Eintracht Frankfurt - FC Augsburg

Bundesliga 2014/2015 - 3. Spieltag

0:1 (0:0)

Termin: 14.09.2014, 15:30 Uhr
Zuschauer: 43.500
Schiedsrichter: Manuel Gräfe (Berlin)
Tore: 0:1 Raul Bobadilla (49.)

 

 

>> Spielbericht <<

Eintracht Frankfurt
FC Augsburg

 


  • Marwin Hitz
  • Paul Verhaegh
  • Jan-Ingwer Callsen-Bracker
  • Ragnar Klavan
  • Abdul Rahman Baba
  • Dominik Kohr
  • Daniel Baier
  • Raul Bobadilla
  • Halil Altintop
  • Tobias Werner
  • Sascha Mölders

 

Wechsel
Wechsel
  • Markus Feulner für Halil Altintop (73.)
  • Caiuby für Raul Bobadilla (75.)
  • Jeong-Ho Hong für Daniel Baier (85.)
Trainer Trainer
  • Markus Weinzierl

 

Technik und Schiedsrichtergespann versagen

16. Minute: Nach einer Ecke reißt Augsburgs Dominik Kohr im Fünfmeterraum deutlich zu erkennen Kadlec am Trikot um, doch der Elfmeterpfiff bleibt aus. Werder Schiedsrichter Gräfe noch seine beiden Linienrichter hatten das klare Foul sehen wollen - im Gegensatz zum Vierten Offiziellen Patrick Ittich, der dem Schiedsrichter seine Beobachtung via Funkverbindung mitteilen wollte. Da jedoch das Headset Ittichs defekt war und der Mitentscheidungsträger nicht auf die Idee kam, seine Mitteilung auf traditionellem Wege (wie haben den Schiedrichtergespanne bloß vor der Einführung der Funkkommunikation miteinander kommuniziert?) an den Mann zu bringen, wurde der eigentlich fällig Strafstoß nicht gegeben.

 

 

Bericht und Fotos von www.eintracht.de:

Erste Saison-Niederlage

Vor 43.500 Zuschauern unterlag die Frankfurter Eintracht dem FC Augsburg am 3. Spieltag der Saison 2014/15 mit 0:1 (0:0). Bobadilla traf in der 49. Spielminute für die Gäste. Den Hessen wurde in der ersten Halbzeit ein Elfmeter verweigert, als Kadlec im Strafraum zu Boden gerissen wurde.

Im Vergleich zum Spiel in Wolfsburg vergangene Woche nahm Eintracht-Cheftrainer Thomas Schaaf eine Änderung in der Startaufstellung vor. Für den verletzten Valdez spielte Kadlec von Beginn an auf der rechten Offensivposition. Neuzugang Medojevic nahm ebenso auf der Bank Platz wie Meier, der nach einer Verletzung erst vor Kurzem wieder mit dem Training begonnen hatte.

Die erste Chance des Spiels gehörte Augsburg. Nach einem Eckball kam Callsen-Bracker zum Köpfen, setzte den Ball jedoch am Tor vorbei (1.). Kurz danach spielte sich die Eintracht über Russ und Kadlec nach vorne. Leider verloren die Hessen das Spielgerät, sodass die druckvoll aufspielenden Gäste kontern konnten. Anderson und Zambrano klärten die Situation jedoch in Gemeinschaftsarbeit (5.).

Die Hausherren taten sich beim Spielaufbau schwer. Zwar probierten sie immer wieder, schnell das Mittelfeld zu überbrücken. Es schlichen sich jedoch zu viele Fehlpässe in die Offensivbemühungen ein. So sollte auch die nächste Chance den Gästen gehören. Bobadilla nahm eine Flanke volley und drosch den Ball ans Außennetz (14.).

SGE wird Elfmeter verweigert

Dann jedoch kam auch die Eintracht gefährlich vor das Tor des Gegners. Nach einer Balleroberung durch Seferovic bediente Hasebe seinen japanischen Landsmann Inui, der wuchtig abzog. Leider war FCA-Torwart Hitz auf seinem Posten (15.). Zu großer Aufregung kam es nur eine Minute später: Kadlec wurde nach einer Ecke im Sechzehner klar von Kohr am Trikot gezogen. Der Tscheche kam zu Fall, doch Schiedsrichter Gräfe verweigerte den Frankfurtern den fälligen Strafstoß. Dennoch war die Eintracht nun im Spiel: Wiederum nur eine Minute später fand Inui mit einem Flachschuss in Hitz erneut seinen Meister.

