhohen Diagonalpass in die Strafraummitte spielt. Inui bekommt das Leder unter Kontrolle, lässt mit einem kurzen Haken einen Abwehrspieler und Torhüter Godzyur aussteigen. Doch sein Schlenzer aus der Drehung ist zu schwach, so dass der zurück eilende Semenov auf der Linie klären kann (26.). Kurz darauf hat Schiedsrichter Fritsch ein Einsehen und ordnet eine Trinkpause an, was den Stadionsprecher umgehend dazu veranlasst, lautstarke Musik einzuspielen. “Wenn er Fußball nicht mehr mag, könnte er ja beim Eishockey einheizen“, meint dazu der russische Moderator nur kopfschüttelnd.

“Den Ball fordern und aggressiv sein“, forderte Thomas Schaaf in der Trinkpause und zumindest in den ersten Minuten nach Wiederanpfiff setzen sie es um. Kadlec drängt nach vorne und spielt quer zu Meier, der aus fast 25 Metern abzieht, aber Torhüter Godzyur kann den Schuss um den Pfosten zur Ecke klären, die nichts einbringt (34.). Danach allerdings erhöhen die Tschetschenen den Druck und drängen die Frankfurter in die eigene Hälfte. Diesmal über Ivanov, der die Kugel vom provisorischen Mittelkreis hoch vor den Strafraum schlenzt. Nur halbherzig von Madlung bedrängt nimmt Ailton Almeida das Leder mit der Brust mit, versetzt ihn mit einer Drehung und schießt die Kugel aus zwölf Metern flach ins linke Toreck zur neuerlichen Führung (37.). Kurz vor dem Pausenpfiff hat Grosny sogar die Chance, diese auszubauen, als Djakpa den Ball in der eigenen Hälfte vertändelt und an Semenov verliert. Der 25-jährige Verteidiger kann auch von Madlung nicht gestellt werden und zieht von der Strafraumgrenze aus ab. Aber der linke Pfosten rettet für den bereits geschlagenen Kevin Trapp (43.).

Zur Pause bringt Thomas Schaaf Anderson für Madlung und A-Jugendspieler Loris Weiß agiert jetzt für Djakpa auf der rechten Abwehrseite. Um sogleich tief durchzuatmen, als Rybus auf der anderen Seite zu einem Spurt ansetzt, Oczipka dabei stehen lässt und den Ball kurz vor der Torauslinie zurück auf Ailton Almeida legt, dessen Flachschuss nur um Zentimeter neben dem langen Pfosten landet (50.). Ansonsten findet das Spiel jetzt meist im Mittelfeld statt, Langeweile macht sich breit. Lediglich eine schöne Ballstafette über Russ, Gerezgiher, Meier und Kadlec, dessen Schuss neben dem Pfosten trudelt, sorgt für ein Raunen bei den Zuschauern. Die Hitze fordert bei allen Beteiligten ihren Tribut, so dass es nach 70 Minuten erneut eine Trinkpause gibt.

Danach klingt das Spiel relativ belanglos aus, Igor Lebedenko zimmert die Kugel knapp über die Latte, Kadlec verfehlt nach einem schnellen Zuspiel von Meier den Kasten und als ein Russ-Freistoß von der russischen Abwehr zur Ecke geblockt wird, hat der Schiedsrichter ein Einsehen und pfeift die Partie überpünktlich ab. “Das war wesentlich besser als gegen Waldhof“, urteilt Trainer Schaaf, was allerdings auch nicht sonderlich viel ist. Immerhin, “wir haben gegen einen starken Gegner sicherer gestanden und mehr von dem umgesetzt was wir trainiert haben. Leider machen wir immer noch Fehler, die dann auch bestraft werden. Es ist einfach schade, dass wir keine Bestätigung für die Arbeit bekommen.“ (tr)

 

 


 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

1:2 Testspielniederlage gegen Terek Grozny

Bei heißen Temperaturen verlor die Eintracht am Nachmittag vor rund 500 Zuschauern gegen den russischen Premjer-Ligisten FC Terek Grozny ein Testspiel mit 1:2 (1:2). Für die Frankfurter traf Lanig zum zwischenzeitlichen Ausgleich.

Am Vormittag bat Eintracht-Trainer Thomas Schaaf seine Schützlinge im Rahmen des Trainingslagers am Bodensee zu einer Trainingseinheit, ehe es am Nachmittag ins Zeppelinstadion nach Friedrichshafen zum Testen gegen den russischen Pokalsieger von 2004 ging. Hierbei kam Djakpa zu seinem ersten Einsatz auf der Rechtsverteidigerposition, während Oczipka auf links ran durfte.

Das erste Tor der Begegnung war den Gästen aus Russland vorbehalten: Igor Ivanov brachte Grozny nach 18 Minuten in Führung. Nur zwei Minuten später flankte Inui von außen, Lanig stand in der Mitte goldrichtig und bugsierte das Leder per Kopf zum unmittelbaren 1:1 Ausgleichstreffer ins Netz.

Nachdem Ailton Almeyda Grozny noch vor der Pause (37.) erneut in Führung brachte, passierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr viel. So blieb es bei einem 1:2 Endstand aus Sicht der Hessen, bei denen Trapp, Russ, Oczipka, Lanig und Inui über die volle Distanz von 90 Minuten durchspielten.

Eintracht-Trainer Thomas Schaaf sagte nach dem Spiel: "Es war ein guter Test gegen einen guten Gegner. Wir haben vieles besser gemacht als gegen Mannheim, wobei die Aktionen noch verbessert werden können. Nach dem Gegentreffer waren wir etwas verunsichert, aber zum Ende des Spiels konnten wir nochmal ein wenig drauflegen."

 

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