In der 21. Minute sah Anderson die Gelbe Karte, weil er nach Auffassung von Gräfe zu hart in ein Kopfballduell einstieg. Vier Minuten später fing Trapp einen Schuss der Gäste locker. Auch in der Folge blieb das Spiel umkämpft. Hasebe sah für ein angeblich zu hartes Einsteigen eine kleinliche Gelbe Karte (27.). Der Japaner hatte sich vorher beim Schiedsrichter beschwert, möglicherweise war das die Quittung.

Drei Minuten später dribbelte sich Seferovic ballsicher durch den Strafraum und passte von der Grundlinie zurück auf Kadlec. Der beförderte den Ball per Hackentrick Richtung langen Pfosten. Leider kullerte das Leder am Tor vorbei, auch der herbeieilende Russ konnte nichts mehr machen (30.). Schade!

Augsburg erzielt ein Abseitstor

In der 32. Minute parierte Trapp einen Bobadilla-Schuss, der einen Augsburger Konter abschloss. Eine Minute später stand Bobadilla wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einer Weiterleitung von Mölders umkurvte der Augsburger zwar Trapp und erzielte den Führungstreffer für die Gäste. Dem Tor wurde jedoch wegen einer knappen Abseitsstellung Bobadillas beim Pass von Mölders zu Recht die Anerkennung verweigert.

In der 37. Minute setzte Piazon Kadlec in Szene. Der Schuss des Tschechen wurde jedoch von Hitz gehalten. Sechs Minuten später musste Trapp vor einem herbeieilenden Gegenspieler klären. Schon in der Nachspielzeit blieb Trapp abermals Sieger gegen Bobadilla: Der Frankfurter Torhüter wehrte den Schuss des Argentiniers zur Ecke ab. Den folgenden Eckball köpfte Klavan zwar aufs Frankfurter Tor, doch abermals war Trapp zur Stelle. Danach pfiff Gräfe die umkämpfte, erste Halbzeit ab.

2. Durchgang: Augsburg geht in Führung

Zur zweiten Halbzeit kam auf Seiten der Frankfurter Medojevic für den bereits verwarnten Hasebe. Leider verschliefen die Hessen den Beginn in Durchgang Zwei. Die Gäste sollten schnell zu einer dicken Torchance kommen. Zwar konnten Trapp und Djakpa sowohl den Schuss als auch den Nachschuss klären. Doch nur kurz danach zappelte der Ball im Netz der Eintracht: Nach einem unnötigen Ballverlust im Mittelfeld hatten sich Anderson und der Ex-Frankfurter Altintop einen Zweikampf im Strafraum geliefert. Danach landete der Ball vor den Füßen von Bobadilla. Die Nr. 25 der Gäste zog sofort aus rechter Position ab, der Ball schlug im langen Eck ein – 0:1 aus Eintracht-Sicht (49.).

Zwei Minuten später sah Kohr die Gelbe Karte, weil er Inui gelegt hatte. Kurz danach hatte die Eintracht Glück, nicht 0:2 in Rückstand zu geraten: Altintop kam aus spitzem Winkel im Strafraum zum Schuss, der Ball rollte haarscharf am langen Pfosten vorbei (53.). Russ und Inui verließen daraufhin das Feld, Flum und Meier sollten für mehr Stabilität und neuen Angriffsschwung sorgen (56.). In der 60. Minute wäre das auch beinahe gelungen. Flum flankte auf den sich an den langen Pfosten schleichenden Meier, doch leider geriet der Pass etwas zu lang und landete im Toraus.

Zwei Minuten später sah Verhaegh Gelb, weil er das Spiel verzögert hatte. In der 63. Minute später knallte zunächst Werner einen Ball knapp am Tor vorbei. Noch in der gleichen Minute verfehlte auch Kohr mit einem Schuss den Kasten der Hausherren. Die Eintracht hingegen tat sich im Spielaufbau weiterhin schwer. Wenn sich die Frankfurter mal dem gegnerischen Tor näherten – so wie Seferovic in der 65. Spielminute – kam der letzte Pass nicht an.

Nach einer Gelben Karte für Zambrano wegen eines Foulspiels (69.) wurde ein Schuss von Kadlec geblockt (70.). Danach holte Medojevic mit einem sehenswerten Dribbling einen Freistoß raus, der im Endeffekt aber nichts einbrachte. Zwar eroberte die SGE den zweiten Ball, nachdem Djakpa den Freistoß getreten hatte, allerdings geriet Meiers Flanke danach zu lang. Bei Augsburg kam daraufhin Feulner für Altintop (73.) und wenig später Caiuby für Bobadilla (75.).

Werner trifft zweimal den Pfosten

Der Eintracht war der Wille, den Ausgleich zu erzielen, keinesfalls abzusprechen. Aber mit Abstimmungsschwierigkeiten und Fehlern im Spielaufbau brachten sich die Hessen immer wieder selbst um die Aussicht auf gute Torchancen. So waren es auch die Gäste, die die nächste dicke Gelegenheit für sich verbuchen konnten: Ein 25-Meter-Schuss von Werner knallte zum Glück nur an den Pfosten (81.).

Auf der anderen Seite wurde ein Drehschuss von Meier geblockt (83.). Daraufhin nahm Weinzierl seinen letzten Wechsel vor: Hong kam für Baier (85.). Die Hausherren setzten zum Schlussspurt an, doch die vielbeinige Defensive der Schwaben konnte den Ball regelmäßig aus der Gefahrenzone befördern. In der 87. Minute setzte Werner den Ball nach einem Lupfer über Trapp wieder an den Pfosten. Die Chance der Eintracht auf den Lucky Punch in den Schlussminuten blieb bestehen. Seferovic kam nochmal im Strafraum zum Schuss, der Ball wurde jedoch zur Ecke geblockt (90.). Nach einer Gelben Karte für Feulner war die Partie zu Ende.

Fazit

Nach einer umkämpften Partie musste sich die Frankfurter Eintracht den Gästen vom FC Augsburg mit 0:1 geschlagen geben. Bobadilla erzielte das einzige Tor des Spiels in der 49. Minute. Die Hessen wussten zwar mit Einsatz zu überzeugen, taten sich jedoch gerade im Spielaufbau schwer. Zu viele Abstimmungsschwierigkeiten und Fehlpässe verhinderten häufig die Entstehung guter Torchancen. Zudem hatten die Hausherren Pech, als Schiedsrichter Gräfe in der 16. Minute einen fälligen Elfmeter nach einem Foul an Kadlec verweigerte.

Stimmen zum Spiel

Stefan Reuter, Geschäftsführer Sport des FC Augsburg: „Wir hatten heute viele gute Tormöglichkeiten. Auch gegen die Angriffe der Eintracht haben wir uns gut gewehrt. Das war eine richtig gute Mannschaftsleistung von uns. Wir hatten bisher zwei schwierige Spiele, aber schon in den letzten 20 bis 30 Minuten gegen Dortmund haben wir gezeigt, dass wir zu unseren Chancen kommen, wenn wir früh drauf gehen. Bei der Elfmeterszene heute haben wir großes Glück gehabt, Kohr darf da nie so hingehen. Sein Gegenspieler Kadlec läuft ja vom Tor weg.“

Bruno Hübner, SGE-Sportdirektor: „Wir haben in der ersten Halbzeit guten Fußball gespielt. Nach zehn Minuten waren wir richtig im Spiel. Auch unabhängig von dem klaren Elfmeter hätten wir im ersten Durchgang in Führung gehen müssen. Beim Gegentor haben wir den Ball unnötig verloren, das darf so nicht passieren. Dann haben wir den Beginn der zweiten Halbzeit einfach verschlafen und hatten auch zu viele Ballverluste im Spiel.“

FCA-Trainer Markus Weinzierl: „Aus den Misserfolgen, die wir die letzten Wochen hatten, haben wir die richtigen Schlüsse gezogen. Gerade im Sturm hat es heute gut geklappt. Bobadilla ist mit seiner Körperlichkeit und seiner Schnelligkeit sehr gefährlich. Mölders hingegen hat die Bälle gut erobert und behauptet.“

Eintracht-Coach Thomas Schaaf: „Heute ist eine Menge schiefgelaufen. Wir haben kopflos gespielt, hatten keinen Rhythmus und, was noch entscheidender ist, keinen Zugriff. Wir konnten den Gegner nicht im Spielaufbau stören. Den Elfmeter hätten wir gebraucht, um ins Spiel reinzufinden. Dann wären wir vielleicht in Führung gegangen und hätten Selbstvertrauen bekommen. Wir haben bisher eine gute Entwicklung genommen, aber die Unterbrechung der Länderspielpause hat uns nicht gut getan. Das Spielverständnis war weg. Aber deswegen werde ich nicht unruhig.“

Tobias Werner, FC Augsburg: „Endlich haben wir Punkte mitgenommen. Jetzt müssen wir in Ruhe weiter arbeiten.“

SGE-Kapitän Kevin Trapp: „Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit nicht gut gespielt. Wir haben da zu viele Bälle verloren. Bitter ist, dass wir in der ersten Halbzeit den Elfmeter nicht bekommen haben. Der Schiedsrichter und sein Assistent haben die Szene offenbar nicht gesehen, und beim Vierten Schiedsrichter hat wohl das Headset nicht funktioniert. Kaum zu glauben. Vielleicht wäre das Spiel anders gelaufen, wenn wir den Strafstoß bekommen hätten. Wenn man nur die Leistung in der zweiten Halbzeit betrachtet, war die Niederlage aber nicht unverdient, das müssen wir zugeben. Wir müssen an unseren Fehlern arbeiten und sie abstellen.“

 

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